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Oh, diese Umstände!

Publiziert von Jesusruf
Autor: Manfred Paul

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Publizierung: 20.03.08
Letzte Revision: 20.03.08


Der Glaube gibt sich nicht mit verworrenen und lähmenden Umständen zufrieden. Er schickt sich nicht in das vermeintlich Unabänderliche. Der Glaube rechnet mit Gott.


Oh, diese Umstände!

Es sah nicht gut aus für König Saul und sein kleines Heer von 600 Mann. Der Feind, die Philister, war bei weitem in der Überzahl. Saul saß unter dem Granatbaum, erwartungslos, kampflos, abwartend. Was sollte er auch tun? Ach, da war doch nur die kleine Schar von Kriegern, die nicht einmal bereit war, für die Sache des Herrn einzutreten. Die Umstände sprachen alle für einen Sieg der Feinde. Doch der Glaube gibt sich nicht mit verworrenen und lähmenden Umständen zufrieden. Er schickt sich nicht in das vermeintlich Unabänderliche. Der Glaube rechnet mit Gott. Man spürt, wie Gott im Herzen von Sauls Sohn Jonathan wirkte. Wie ein Sehnen in seinem Herzen wach wurde, für den Herrn kämpfen zu dürfen. Aber da war die kleine Schar. Was war das im Blick auf die vielen Feinde? Diese kleine Zahl konnte Angst machen, entmutigen, lähmen, verwirren. Lohnte sich das überhaupt? Sollten wir diesen kleinen Haufen nicht lieber auflösen? Und da kam der Ausruf Jonathans über seine Lippen: »Für den Herrn gibt es kein Hindernis, durch viele oder durch wenige zu retten.« Und der Herr Jesus sagt in Lukas 12, 32: »Fürchte dich nicht, du kleine Herde, denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben.« Die kleine Zahl hat bei Gott eine besondere Verheißung: »Fürchte dich nicht, du Wurm Jakob, du Häuflein Israel, ich helfe dir, spricht der Herr, dein Erlöser, ich, der Heilige Israels.« Der kleinen Kraft hält Gott die Türen offen, daß niemand sie zuzuschließen vermag. Erinnern wir uns an die Speisung der vielen Tausenden. Wenige kleine Fische und Brote vermehrte der Herr. Darum sollten wir den Tag kleiner Dinge nicht gering achten. Während Gott uns zum Durchhalten und zum glaubensvollen Vertrauen ermutigt, führt Er Seine Sache zur Vollendung.

Wie sahen die Verhältnisse aus, in die Gott Jonathan hineingab? Es waren armselige Umstände; denn zu jener Zeit war kein Schmied im Land. Obwohl der Feind vor der Tür stand, konnte man weder Schwerter noch Spieße machen. Israel war nicht gerüstet. Sie waren sogar in allen lebensnot­wen­digen Dingen von den Philistern abhängig. Nur Saul und Jonathan hatten Waffen. Und nur Jonathan gebrauchte sie. Er ist die Gabe Gottes für diese Stunde, um die Waffenlosen zum Sieg zu führen. Hat der Herr nicht auch uns Sein Wort, die Waffe im Kampf wider die Sonde, wider den Satan, wider die Welt, gegeben?

Ich weiß nicht, wie Deine Umstände sind. Du sagst vielleicht: Herr, ich habe weder Kraft noch Saft in mir. Ich liege total entmutigt auf der Nase. Mir fehlt jede Energie und oft bin ich so resigniert, daß ich lieber sterben möchte, weil ich kein Fortkommen, keinen Ausweg sehe. Wie auch Deine Verhältnisse, Deine Umstände sein mögen. Es kommt nicht auf sie an, denn dem Herrn sind alle Einzelheiten bekannt. Er weiß, wie Du heißt. Er weiß, wie Du wohnst. Er kennt Deinen Standort. Er weiß um Deine finanziellen Bedürfnisse. Er kennt Deine gesundheitlichen Sorgen. Er weiß um Deine Familienverhält­nisse. Kurz, Er hat den Überblick über alles, was Dich betrifft. Und halten wir, einmal fest, daß der Glaube unter all diese Aufführungen der schwierigen Umstände einen Schlußstrich zieht, addiert und zu dem Schluß kommt: Für den Herrn gibt es kein Hindernis, durch viele oder wenige zu retten.

Vielleicht hast Du gar nichts in Deinen Händen, was Du als Hilfe einsetzen kannst. Vielleicht fehlt Dir alles und jedes und Du bist der Verzweiflung nahe. Weißt Du, daß Er gerade jetzt am meisten Verherrlichung erfährt, wenn Du Ihm völlig vertraust? Gerade in den unmöglichen Lagen. will Er sich als der gewaltige, große, wunderbare Gott er weisen. Oh, glaub Ihm doch, wenn Sein heiliges Wort in Jesaja 25, 4 sagt: »Denn du, Herr, bist dem Geringen eine Festung gewesen, eine Festung dem Armen in seiner Bedrängnis, eine Zuflucht vor dem Wolkenbruch, ein Schatten vor der Hitze.«

Oh, diese Umstände, nicht wahr? Diese großen Schwierigkeiten. Doch dieser gewaltige, ewige Gott ist genau orientiert über die örtlichen, äußeren und inneren Umstände Deines Kampffeldes. Er hat sich verbürgt, Dich zu führen. Ist das nicht Sicherheit Und Freude genug für jeden von uns? Was sagt Asaph im Psalm 73, 28: «Das ist meine Freude, daß ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze auf Gott, den Herrn, daß ich verkündige all dein Tun.« Und so wünsche ich Dir heute ein tiefes, geborgenes Ruhen in Gott, Deinem Heiland, Erlöser und Herrn. Und daß der Glaube in Deinem Herzen auch zu dem Ausruf Jonathans wird: «Für den Herrn gibt es kein Hindernis, durch wenige oder viele zu retten.« Die Geschichte zeigt, wie wunderbar Gott sich zu diesem Jonathan bekannt hat. Wie herrlich der Sieg war und wie triumphal das Ende, weil er auf seinen Gott vertraut und nicht auf seine knapp bemessene Kraft geblickt hat, sondern sich an den hielt, der sagt: «Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und Erden.« Der Herr Jesus segne Dich tief und reich und schenke Dir jetzt eine unendlich große Freude, Ihm zu vertrauen, trotz all Deiner widerwärtigen Umstände. Dein Herr wird‘s wohl machen, wenn Du Ihm von ganzem Herzen vertraust.

Manfred Paul

Quelle: Missionswerk Werner Heukelbach, Ratschläge für Kinder Gottes, WINKE 431

Scan, OCR, Layout: K. Ted Reischle