Autor Thema: Die Sünde gegen den Heiligen Geist  (Gelesen 41510 mal)

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Offline pray

Re: Die Sünde gegen den Heiligen Geist
« Antwort #15 am: 24.05.2015, 09:16:30 (CEST) »
Die Stelle ist Mt 12,23 - nicht 12,12

Offline Ted

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Re: Die Sünde gegen den Heiligen Geist
« Antwort #16 am: 26.05.2015, 00:01:22 (CEST) »
Hallo Pray, ich freue mich, wieder von Dir zu lesen, schön dass Du noch da bist!

Du schreibst
Zitat
Und Paulus war zwar ein radikaler Pharisäer, aber er selbst sagt als Christ:
...der ich früher ein Lästerer und ein Verfolger und ein Frevler war; aber mir ist Barmherzigkeit widerfahren, denn ich habe es unwissend getan, im Unglauben. (1.Tim 1,13)

Genau so ist es, und das mag auch genauso für die Pharisäer gelten, die mit Jesus von Angesicht zu Angesicht sprachen. Sie hatten Jesus in Menschengestalt vor Augen, als sie lästerten. Damit lästerten sie eindeutig gegen den "Menschensohn". Den Geist Gottes kannten sie nicht, und damit kannten sie auch Den nicht wirklich, von dem geschrieben steht "Gott ist Geist" (siehe Joh 4,24)

Paulus führte diesen Kampf fort, sodass Jesus in Bezug auf die Verfolgung der Gemeinde sagen musste 'Paulus, was löckst du den Stachel wider mich?'. Der Feldzug des Paulus gegen die Gemeinde war in geistlicher Wirklichkeit ein Kampf gegen Jesus Christus. Paulus hatte das "unwissend getan, im Unglauben". Wie schon zuvor die Pharisäer und Schriftgelehrten. Für all diese hatte Jesus am Kreuz gebetet 'Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun".

Warum also redete Jesus zu den Pharisäern davon, dass die Sünde wider den Menschensohn vergebbar sei, nicht aber die Sünde wider den Heiligen Geist, den Geist Gottes?

Wir müssen beachten, dass ALLE Menschen, die Jesus begegnet waren, also auch die Pharisäer, lediglich Gott in Menschengestalt vor Augen hatten, und den erkannten sie nicht. KEINER von ihnen hat Gott in seiner wahren Gestalt gesehen, nämlich als Geist, in Geistform. Kein Mensch(!) hat jemals Gott in seiner wahren Gestalt gesehen. Daher konnten sie auch nur dessen lästern, was sie vor Augen hatten: den Zimmermannssohn aus Nazareth. Und da sie geistlich blind waren, konnten sie die Wahrheit des Christus nicht erkennen (siehe Joh 1) und das gilt nicht nur für die Pharisäer und Schriftgelehrten, sondern ebenso für alle anderen Menschen, die Jesus zu seinen irdischen Zeiten begegnet waren.

Warum also sagte also Jesus den Pharisäern dies?

1. Er sprach ihnen damit zu, dass sie Vergebung würden erhalten können, da ALLE Lästerung wider Gott/den Sohn vergeben werden kann, wenn sie zur Busse (Umkehr) finden - eben so wie bei Paulus!

2. Ein ganz entscheidender Punkt ist nun: die Pauschalaussage "alle Sünde..." könnte auch von einem Kreis in Anspruch genommen werden, der definitiv und unwiderruflich von der Vergebung ausgeschlossen ist. Klartext: von Satan und seinen Dämonen, die sich im Himmel wider Gott erhoben haben und daher aus dem Himmel verstossen wurden. Diese könnten sich darauf berufen und Gott aus seinem Wort vorhalten 'Du hast gesagt, dass ALLE Sünde vergeben wird, also auch unsere...'. Daher musste Jesus um der vollen Wahrheit willen hinzufügen, dass die Sünde gegen den Geist Gottes unvergebbar ist. Diese Sünde wurde von den gefallenen Engeln begangen, die den Geist Gottes, und damit Gott in seiner wahren Erscheinung, nämlich der Geistform gesehen hatten, ihn kannten, wie er in Wahrheit ist. ["Gott ist Geist" (siehe Joh 4,24)]

Das ist der Grund, warum ich der Meinung bin, dass "die Sünde wider den Heiligen Geist" von keinem Menschen begangen werden konnte/kann, sondern diese Ausschlussregel sich einzig auf Satan und seine Dämonen bezieht.

Das ist auch der Grund, warum diese besondere Sünde an keiner Stelle der Bibel beschrieben wird - da sie für Menschen nicht relevant ist und diese Ausschlussregel lediglich der Vollkommenheit der Wahrheit angeführt wurde.

Noch einmal als Zusammenfassung in Kurzform:
wie kann man jemandem lästern, den man gar nicht kennt? Das ist ein fiktiver Akt und ist einzuordenen unter "denn sie wissen nicht..." oder auch "unwissend getan, im Unglauben". Und das betrifft alle Menschen, die jemals über diese Erde gegangen sind, nicht aber Satan und sein Gefolge, die Gott von Angesicht in seiner wahren Geistgestalt gesehen und erlebt haben.
Jesus Christus ist der Weg und die Wahrheit und das Leben, es kommt niemand zum Vater ausser durch IHN (siehe Johannesevangelium 14,6)

Bibelfundi

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Re: Die Sünde gegen den Heiligen Geist
« Antwort #17 am: 26.05.2015, 15:43:58 (CEST) »
Hallo Ted,
Deine Auslegung ist etwas "abenteuerlich" denn sie hat keine Bibelstelle als die einzige, dass Gott Geist ist.

Viel einfacher ist die Erklärung, die Jesus im Zusammenhang mit der Reaktion der Pharisäer gegeben hat:
Sie hatten selber erklärt, was der Messias an Wundern tun wird und jetzt steht einer da, der diese Wunder tut und sie leugnen, weil sie nicht wollten!
Aber wie gesagt: Jeder sei seiner Meinung gewiss.

Offline pray

Re: Die Sünde gegen den Heiligen Geist
« Antwort #18 am: 27.05.2015, 18:50:53 (CEST) »
Lieber Ted,

ja ich bin noch da und gucke hin und wieder in dieses Forum rein. Ich mag das hier, weil hier in Ruhe und überwiegend auf Basis der Bibel "geredet" wird.

Ich habe nochmal in Ruhe durchgelesen, wie du es meintest. Das habe ich jetzt genau verstanden, was du meinst. Und dann habe ich die Bibelstellen zum Thema in den Evangelien nochmal angesehen. Jesus spricht hier zu den Pharisäern / Schriftgelehrten:

Mk 3,28-30, da sprach Jesus zu den Schriftgelehrten:
Wahrlich, ich sage euch: Alle Sünden werden den Menschenkindern vergeben, auch die Lästerungen, wie viel sie auch lästern mögen; wer aber den Heiligen Geist lästert, der hat keine Vergebung in Ewigkeit, sondern ist ewiger Sünde schuldig. Denn sie sagten: Er hat einen unreinen Geist.


Mt 12,24-32:
Aber als die Pharisäer das hörten, sprachen sie: Er treibt die bösen Geister nicht anders aus als durch Beelzebul, ihren Obersten. Jesus erkannte aber ihre Gedanken und sprach zu ihnen: Jedes Reich, das mit sich selbst uneins ist, wird verwüstet; und jede Stadt oder jedes Haus, das mit sich selbst uneins ist, kann nicht bestehen.
Wenn nun der Satan den Satan austreibt, so muss er mit sich selbst uneins sein; wie kann dann sein Reich bestehen? Wenn ich aber die bösen Geister durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein. Wenn ich aber die bösen Geister durch den Geist Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen. Oder wie kann jemand in das Haus eines Starken eindringen und ihm seinen Hausrat rauben, wenn er nicht zuvor den Starken fesselt? Erst dann kann er sein Haus berauben.
Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut. Darum sage ich euch: Alle Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben; aber die Lästerung gegen den Geist wird nicht vergeben.
Und wer etwas redet gegen den Menschensohn, dem wird es vergeben; aber wer etwas redet gegen den Heiligen Geist, dem wird's nicht vergeben, weder in dieser noch in jener Welt.


Hmmm, du meinst also, Kernaussage von Jesus ist, dass er den Schriftgelehrten / Pharsiäern kundtun wollte, dass IHNEN, den Pharisäern also einmal alle Sünden vergeben werden können, auch sogar diese, dass sie Gottes Heiligen Geist als den Obersten Dämonengeist bezeichneten.

Und weitere Kernaussage an die Pharisäer und uns Bibelleser wäre, dass Jesus sie und uns wissen lassen wollte, dass der Teufel, dem Jesus sehr wohl bekannt ist, eben keine Vergebung erfährt.

Hmmmm, und wo Jesus sagt, wer etwas redet gegen den Menschensohn (also ihn als Mensch) den wirds vergeben und wer etwas redet gegen den Heiligen Geist, dem wirds nicht vergeben.

Mit dem Wort "wer" wären dann einmal die Pharisäer gemeint und mit dem nächsten "wer" wäre der Teufel und seine Dämonen gemeint. So soll es klar aus dem Text zu lesen sein?

Hmmmm, wenn ich den Satz so lese...fällt es mir nicht leicht, da 2 verschiedene "wer" drin zu erkennen...zumal bei Matthäus ja vorher explizit vom Menschen die Rede ist.

Ich befürchte, wir müssen das nebeneinander stehen lassen - aber aus dem Text heraus sehe ich das eher so, dass die Pharisäer, die den Messias erkannt haben und aus dem AT wussten, dass Er Gott ist, wie sie es ihm ja auch vorwarten, er mache sich Gott gleich, die Sünde begingen, Gott einen Teufel zu nennen.

Aber Freude hat die Diskussion und das nochmalige Lesen immerhin gemacht.






Offline Ted

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Re: Die Sünde gegen den Heiligen Geist
« Antwort #19 am: 28.05.2015, 00:59:25 (CEST) »
Hallo Pray, ich sehe mit Freude, dass Du ernsthaft versucht hast, meine Gedanken nachzuvollziehen. Im wesentlichen scheint mir, Du hast verstanden, was ich meine.

Doch es 'klemmt' an 3 Stellen:

1.
Zitat
Hmmmm, und wo Jesus sagt, wer etwas redet gegen den Menschensohn (also ihn als Mensch) den wirds vergeben und wer etwas redet gegen den Heiligen Geist, dem wirds nicht vergeben.

Mit dem Wort "wer" wären dann einmal die Pharisäer gemeint und mit dem nächsten "wer" wäre der Teufel und seine Dämonen gemeint. So soll es klar aus dem Text zu lesen sein?

Anhand der von Dir angegebenen Bibelstellen kann diese Unklarheit nicht aufkommen, denn
Zitat
Wahrlich, ich sage euch: Alle Sünden werden den Menschenkindern vergeben, auch die Lästerungen, wie viel sie auch lästern mögen;
hier steht nicht "wer", sondern "Menschenkinder", damit ist eine klar spezifizierte Adresse gegeben. Und im weiteren diese Verses heisst es
Zitat
wer aber den Heiligen Geist lästert, der hat keine Vergebung in Ewigkeit, sondern ist ewiger Sünde schuldig.
Hier nun heisst es "wer", und das ist eine unspezifizierte Adresse.

Was nun auf diese klaren Stellen in Markus 3, 28-30 zutrifft, darf m.E. auf die weiterhin von Dir angeführte Parallelstelle Matthäus 12,24-32 angewendet werden. Ohne das es nun Wortklauberei werden soll, aber mein Grundsatz ist nun mal, unklare Bibelstellen von den klaren her zu erklären. Zumal in dieser Parallellstelle eingangs steht
Zitat
Darum sage ich euch: Alle Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben; aber die Lästerung gegen den Geist wird nicht vergeben.
Auch hier zuerst "den Menschen" (spezifiziert) und dann allgemein unspezifiziert die Adresse für die Lästerung des Geistes.

Du hältst Dich demnach also lediglich an der nun folgenden Formulierung der der Parallelstelle fest:
Zitat
Und wer etwas redet gegen den Menschensohn, dem wird es vergeben; aber wer etwas redet gegen den Heiligen Geist, dem wird's nicht vergeben

Ich meine aber, dass die Gesamtaussage der beiden Stellen insgesamt keine Unklarheit bezüglich des "wer" begründet.


2.
Zitat
Ich befürchte, wir müssen das nebeneinander stehen lassen - aber aus dem Text heraus sehe ich das eher so, dass die Pharisäer, die den Messias erkannt haben und aus dem AT wussten, dass Er Gott ist, wie sie es ihm ja auch vorwarten, er mache sich Gott gleich, die Sünde begingen, Gott einen Teufel zu nennen.
Die Pharisäer hatten eben NICHT erkannt, dass Jesus der Messias sei, obwohl sie aus den Prophetien hätten erkennen müssen, dass Er der Messias sein muss. Sie waren geistlch blind. Jesus 'kam in das Seine, aber sie erkannten ihn nicht'.

3.
Zitat
Hmmm, du meinst also, Kernaussage von Jesus ist, dass er den Schriftgelehrten / Pharsiäern kundtun wollte, dass IHNEN, den Pharisäern also einmal alle Sünden vergeben werden können, auch sogar diese, dass sie Gottes Heiligen Geist als den Obersten Dämonengeist bezeichneten.
Nein, das sehe ich nicht so. Nicht dass sie den Geist Gottes als Dämonengeist bezeichnet hätten, sie hatten lediglich eine falsche Zuordnung der Geistwirkungen getroffen. Sie konnten nicht erkennen, dass Jesu Wirken aus der Kraft des Geistes Gottes entsprang (siehe 2.). Da sie Jesus, den Zimmermannssohn aus Nazareth ablehnten, mussten(!) sie dessen geistlichen Hintergrund leugnen. Damit lästerten sie aber nicht etwa dem Heiligen Geist, sondern dem Menschen, den sie vor Augen hatten und mit dem sie redeten. Sie lästerten damit also dem Menschensohn.

---

Und was den Sachverhalt insgesamt, also ungeachtet der Formulierungen anbelangt, da möchte ich, auch im Hinblick auf Bibelfundi's letzten Kommentar noch einmal auf Paulus hinweisen.

Paulus, der genau wie die anderen Pharisäer der Meinung war, dass die Christen einer widergöttlichen Lehre eines durch den Satan getriebenen und zu Recht hingerichteten Menschen nachfolgten, und Paulus sich darüberhinaus als Verfolger ganz besonders hervortat, kann Paulus von einer wie von Euch getragenen Argumentation nicht davon ausgenommen werden, die Sünde wider den Heiligen Geist begangen haben zu müssen. Zumal Paulus ja auch bekennt, 'unter den Sündern der Vornehmste' [Grösste] zu sein. Daraus folgt, dass Paulus ein noch grösserer Sünder als die anderen Pharisäer gewesen sein muss! Was schliesslich auch seine Gewaltakte gegen die Gemeinde Christi belegen.

Warum also durfte Paulus zur Busse, zur Umkehr, und damit zur Vergebung finden, da er doch nach eigenem Bekunden die Sündhaftigkeit der anderen Pharisäer übertroffen hatte und entsprechend Eurer Sichtweise mit Sicherheit die Sünde wider den Heiligen Geist begangen haben musste?
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Bibelfundi

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Re: Die Sünde gegen den Heiligen Geist
« Antwort #20 am: 28.05.2015, 17:33:05 (CEST) »
Hallo Ted,
Paulus hat nichts mit der Sünde wider den Heiligen Geist zu tun, denn davon spricht er nicht, sondern nur von Verblendung. Auch seine Bemerkung: "der Größte der Sünder" nennt er sich als Verfolger der Gemeinde.
Er war untadelig im Gesetz Phil.3,6 und das vor seiner Bekehrung.
Es war Gottes Voraussicht und Erwählung zu diesem Dienst, dass Er im begegnete vor Damaskus.

Die Pharisäer sagte: Einen unreinen Geist hat er; oder: durch den Obersten der Dämonen kann er dies alles.

Obwohl sie selber festlegten, dass bestimmte Wunder nur der Messias tun kann. Und nun war hier einer der tat diese Wunder und sie wollten ihn nicht anerkennen.

Und nach der Auferstehung sagten sie zu den Wächtern:
Sagt die Jünger haben ihn gestohlen (obwohl das Grab versiegelt war).
Auch kannten sie die Stelle mit den 30 Silberlingen.
Auch kannten sie Jesaja 53 usw.

Sie wussten alles, wollten aber nicht.

Offline Ted

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Re: Die Sünde gegen den Heiligen Geist
« Antwort #21 am: 28.05.2015, 18:31:41 (CEST) »
Hallo Bibelfundi,

Du schreibst
Zitat
Paulus hat nichts mit der Sünde wider den Heiligen Geist zu tun, denn davon spricht er nicht, sondern nur von Verblendung.
Absolut richtig, denn wenn Paulus die Sünde wider den Heiligen Geist begangen hätte, hätte er mit Sicherheit nicht zur Busse kommen können bzw. der Geist, den er gelästert hätte, hätte niemals in ihm Wohnung genommen. Und ja: Verblendung! Ganz genau wie die anderen Pharisäer.

Zitat
Sie wussten alles, wollten aber nicht.
Ganz genau, und das trifft auch auf Paulus zu, der alles wusste, aber dieses theoretische Wissen lange Zeit nicht richtig anwenden konnte/wollte. Daher hat er die Gemeinde verfolgt und damit Jesus Christus selbst ['was ihr den Geringsten unter meinen Brüdern getan habt, das habt ihr mir getan']

Wo ist der Unterschied zwischen "den Pharisäern" und Paulus, der vormals zu dieser Glaubensgemeinschaft gehörte, deren Sichtweisen mittrug und sich in der praktischen Umsetzung besonders hervortat?
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Bibelfundi

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Re: Die Sünde gegen den Heiligen Geist
« Antwort #22 am: 28.05.2015, 18:37:34 (CEST) »
Hallo Ted,
Paulus sagt es selber:
Gott hat mich erwählt von Mutterleib an zu diesem Aposteltum.

Offline pray

Re: Die Sünde gegen den Heiligen Geist
« Antwort #23 am: 28.05.2015, 19:31:44 (CEST) »
Lieber Ted,

du weißt ja, dass ich mich durchaus mit Bibelstellen überzeugen lassen kann. Aber die "Klemme" wird wohl stehen bleiben müssen.
Ich beziehe das "wer" nämlich noch auf die Menschenkinder, von denen vorher die Rede war...mir scheint es unwahrscheinlich vom Sprachgebrauch her, dass mit dem "wer" dann ein Anderer gemeint ist, den man dann auch noch "erraten" muss...also, dass es der Teufel und seine Vasallen sind, dass man das erraten muss.


Zu Paulus....ein guter Einwand, den ich so beantworten würde: Die Sünde gegen den Heiligen Geist wurde ja genau bezeichnet: Den Geist Gottes einen Satan nennen!
Auch wenn Paulus verblendet war und Christen hab umbringen lassen, heißt das nicht, dass er Jesus Geist höchstpersönlich dem Satan zuschrieb. Er kannte Jesus ja nicht mal persönlich und konnte es somit Jesus gar nicht sagen, so wie es die Pharisäer taten.


Lieber Bibelfundi,

die Stelle, dass Paulus von jeher als Apostel bestimmt war, kenne ich gar nicht. Wo steht das denn?

Offline Ted

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Re: Die Sünde gegen den Heiligen Geist
« Antwort #24 am: 28.05.2015, 20:24:05 (CEST) »
Pray schreibt:
Zitat
Zu Paulus....ein guter Einwand, den ich so beantworten würde: Die Sünde gegen den Heiligen Geist wurde ja genau bezeichnet: Den Geist Gottes einen Satan nennen!
Die Pharisäer haben keinesfalls den Geist Gottes als Satan bezeichnet!
Sie haben aber mangels Erkenntnis den Mann, den sie vor Augen hatten, als vom Satan getrieben bezeichnet.

Damit haben sie nicht dem Geist, sondern dem Mann gelästert.

Wenn jemand eine Person lästert, sagt er Böses über die betreffende Person.
 
Beispiel:
 Pray stellt einen Scheck aus und Bibelfundi bringt ihn zur Bank. Der Bankangestellte zweifelt an der Echtheit und sagt zu Bibelfundi, der Scheck sei nicht von Pray, sondern er habe den Scheck gefälscht oder von einem Betrüger bekommen. Indem der Bankangestellte Bibelfundi nun als Scheckbetrüger bezeichnet, lästert er Bibelfundi. Unwissentlich, da er Pray nicht kennt. Es wird also dem Überbringer und nicht etwa dem Aussteller gelästert. Hätte der Bankangestellte aber gesagt: "Bibelfundi, ich habe nichts gegen dich, aber diese Pray ist ein elender Betrüger und der Scheck ungültig", DANN hätte er Pray gelästert.

Biblische Begebenheit:
 Die Pharisäer haben dem "Überbringer" der Wunder nicht geglaubt, dass der "Aussteller" der Wunder Gott sei. Sie haben Jesus gelästert, indem sie ihn der Dämonie bezichtigten. Um den Geist Gottes zu lästern, hätten sie über den Geist Gottes und nicht über Jesus Böses geredet haben müssen. Sie hätten beispielsweise sagen müssen, "dass der Geist Gottes unfähig und böse sei" - DAMIT hätten sie dem Heiligen Geist gelästert!

Seht ihr den Unterschied? Falls immer noch nicht, dann seid vorsichtig bei der Beurteilung von "Zeichen und Wundern" zeitgenössischer Führer gewisser Denominationen, die genau damit drohen, nämlich dass Kritik und Zweifel an der Quelle ihrer Taten und Lehren Sünde gegen den Heiligen Geist sei.
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Offline pray

Re: Die Sünde gegen den Heiligen Geist
« Antwort #25 am: 30.05.2015, 20:59:14 (CEST) »
Lieber Bibelfundi,

die Stelle, dass Paulus von jeher als Apostel bestimmt war, kenne ich gar nicht. Wo steht das denn?

Wollte hier nochmal fragen, weil ich auch ein Bibelfundi sein möchte.  :)

Lieber Ted,

ich habe das sehr genau verstanden, was du geschrieben hast. Vor allem, der letzte Satz über Wunder aus manchen Kreisen - die glaubend machen wollen und drohen, wenn man diese Wunder dann nicht Gott zuschreibt.
*oooh*

Also, ich werde mich jetzt nochmal versuchen, kundiger zu machen, ob die Pharisäer wirklich nicht wussten, dass Jesus der Messias war oder ihn als solchen erkannten und ihn dann ablehnten.

Offline pray

Re: Die Sünde gegen den Heiligen Geist
« Antwort #26 am: 30.05.2015, 21:17:25 (CEST) »
Ich habe aber jetzt noch eine Frage:

Jesus sagte ja, dass er den Teufel durch den Finger Gottes austreibe und es nicht anders sein kann, denn ein Haus (hier der Teufel) kann nicht mit seinem eigenen Haus (hier wieder der Teufel) uneins sein - also der Teufel treibt nicht den Teufel aus, so meinte Jesus das ja.

Aber dann fragte er die Pharisäer, womit denn ihre Söhne den Teufel austreiben würden (Mt. 12,27)und woanders  sagte er ja noch, dass nicht alle, die "Herr Herr" sagen, die Seinen sind. Die scheinen das ja selber nicht zu wissen, denn sie antworten ja noch u.a.: Haben wir nicht in deinem Namen böse Geister ausgetrieben?" (Mt. 7,22)

Meine Frage wäre jetzt also, wie die Söhne der Pharisäer Dämonen austreiben konnten und wie es die falschen Christen konnten. Reichte es bei den falschen Christen also, dass sie hier den Namen Jesu verwendeten? 

Bibelfundi

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Re: Die Sünde gegen den Heiligen Geist
« Antwort #27 am: 31.05.2015, 14:21:33 (CEST) »
Hallo pray,
in diesem Zusammehang ist noch zu erwähnen, dass Jesus sagte: Ich treibe die Dämonen mittels des Geistes Gottes aus
und die Pharisäer haben gesagt: Er treibt sie durch den Obersten Dämon aus.
Wer wurde hier gelästert? Der Heilige Geist, weil es in diesem Vers nur um die zwei geht.
Geist Gottes oder Oberster der Dämonen.

Offline Ted

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Re: Die Sünde gegen den Heiligen Geist
« Antwort #28 am: 01.06.2015, 23:22:55 (CEST) »
Hallo Pray,

Du schreibst
Zitat
Also, ich werde mich jetzt nochmal versuchen, kundiger zu machen, ob die Pharisäer wirklich nicht wussten, dass Jesus der Messias war oder ihn als solchen erkannten und ihn dann ablehnten.
Sie wussten es wirklich nicht:
Die Knechte kamen zu den Hohenpriestern und Pharisäern; und die fragten sie: Warum habt ihr ihn nicht gebracht? Die Knechte antworteten: Noch nie hat ein Mensch so geredet wie dieser. Da antworteten ihnen die Pharisäer: Habt ihr euch auch verführen lassen? Glaubt denn einer von den Oberen oder Pharisäern an ihn? Nur das Volk tut's, das nichts vom Gesetz weiß; verflucht ist es. (Johannes 7,45-49)
[Interessant hier auch die Begründung "..., das nichts vom Gesetz weiss"! So blind waren die Pharisäer!]

Weiterhin:
Spricht zu ihnen Nikodemus, der vormals zu ihm gekommen war und der einer von ihnen war: Richtet denn unser Gesetz einen Menschen, ehe man ihn verhört und erkannt hat, was er tut? Sie antworteten und sprachen zu ihm: Bist du auch ein Galiläer? Forsche und sieh: Aus Galiläa steht kein Prophet auf. Und jeder ging heim" (Johannes 7,50-53)
Hier wird klar, dass sie Jesus nicht als den aus Bethlehem stammenden "Sohn David's" erkannt hatten!

Und sie diskutierten auch noch nach Christi Himmelfahrt darüber, wobei der Pharisäer Gamaliel einen Impuls brachte, der die anderen Pharisäer erst einmal ein Stück weit zum Nachdenken und Einlenken brachte:
Und nun sage ich euch: Laßt ab von diesen Menschen und laßt sie gehen! Ist dies Vorhaben oder dies Werk von Menschen, so wird's untergehen; ist es aber von Gott, so könnt ihr sie nicht vernichten - damit ihr nicht dasteht als solche, die gegen Gott streiten wollen. Da stimmten sie ihm zu (Apg 5,38-40)

Hierbei interessant: das war, bevor Paulus seine Bekehrung erlebte, er also sehr wahrscheinlich zu jenen gehörte, die meinten, die Jüngerbewegung sei Teufelswerk, denn danach wird berichtet, dass Paulus Gefallen am Tod des Stephanus (Apg 8,1) hatte und in der Folge seinen Vernichtungsfelzug gegen die Gemeinde begann (Apg 8,3)

Ergo: die meisten Pharisäer hatten Jesus nicht als den Messias erkannt und Paulus gehörte zu dieser blinden Gruppe.

----
Zu Deinem weiteren Punkt
Zitat
Aber dann fragte er die Pharisäer, womit denn ihre Söhne den Teufel austreiben würden (Mt. 12,27)
Zitat
Meine Frage wäre jetzt also, wie die Söhne der Pharisäer Dämonen austreiben konnten und wie es die falschen Christen konnten. Reichte es bei den falschen Christen also, dass sie hier den Namen Jesu verwendeten?
eine bezeichnende Geschichte:
Es unterstanden sich aber einige von den Juden, die als Beschwörer umherzogen, den Namen des Herrn Jesus zu nennen über denen, die böse Geister hatten, und sprachen: Ich beschwöre euch bei dem Jesus, den Paulus predigt. Es waren aber sieben Söhne eines jüdischen Hohenpriesters mit Namen Skevas, die dies taten. Aber der böse Geist antwortete und sprach zu ihnen: Jesus kenne ich wohl, und von Paulus weiß ich wohl; aber wer seid ihr? Und der Mensch, in dem der böse Geist war, stürzte sich auf sie und überwältigte sie alle und richtete sie so zu, daß sie nackt und verwundet aus dem Haus flohen. (Apg 19,13-16)

Hieraus ist zu entnehmen:
- das Nennen des Namens Jesus reichte nicht aus
- die [ungläubigen] Söhne des [ungläubigen] Hohenpriesters Skevas konnten keine bösen Geister austreiben
Jesus Christus ist der Weg und die Wahrheit und das Leben, es kommt niemand zum Vater ausser durch IHN (siehe Johannesevangelium 14,6)