Die Soldaten nun nahmen, als sie Jesus gekreuzigt hatten, seine Kleider und machten vier Teile, jedem Soldaten einen Teil, und das Untergewand. Das Untergewand aber war ohne Naht, von oben an durchgehend gewebt. Da sprachen sie zueinander: Lasst uns dies nicht zerreißen, sondern darum losen, wem es gehören soll - damit die Schrift erfüllt würde, die spricht: „Sie haben meine Kleider unter sich verteilt, und über mein Gewand haben sie das Los geworfen.“ Die Soldaten nun haben dies getan. Johannes 19,23.24
Gedanken zum Johannes-Evangelium
Manchmal wird behauptet, die vier Evangelisten hätten voneinander abgeschrieben oder sie seien an der Tatsächlichkeit ihrer Berichte nicht interessiert gewesen. Das Gegenteil ist der Fall. Wie genau beschreibt der Apostel Johannes hier, wie die Soldaten mit den Kleidern Jesu umgegangen sind! „Die Soldaten haben dies getan“ - er ist Augenzeuge dieser Tatsache gewesen.
Wissen die Soldaten, was sie hier tun? Sie erfüllen wörtlich die Prophezeiung, die ungefähr 1 000 Jahre vorher von David in Psalm 22 aufgeschrieben worden ist. So belanglos uns die Einzelheit über das nahtlose Gewand Jesu erscheinen mag - sie dient dazu, das Wort Gottes zu bestätigen.
Das Gewand ohne Naht hat zudem einen symbolischen Wert. Alles an Jesus Christus, dem Sohn Gottes, ist wie aus einem Guss, ohne Risse und ohne Fugen. Ob es seine Gedanken und Empfindungen sind, seine Worte oder seine Taten - alles ist vollkommen.
Wie anders sind wir Menschen in unserem sündigen Zustand! Das passende Symbol für uns und unsere Werke ist der Schurz aus Feigenblättern, den Adam und Eva zusammengeheftet haben, um sich zu bekleiden. Jeder, der die Form von Feigenblättern kennt, weiß, wie viele Nähte da entstehen - alles nur Flickschusterei umständlichster Art. Im Gegensatz dazu steht das Leben Jesu: vollkommen, „ohne Naht“!
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