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Fürchte Gott und hoffe auf Ihn!

Publiziert von Jesusruf
Autor: Christian Wegert

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Publizierung: 02.05.11
Letzte Revision: 02.05.11

Was gefällt Gott und woran hat Er Freude? Die Bibel gibt uns in Psalm 147 eine Antwort: „Er hat keine Freude an der Stärke des Rosses, noch Gefallen an der Kraft des Mannes; der Herr hat Gefallen an denen, die ihn fürchten, die auf seine Gnade hoffen“. Auf welches Ross setzt Du Deine Hoffnung?


Fürchte Gott und hoffe auf Ihn!

Liebe Freunde der ARCHE,

tiefste Erfüllung und Zufriedenheit unseres Herzens finden wir nur bei Gott. Wir wurden geschaffen, um Ihn zu verherrlichen und uns an Ihm zu erfreuen. Tun wir das, dann wird unser Herz gesegnet und unsere Seele gesättigt. Wir können Gott verherrlichen, indem wir Ihm Freude bereiten. Was aber gefällt Ihm und woran hat Er Freude? Die Bibel gibt uns in Psalm 147 eine Antwort: „Er hat keine Freude an der Stärke des Rosses, noch Gefallen an der Kraft des Mannes; der Herr hat Gefallen an denen, die ihn fürchten, die auf seine Gnade hoffen“ (Verse 10-11).

Woran hat Gott keine Freude?

Zunächst einmal wird deutlich, woran Gott keine Freude hat. „Er hat keine Freude an der Stärke des Rosses, noch Gefallen an der Kraft des Mannes“ (Vers 10). Luther übersetzt: „noch Gefallen an den Schenkeln des Mannes“. Wie können wir diese Aussage verstehen? Hat Gott etwa nicht Pferde und Männer geschaffen? Sagte Er etwa nicht, dass alles, was Er gemacht hatte, gut war? Wenn doch: Wie kommt es dann, dass Er keinen Gefallen an der Stärke der Pferde hat? Als Gott mit Hiob sprach, fragte Er ihn: „Hast du dem Ross Stärke verliehen und seinen Hals mit der Mähne umhüllt? Bringst du es zum Springen wie eine Heuschrecke? Sein stolzes Schnauben klingt schrecklich! Es scharrt den Boden, freut sich seiner Stärke; es zieht los, den Waffen entgegen“ (Hiob 39,19- 21). Die inbegriffene Antwort lautet: Nein. Natürlich hat Hiob nicht dem Pferd Stärke verliehen, sondern Gott allein war es. Das bedeutet, dass Gott ein starkes Pferd nicht verwirft, sondern sich im Gegenteil rühmt, es geschaffen zu haben. Das Problem ist also nicht das starke Pferd oder der kräftige Mann, sondern das Problem ist, dass am Tag des Kampfes die Menschen ihr Vertrauen und ihre Hoffnung auf Pferde und Soldaten setzen, nicht aber auf Gott. Gott missfallen starke Pferde und starke Beine also nicht. Aber Ihm missfallen Menschen, die ihre Hoffnung darauf setzen. Wenn wir das tun, dann bekommen Pferde und Beine die Ehre, nicht aber Gott, dem allein alle Ehre gebührt (vgl. z.B. 1. Korinther 10,31).

Auf welches Pferd setzt Du?

Was ist Dein Pferd, dem Du vertraust? Auf welches Ross setzt Du Deine Hoffnung?

Ist es Dein Aussehen? Hängt Deine Stimmung davon ab, wie Dein Spiegelbild am Morgen aussieht? Ist der Tag für Dich gelaufen, wenn die Frisur nicht sitzt? Bist Du abhängig vom Urteil anderer über Deine äußere Erscheinung? Gott aber lässt sich nicht von unserem Äußeren beeindrucken. Er sieht tiefer. Gott schaut in unser Herz hinein. Als Samuel einen Thronnachfolger für König Saul suchte und er Eliab, den kräftigen und groß gewachsenen Sohn Isais, sah, sagte Gott zu Samuel: „(...) Schaue nicht auf sein (Eliabs) Aussehen, noch auf seinen hohen Wuchs, denn ich habe ihn verworfen! Denn der Herr sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht; denn der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist, der Herr aber sieht das Herz an!“ (1.Samuel 16,7). Gott entschied sich für den kleinen Hirtenjungen David, der sich später im Kampf gegen Goliath nicht auf seine eigene Stärke mit einem Schwert verließ, sondern auf Gott vertraute, indem er mit seiner Steinschleuder „im Namen des Herrn“ zu Goliath kam (1.Samuel 17,45).

Oder ist das Pferd, auf das Du setzt, Deine Gesundheit? In diesen Tagen haben wir als Familie einige Krankheiten ertragen müssen. Es handelte sich dabei nicht um etwas wirklich Schwerwiegendes, aber das geballte Auftreten von „Hexenschuss“, gebrochenem Finger, Durchfall, Nierenbeckenentzündung, Erkältung, Bindehautentzündung usw. belastete uns doch. Und plötzlich, als eine Krankheitsmeldung die andere jagte, wurde ich ungeduldig. Meine Stimmung war im Keller. Ich moserte und ließ meinen Frust an meiner Familie aus. Das Pferd „Gesundheit“ wollte nicht mehr so, wie ich wollte. Mein Gaul war lahm geworden. Und dann stellte mir meine liebe Frau die richtige Frage: „Christian, kann es sein, dass Deine Freude von unserer Gesundheit abhängt und nicht von Gott?“ Da streckte ich meine Waffen. Ja, ich hatte meine Zuversicht auf die körperliche Stärke meiner Familie gesetzt und nicht auf Gottes Gnade und Güte gehofft.

Es gibt noch viele andere Pferde, auf die wir unsere Hoffnung setzen können. Da sind zum Beispiel das Pferd des Selbstvertrauens, der Gaul des Geldes und das Ross der Anerkennung. Gott hat keinen Gefallen an den Pferden, auf die wir unsere Hoffnung setzen.

Woran hat Gott Gefallen?

„Der Herr hat Gefallen an denen, die ihn fürchten die auf seine Gnade hoffen“ (Psalm 147,11). Dieser Vers fordert uns heraus, Gott zu fürchten und gleichzeitig auf Ihn zu hoffen. Du sollst also den Gott fürchten, auf den Du hoffst, und auf den Gott hoffen, den Du fürchtest. Daran hat Er Gefallen. Das, was Gott in Seinem Wort zusammengefügt hat, sollen und wollen wir nicht auseinanderreißen. Hoffnung und Furcht gehören zusammen.

Was heißt es, Gott zu fürchten? Psalm 147 lehrt uns, Gott zu fürchten wegen Seiner Hoheit und Gewalt. Das ist ein Aspekt des Wesens Gottes, den wir fürchten sollen. „Er gibt Schnee wie Wolle, er streut Reif wie Asche, er wirft sein Eis wie Brocken; wer kann bestehen vor seinem Frost?“ (Verse 16-17). Gott ist wie ein Sturm in der Eiswüste. Der Frost Gottes ist eine furchterregende Sache. Wer kann vor Ihm bestehen? „Er zählt die Zahl der Sterne und nennt sie alle mit Namen. Groß ist unser Herr und reich an Macht; sein Verstand ist unermesslich“ (Verse 4-5). Gottes Größe ist größer als das Universum und Seine Kraft stärker als arktische Winterstürme. In diesem Winter haben wir gesehen, welche Kraft die Kälte, der Frost und der Schnee haben und in welche Ängste Menschen geraten, die der Kälte hilflos ausgesetzt sind. Ja, wir sollen Gott fürchten!

Ein zweiter Aspekt des Wesens Gottes ist Seine Heiligkeit, die wir fürchten sollen. Als Jesaja den Thron Gottes und die Seraphim sah, die riefen: „Heilig, heilig, heilig ist der Herr der Heerscharen“ sprach Jesaja: „Weh mir, ich vergehe! Denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen; denn ich habe den König, den HERRN Zebaoth, gesehen mit meinen Augen“ (Jesaja 6,3+5). Wir sollen Gott fürchten, denn: „Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit“ (Sprüche 9,10). Der Psalmist sagt nun aber, dass wir Gott fürchten, zugleich aber auch auf Ihn hoffen sollen. Furcht ohne Hoffnung ist Verzweiflung. Ein Mensch ist indes gesegnet, wenn er einerseits wegen seiner Sünde vor Gott zittert. Wenn er weiß, dass er nichts anderes verdient hat als „in die Hölle geworfen“ zu werden (Markus 9,45). Er ist also gesegnet, wenn er sich vor Gott beugt und Ihn in Ehrfurcht anbetet, aber andererseits gleichzeitig auf die Gnade Gottes hofft. Gesegnet ist er folglich dann, wenn er nicht auf die Stärke von Rossen oder Beinen setzt, sondern auf den hofft, vor dem er sich gleichzeitig fürchtet. Solch ein Mensch fürchtet sich, weil er ein großer Sünder ist, und er hofft, weil er in Jesus Christus einen noch größeren Retter hat. Furcht und Hoffnung stehen im Zusammenhang. Die Hoffnung verwandelt die Furcht in ein freudiges Zittern. Die Furcht wiederum lässt die Hoffnung nicht billig werden. Hoffnung und Furcht sind untrennbar miteinander verbunden. Luther sagte von sich, dass seine Knie vor Furcht schlotterten, wenn er zur Kanzel ging, um zu predigen; aber während er predigte, hatte er ein solches Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit, dass er auf der Kanzel stand wie ein Löwe. Die Botschaft von der Furcht und Hoffnung ist befreiend. Ein Sünder, der vor Gott tritt und vor Angst vergeht, hört nur diesen einen Ruf: „Hoffe auf Meine Gnade in Jesus Christus!“ Wenn Du im Sturm der Arktis stehst, der Eiswind weht und Du den Tod vor Augen siehst, zudem einen Felsspalt erblickst, in dem Du Dich bergen kannst, dann wirst Du in Deiner Furcht zugleich Hoffnung haben. So ist es auch mit Gott. Er sagt zu Dir: „Ich will Dich aus dem Todessturm retten. Alles, was Du tun musst, ist, auf Mich zu hoffen.“ Was ist einfacher, als auf Ihn zu hoffen? Das ist das Evangelium. Glaube an Jesus Christus und hoffe auf Ihn!

Was geschieht, wenn Gott an Dir, liebes Gotteskind, Gefallen findet? Was geschieht, wenn Er sich über Dich freut? Dann passiert das, was in jedem Vater und jeder Mutter vor sich geht, die Gefallen an ihrem Kind haben. So denkt die Mutter gerne über ihr Kind nach, sie schaut nach ihrem Kind, sie spricht mit ihrem Kind. Das Kind ist ihr eine Freude. Sie versorgt ihr Kind und sie erzieht es in Liebe. Gott ist indes viel mehr als ein irdischer Vater oder eine irdische Mutter. Er sorgt sich weitaus mehr um Seine Kinder. Wenn Du Seinen Sohn Jesus Christus in Deinem Herzen hast, dann sieht Gott, der Vater in Dir Seinen geliebten Sohn. Und daher freut Er sich über Dich! Denn Er sagt über Jesus: „(...) Du bist mein geliebter Sohn; an dir habe ich Wohlgefallen!“ (Lukas 3,22). So fürchte Gott und hoffe allein auf Ihn!

 

Quelle: Arche Taube, Nachrichten aus dem Gemeinde- und Missionswerk ARCHE e.V., Februar 2011

(OCR mit Layoutaufbereitung K. Ted Reischle)