Ja, lieber Klaus,
für mich ist Deine Antwort die Fortsetzung des Bisherigen(nämlich"die größte Liebesgeschichte")--
Genau darum geht\'s doch. Das ist der Kern des Evangeliums und betrifft uns alle. Daher kann ich auch nichts anderes sagen. Gott geht es vom Wesen her um nichts als Liebe.
Die angeführten Bibeltexte sind mir bekannt.
Das freut mich sehr!!! Doch glaubst Du sie auch? Hast Du sie nur im Kopf, oder erfüllen sie Dein Herz - verlässt Du Dich vollkommen darauf?
Manchmal komme ich mir vor,wie ein ungeliebtes Heimkind,das kratzt und beißt um rauszukriegen ob hinter der freundlichen Fassade nur höfliche Umgangsformen oder tatsächliche Liebe steckt.-
Hinter welcher Fassade? Der meinen/unseren oder allgemein der von Christen?
Eins ist klar: Gott hat sich keine "Fassade" aufgesetzt. Er hat sich in Wort (Bibel seit AT) und Tat (NT) in seinem Sohn Jesus Christus offenbart. Und darauf sollten wir unser Augenmerk richten.
Nun verstehe ich auch, warum Dir das Buch von Spurgeon "Kleinode" so wichtig ist. Darin geht es lauf Beschreibung um die Verheissungen ("Gutscheine") Gottes. Ein wunderbares Thema. Die Bibel ist voll von Verheissungen Gottes. Sowohl für die, welche von Ihm getrennt sind ("Sünder"), als auch für die, die mit Ihm versöhnt sind ("Gerechte" = "Kinder Gottes").
Wunderschön sind die Verheissungen natürlich in erster Linie für Seine Kinder. Denen verheisst Gott, dass Er sie bedingungslos liebt und sie ewig bei sich leben lassen wird (hier gebe ich keine Bibelstellen an, es sind sehr viele...).
Aber was soll das--verdient habe ich(obwohl Werke fehlen) genau so wenig wie M.Luther oder Paulus.Und doch meine ich noch ganz viel dazu tun zu müßen.
Ja, wir hätten alle den ewigen Tod, die ewige Trennung von Gott verdient. Ausnahmslos. Wir sind allein aus Gnade gerechtfertigt, ohne Zutun von Werken, allein durch das Blut Christi (siehe Römerbrief, insbesondere Kapitel 7-9, u.v.m.).
Von Luther will ich hier nicht reden, aber Paulus sagt von sich selbst, dass er unter den Sündern der erste (grösste) war (siehe 1. Timotheus 1 15). Saulus, der blindwütige Verfechter des
Gesetzes, der viele von den ersten Christen ans Messer lieferte, wurde, nachdem ihm der Herr Jesus erschienen war, zu Paulus, dem Apostel der
Gnade.
Ja, auch Paulus lebte, und das wusste er zu gut, und bekannte das auch stets, allein von der Gnade. Er war kein besserer Mensch als Du oder irgendjemand anders, aber Jesus hat ihn mächtig gebraucht.
Und darum gehts im Evangelium: Sünder sind aufgerufen, zu dem Herrn Jesus zu kommen, kein Mensch ist besser oder schlechter (bei Gott auch nicht besser oder schlechter angesehen!), und wenn sie vor Ihm kapitulieren, ihre Sündhaftigkeit und Unfähigkeit zum Tun des Guten eingestehen, sich Ihm gänzlich ausliefern, wird Er sie zu dem machen, wozu Er sie schon seit jeher machen wollte.
So sagt es Paulus:
Das ist gewißlich wahr und ein Wort, des Glaubens wert, daß Christus Jesus in die Welt gekommen ist, die Sünder selig zu machen, unter denen ich der erste bin. (1. Timotheus 1 15)
Und es steht nirgendwo in der Bibel, dass Gott von den Menschen erwartet, dass sie sich selbst besser, ja vollkommen machen. Im Gegenteil Gott weiss und sagt, dass wir das nicht können.
Jemandem wohlgesonnen zu sein, der den eigenen Vorstellungen entspricht, einem angenehm ist, das ist nichts besonderes. Und dann auch noch Liebes
gefühle zu haben, ist fast selbstverständlich. Das ist aber noch keine Liebe (agape), das ist einfach nur Freundschaft (phileo oder eros).
Wie Jesus mit seinem gesamten Leben bewiesen hat, ist göttliche Liebe (agape) etwas ganz anderes:
Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, daß Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. (Römer 5,8)
Diese göttliche Liebe ist in 1. Korinther 13 beschrieben. Dieses Kapitel ist nicht etwa als ein Forderungskatalog an uns Menschen zu verstehen, den wir erfüllen müssen, um vor Gott gerecht zu werden, vielmehr sehen wir darin, was uns Menschen von Gott unterscheidet (wie auch die Bergpredigt).
Doch Gott will es nicht dabei belassen - Er selbst will uns dahingehend verändern, und nur Er kann das.
Denn die er ausersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, daß sie gleich sein sollten dem Bild seines Sohnes, damit dieser der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. (Römer 8,29),
und ich bin darin guter Zuversicht, daß der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird\'s auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu. (Philipper 1, 6)
Lieber Klaus,
wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber: wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein (siehe 1. Johannes 3,2, Hervorhebung von mir)Wir werden Ihm gleich sein, nicht weil wir das selbst machen können, sondern weil Er uns dazu machen wird. Das ist der himmelweite Unterschied zur Lüge der Schlange im Paradies (siehe 1. Mose 3,5)! Denn ohne Ihn können wir nichts tun (siehe Joh, 15,5) das Gott gefallen könnte. Nur Er selbst kann uns dazu fähig machen,
denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, daß wir darin wandeln sollen. (Epheser 2,10, Hervorhebungen von mir)
Schau nicht so sehr auf Dich und dein Unvermögen, schau vielmehr auf den allmächtigen Herrn Jesus, den Seine Kraft ist in unserer Schwachheit mächtig.
Und er hat zu mir gesagt: Laß dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, damit die Kraft Christi bei mir wohne. (2. Korinther 12, 9)
Anmerkung: diese Worte sagte Paulus angesichts seines "Stachels im Fleisch", und daraus lässt sich einmal mehr ersehen, dass es bei ihm auch noch als Christ, ja, als Gesandter Gottes (=Apostel), noch Probleme mit seinem natürlichen/alten Menschen ("=Fleisch") gab, unter denen er sehr litt, denn der Satan ("Verkläger") griff ihn deswegen sehr hart an. Doch Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist hier, der gerecht macht. Wer will verdammen? Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und uns vertritt. (Römer 8,33+34) - lies hierzu auch bitte noch 1. Johannes 2,1 und Hebräer 7,25 Klaus, Du kannst Dir gewiss sein, dass Gott Dich gemäss der Ihm wesenseigenen Liebe vollkommen und bedingungslos liebt - zumal wenn Du sein Kind bist.
So wünsche ich Dir ganz herzlich Gnade und Friede von Gott, dem Vater, und Christus Jesus, unserm Heiland!