Hallo Pray, ich freue mich, wieder von Dir zu lesen, schön dass Du noch da bist!
Du schreibst
Und Paulus war zwar ein radikaler Pharisäer, aber er selbst sagt als Christ:
...der ich früher ein Lästerer und ein Verfolger und ein Frevler war; aber mir ist Barmherzigkeit widerfahren, denn ich habe es unwissend getan, im Unglauben. (1.Tim 1,13)
Genau so ist es, und das mag auch genauso für die Pharisäer gelten, die mit Jesus von Angesicht zu Angesicht sprachen. Sie hatten Jesus in Menschengestalt vor Augen, als sie lästerten. Damit lästerten sie eindeutig gegen den "Menschensohn". Den Geist Gottes kannten sie nicht, und damit kannten sie auch Den nicht wirklich, von dem geschrieben steht
"Gott ist Geist" (siehe Joh 4,24)
Paulus führte diesen Kampf fort, sodass Jesus in Bezug auf die Verfolgung der Gemeinde sagen musste 'Paulus, was löckst du den Stachel wider mich?'. Der Feldzug des Paulus gegen die Gemeinde war in geistlicher Wirklichkeit ein Kampf gegen Jesus Christus. Paulus hatte das "unwissend getan, im Unglauben". Wie schon zuvor die Pharisäer und Schriftgelehrten. Für all diese hatte Jesus am Kreuz gebetet 'Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun".
Warum also redete Jesus zu den Pharisäern davon, dass die Sünde wider den Menschensohn vergebbar sei, nicht aber die Sünde wider den Heiligen Geist, den Geist Gottes?
Wir müssen beachten, dass ALLE Menschen, die Jesus begegnet waren, also auch die Pharisäer, lediglich Gott in Menschengestalt vor Augen hatten, und den erkannten sie nicht. KEINER von ihnen hat Gott in seiner wahren Gestalt gesehen, nämlich als Geist, in Geistform. Kein Mensch(!) hat jemals Gott in seiner wahren Gestalt gesehen. Daher konnten sie auch nur dessen lästern, was sie vor Augen hatten: den Zimmermannssohn aus Nazareth. Und da sie geistlich blind waren, konnten sie die Wahrheit des Christus nicht erkennen (siehe Joh 1) und das gilt nicht nur für die Pharisäer und Schriftgelehrten, sondern ebenso für alle anderen Menschen, die Jesus zu seinen irdischen Zeiten begegnet waren.
Warum also sagte also Jesus den Pharisäern dies?
1. Er sprach ihnen damit zu, dass sie Vergebung würden erhalten können, da ALLE Lästerung wider Gott/den Sohn vergeben werden kann, wenn sie zur Busse (Umkehr) finden - eben so wie bei Paulus!
2. Ein ganz entscheidender Punkt ist nun:
die Pauschalaussage "alle Sünde..." könnte auch von einem Kreis in Anspruch genommen werden, der definitiv und unwiderruflich von der Vergebung ausgeschlossen ist. Klartext: von Satan und seinen Dämonen, die sich im Himmel wider Gott erhoben haben und daher aus dem Himmel verstossen wurden. Diese könnten sich darauf berufen und Gott aus seinem Wort vorhalten 'Du hast gesagt, dass ALLE Sünde vergeben wird, also auch unsere...'. Daher musste Jesus um der vollen Wahrheit willen hinzufügen, dass die Sünde gegen den Geist Gottes unvergebbar ist. Diese Sünde wurde von den gefallenen Engeln begangen, die den Geist Gottes, und damit Gott in seiner wahren Erscheinung, nämlich der Geistform gesehen hatten, ihn kannten, wie er in Wahrheit ist. [
"Gott ist Geist" (siehe Joh 4,24)]
Das ist der Grund, warum ich der Meinung bin, dass "die Sünde wider den Heiligen Geist" von keinem Menschen begangen werden konnte/kann, sondern diese Ausschlussregel sich einzig auf Satan und seine Dämonen bezieht.
Das ist auch der Grund, warum diese besondere Sünde an keiner Stelle der Bibel beschrieben wird - da sie für Menschen nicht relevant ist und diese Ausschlussregel lediglich der Vollkommenheit der Wahrheit angeführt wurde.
Noch einmal als Zusammenfassung in Kurzform:
wie kann man jemandem lästern, den man gar nicht kennt? Das ist ein fiktiver Akt und ist einzuordenen unter "denn sie wissen nicht..." oder auch "unwissend getan, im Unglauben". Und das betrifft alle Menschen, die jemals über diese Erde gegangen sind, nicht aber Satan und sein Gefolge, die Gott von Angesicht in seiner wahren Geistgestalt gesehen und erlebt haben.