Ich glaube, dass Jesus (Sohn) Gott ist (wesensgleich mit dem Vater, aber eben nicht der Vater selbst),
So denke ich auch. Viele Stellen im NT belegen die Tatsache von 2 Personen, die zum einen "eins" sind, zum andern aber durchaus separate Personen, jedoch
Wenn Jesus Christus die gleiche Stellung - ,also Gott - wie der Vater hat, wie ist dann 1. Kor. 11,3 zu verstehen?:
mit unterschiedlicher Hierarchie. Jesus spricht davon, dass der Vater grösser ist als Er, und dass Er ohne den Vater nichts tun kann, Er kann nur tun, was Er den Vater tun sieht usw.
Der Sohn ist also dem Vater untergeordnet. So erklärt sich die von Dir, Pray, zitierte Stelle
Ich lasse euch aber wissen, dass Christus das Haupt eines jeden Mannes ist; der Mann aber ist das Haupt der Frau; Gott aber ist das Haupt Christi.
Nun könnte man einfach meinen, dass Gott übergeordnet über Jesus war, in der Zeit, als er Mensch war.
Nein, nicht nur während Jesus Christus im Fleisch war, sondern ewig, wie Du, Pray, ja richtig folgerst
Aber ich würde sagen, dann stände da auch Gott w a r das Haupt Jesu und auch nicht das Haupt C h r i s t u s .
Deine Aussage
Denn ich glaube es ist so, wenn die Bibel vom "Christus" spricht, da nicht der "Mensch" Jesus gemeint ist.
würde ich differenzierter betrachten:
Mit Christus ist also sehr wohl der Sohn im Fleisch gemeint, aber mit Ewigkeitsbedeutung.
Christus (griech.) = Messias (hebr.) = Der gesalbte Gottes
bezieht sich auf die
Funktion des Sohnes Gottes. Diese Funktion hat Er (auch) als Mensch im Fleisch ausgeübt. Im AT wurden Könige von den Propheten zum König gesalbt (siehe Saul, David...). Seinen Sohn hat der Vater selbst zum König gesalbt (und zum Leiden). Jesu Königtum ist ewig. Er ist jetzt schon König (wie auch David bereits zum König gesalbt war, während er aber noch vor dem König Saul fliehen musste), wird aber sein Königreich für die Menschen sichtbar erst noch aufrichten.
Wegen der immer wieder auftretenden Unklarheiten betreffs des Begriffs "Gott". "Gott" ist kein Name, sondern eine, sagen wir mal Gattung: Pflanze-Tier-Mensch-Gott.
Wenn es auch manchmal Zuordnungsschwierigkeiten bei Pflanzen und Tieren gibt, so ist doch im Normalfall klar, wer was ist (es gab auch Zeiten, da waren Schwarze in den Augen einiger Weisser keine Menschen, sondern Tiere). Nun, was wir vor Augen haben, können wir bedingt zuordnen. Anders ist es mit dem Begriff "Gott".
Der Begriff "Gott" wird mit vielerlei Inhalten belegt, je nach religiöser Sichtweise schafft sich der Mensch seinen Gott nach seinem Bilde.
Wenn wir aber die Bibel betrachten, sehen wir, dass sich hier bereits im AT ein persönlicher Schöpfergott vorstellt. Seit wir aber auch noch das NT haben, stellt sich die Frage, wer ist nun eigentlich "
der Gott". Und so meinen viele, im AT war's der Vater, im NT der Sohn. Dies ist aber bei näherer Betrachtung nicht haltbar, denn daraus würden sehr viele Widersprüche zwischen AT und NT erwachsen - bis dahin, dass Jesus Christus sich tatsächlich der Gotteslästerung schuldig gemacht haben würde.
Nochmal in Kurzform meine Sichtweise Vater-Sohn:
GOTT ist von ewig her. Aus diesem ewigen Gott wurde vor Ewigkeiten ein Sohn geboren. Also ist GOTT der Vater der USPRUNG von allem was ist und der aus Ihm geborene Sohn das WORT, durch das der Vater alles gemacht hat, was ist.
Im AT wird geschildert, wie "Gott spricht" und dadurch die Schöpfung vollzieht. Hier ist also das WORT, der Sohn aktiv. Der Gott, der zu Abraham, Mose usw.
gesprochen hat, ist das WORT, also der Sohn. Überall da, wo Gott
redet und
handelt, ist es der Sohn, denn es gibt nichts was geschaffen wurde, was nicht durch den Sohn geschaffen wurde.
Jesus sagte, dass vom Vater niemand weiss, ausser der Sohn, und denen es der Sohn offenbaren werde. So wissen wir also erst ausgehend von der Verkündigung im NT, dass da überhaupt ein Vater ist.
Und es Gott, dem Vater gefallen, seinem Sohn
alles zu übergeben und hat ihn über alles gesetzt, ihm
alles untertan gemacht - ausser sich selbst!
Hierzu ein hinkendes Beispiel:
Wenn ein Bauer eines Tages seinen Hof seinem Sohn überträgt und ihm damit alle Handlungsvollmacht einräumt, so bleibt der Vater dennoch über dem Sohn.
("hinkend" deshalb, weil Gott der Vater keineswegs alt und müde ist)Wenn es nun heisst, dass dem Lamm Gottes (Sohn)
alle Ehre gehört, so ist das kein Widerspruch, denn wer den Sohn ehrt, ehrt den Vater. Wer den Sohn aufnimmt, nimmt den Vater auf, der ihn gesand hat.
Die von Gott bestimmte Ordnung
Vater [Haupt von] - Sohn [Haupt von] - Mann [Haupt von] - Frau - Kinder [Eltern untertan]
ist also keineswegs diskriminierend (abwertend), wie manche meinen, sondern unter dem Gesichtspunkt der Liebe sowie den Fähigkeiten (Aufgaben) eine sehr gute Einteilung, die uns Menschen, wenn wir sie in rechter Weise sehen und ausüben zur gegenseitigen Freude und Hilfe dient (bedenke: Christus kam nicht, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen; wer unter den Menschen der höchste sein will, der diene allen anderen)
Ich habe auf die Angabe von Bibelstellen verzichtet, da ich davon ausgehe, das Du, Pray, die entsprechenden Bibelstellen im Kopf hast; bei Unklarheiten werde ich die entsprechenden Versangaben aber gerne nachreichen