In den letzten Wochen muss ich immer wieder und sehr oft an ein Erlebnis denken
Wir haben einen Gott, der weit mehr zu tun vermag als alles, was wir erbitten oder auch nur erdenken können. Sollten wir nicht auf ihn hoffen und auf sein Handeln warten? Er kommt nicht zu spät, und er geizt nicht mit seinen Gaben. Auf ihn hat mein Herz vertraut, und mir ist geholfen. Daher frohlockt mein Herz! (Lies Ps.115,3; Jer.33,2.3; Phil.4,19.)
Vor einigen Monaten merkte ich, dass ein überkronter Zahn anfing Probleme zu machen,
und das Thema Zahnarzt ist etwas, was mir nicht grad Freude bringt. Ich hatte Angst,
ich schob es hinaus, aber ich merkte, dass sich da was zuspitzt, und so kam es dann auch.
Der Zahn fing an zu schmerzen, zuerst nur nachts, und immer wenn ich aufstand, hörte es
sofort auf. So vergingen einige Nächte mit kurzem Schlaf, aufschrecken vor Schmerz und Poltern
im Zahn, Schmerztabletten nehmen, Gebet, dass es weggeht. Aber Gott hatte mal wieder einen
anderen Weg für mich... der Schmerz ging nicht weg, und dann hatte ich permanent Schmerz, immer,
es hörte nicht auf und war so schlimm, dass keine Schmerztablette mehr half - Wurzelentzündung.
Den ganzen Tag rang ich damit zum Zahnarzt zu gehen, aber ich war wie gelähmt vor Angst.
Es wurde dunkel draussen und in mir wuchs jetzt die Angst zur Panik...dass ich wie ein Häufchen
Elend zitternd und frierend im Bett lag.
"Hilf mir Vater!"...kurz darauf stand ich auf, suchte mir die Nummer vom Notdienst heraus, rief dort an,
ich solle um 22.30 Uhr kommen sagte mir ein sichtlich genervter Zahnarzt - DAS hatte mir jetzt auch
noch gefehlt, noch mehr Angst. Aber der Anruf, der Termin... DA hatte Er ja schon so geholfen und
geführt, sonst hätte ich da nie angerufen.
Ich lag wieder im Bett, mit Heizdecke auf höchster Stufe, weil mir eiskalt war vor Angst, die immer mehr
in mir hochkroch. Aber vorher hatte ich noch einen Gebetsaufruf bei Facebook gestartet, freute mich
über die sofortigen Reaktionen dort...das tat so gut.
Ich lag im Bett...und musste noch 2 Stunden warten bis zum Termin, eine Ewigkeit für mich...ich fing an
zu beten, dass es nicht ganz so schlimm wird, dass der Schmerz nicht sooo schlimm wird, dass ich den
Schmerz überstehe, dass dies und jenes wird ... meine Gedanken und Gebete kreiselten nur darum,
was ich für möglich hielt. Bei mir wirken keine Spritzen, deshalb war jede Behandlung davor immer
mit großem Schmerz verbunden gewesen für mich. Wenn man einen Zahn gezogen bekommt ohne
Betäubung, man von 4 Leuten festgehalten wird... das sind Erlebnisse, die man keinem wünscht.
DAS sah ich aber in dem Moment nur - die Spritze wirkt nicht, es gibt Schmerz...bitte um weniger
Schmerz.
Die Zeit ging schneller vorbei als ich befürchtet hatte - aber das kenn ich gut

Er verkürzt so gern
lange und ungeliebte Wartezeiten

Ich ging in die Küche, mein Blick fiel auf mein altes KüchenBuffet, wo schon seit langem ein Blatt
hängt : "Gott kann viel, viel mehr, unendlich viel mehr, als wir erbitten oder erahnen können" Epheser 3,20
Mein Gebet veränderte sich plötzlich. Ich bat nicht mehr um - Lass es nicht so schlimm werden!... sondern :
"Vater, lass doch bitte die Spritze wirken!" und ich war selbst völlig verwundert, um was ich da plötzlich bat.
In mir veränderte sich etwas...die Panik wich, ich wurde ruhiger, ich wollte jetzt endlich los...
In der Praxis war noch ein Notfallpatient, ein junges Mädchen, was so schlimme Wundschmerzen hatte,
dass sie laut schrie und weinte, der Zahnarzt war richtig erschrocken, das merkte man. Sie wurde zuerst
behandelt...und ich begann für sie zu beten. ich wurde noch ein Stück ruhiger...
Dann war ich dran, und ich merkte, dass mir die Unfreundlichkeit des Zahnarztes nicht so sehr zu schaffen
machte, dass ich da wirklich geschützt war von Ihm. Früher wär ich wahrscheinlich geflüchtet

Wurzelbehandlung... und ich sagte nicht wie sonst : Lassen wir die Spritze weg, sie wirkt bei mir nicht. Ich war
einfach still, machte den Mund auf, und ich bekam die Spritze, merkte sofort, dass sich der Zahn beruhigte,
was ja eh schon ein Wunder an sich ist bei einer entzündeten Wurzel. Ich war gespannt, was jetzt passieren
würde, er begann zu bohren, kein Schmerz, nichts...ich wurde noch ruhiger, und es kam kein Schmerz, selbst
nicht bei der Wurzelbehandlung, nur ein kleines Pieksen spürte ich, nicht mehr. Ich war jetzt die Ruhe in Person,
völlig entspannt, wurde sogar ein wenig schläfrig, die Spannung löste sich völlig in mir.
Die Behandlung war fertig. Ich erzählte dem Zahnarzt, dass heute zum ersten Mal die Spritze bei mir gewirkt
hätte, war überglücklich. Er machte mir den Vorschlag der Akupunktur, Autogenes Training, bis hin zu Bachblüten
& Co. gegen die Angst.
"Für mich ist gebetet worden.." war meine Antwort und lehnte dankend ab.
Ich bin förmlich nach Hause geflogen, so voller Dankbarkeit war ich...und wieder einmal durfte ich erleben,
dass Er viel mehr, viel, viel, viel mehr kann, als er erahnen können...