Die biblische Taufe |
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Publiziert von Jesusruf |
PDF-Download Publizierung: 03.06.08 Letzte Revision: 03.06.08 |
Eine fundierte und umfassende biblische Betrachtung des Themas "Taufe". Wer kann oder soll sich wann, warum und wie taufen lassen? Neben den Aussagen der Bibel werden auch geschichtliche Hintergründe aufgezeigt, die zu den allseits bekannten und gebräuchlichen Taufpraktiken geführt haben.
Das Neue Testament berichtet über vier verschiedene Taufen:
- die Taufe des Johannes (der das alttestamentliche Zeitalter mit dem neutestamentlichen Zeitalter verbunden hat)
- die Taufe auf den Namen JESUS CHRISTUS
- die Taufe mit dem HEILIGEN GEIST
- die Leidenstaufe
Gegenstand dieser Abhandlung soll die Taufe auf den Namen des HERRN JESUS CHRISTUS sein.
Inhaltsverzeichnis
1. Sinn und Zweck der biblischen Taufe
1.1. Taufe als Beerdigung
1.2. Taufe als Einpflanzung
1.3. Taufe als Reinigungsbad
1.4. Exkurs: Wörtliche Übersetzung von Matthäus 28, 19.20:
2. Die Form der urchristlichen Taufe nach den Grundsprachen der Bibel
3. Die Taufpraxis bei den Juden und ihre Bedeutung
4. Ist unter „taufen” ausschließlich „untertauchen” zu verstehen?
4.1. Baptisterien und Taufsteine
5. Kennt das Neue Testament die „Säuglingstaufe”?
5.1. Die sogenannte „Haustaufe”
5.2. Was „Haus” bezüglich Menschen meint
5.3. Der Fall Kornelius
5.4. Das „Haus” der Lydia, des Stephanas’ und des Kerkermeisters
5.5. Die Entstehung der „Säuglingstaufe”
5.6. Zusammenfassung: Die Gefahren der „Kindertaufe”:
5.7. Fazit zur heute üblich gewordenen Taufpraxis
6. Verfälschungen der biblischen Taufe
7. Die Taufe auf den Namen des HERRN JESUS
7.1. Exkurs: Prinzipien der Schriftauslegung
7.2. Die Apostel-Lehre
7.3. Die Bedeutung
7.4. Die einhellige Aussage wissenschaftlicher Standardwerke
7.5. Prüfet die Geister
7.6. Darf ich mich ein zweites Mal taufen lassen?
8. Die Taufe auf den Namen des HERRN JESUS – ganz praktisch
9. Was hindert mich, (biblisch) getauft zu werden?
9.1. Der Unglaube (Apg.8,36-38)
9.2. Der Sakramentalismus
9.3. Der Traditionalismus
9.4. Der Ungehorsam
1. Sinn und Zweck der biblischen Taufe
1.1. Taufe als Beerdigung
Lesen wir dazu Römer 6, 1-11: „Was sollen wir nun sagen? Sollten wir in der Sünde verharren, auf dass die Gnade überströme? Das sei ferne! Wir, die wir der Sünde gestorben sind, wie sollen wir noch in derselben leben? Oder wisset ihr nicht, dass wir, so viele auf Christum Jesum getauft worden, auf seinen Tod getauft worden sind? So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe auf den Tod, auf dass, gleichwie Christus aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, also auch wir in Neuheit des Lebens wandeln. Denn wenn wir mit ihm einsgemacht worden sind in der Gleichheit seines Todes, so werden wir es auch in der seiner Auferstehung sein, indem wir dieses wissen, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, auf dass der Leib der Sünde abgetan sei, dass wir der Sünde nicht mehr dienen. Denn wer gestorben ist, ist freigesprochen von der Sünde. Wenn wir aber mit Christo gestorben sind, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden, da wir wissen, dass Christus, aus den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod herrscht nicht mehr über ihn. Denn was er gestorben ist, ist er ein für allemal der Sünde gestorben; was er aber lebt, lebt er Gott. Also auch ihr, haltet euch der Sünde für tot, Gott aber lebend in Christo Jesu.”
Wie der HERR in Seiner Taufe den Sündern gleichgemacht hat, so erwartet Er nun, dass alle, die an Ihn, den Gekreuzigten und Auferstandenen, gläubig geworden sind, sich im Blick auf CHRISTUS ihrerseits Ihm in der Taufe gleichmachen und damit rückblickend auf Seinen Tod und Seine Auferstehung bekennen, dass sie mit Ihm für Satan, Welt, Sünde und das eigene Ich gestorben und in einem neuen Leben mit Ihm zu wandeln bereit sind. Während die Wellen des Wassers über dem Täufling zusammenschlagen, ist die Beerdigung vollendet; das herausheben aus dem Wasser bedeutet die Auferstehung.
Bei der Kindertaufe ist durch einige Tropfen Wasser kein Begräbnis vollzogen. Man beerdigt nicht einen Toten, indem man ihm einige Sandkörner auf die Stirn legt. Niemand hat das Recht, die tiefe Bedeutung der Taufe zu verwischen, ebenso wenig wie einer befugt ist, die tiefe Bedeutung des Herrenmahles in der Weise zu zerstören, dass er etwa anstatt roten Weines, der das Blut JESU darstellt, Kaffee oder Milch nehmen darf.
1.2. Taufe als Einpflanzung
Die Taufe ist nicht nur ein Begräbnis, sondern auch eine Einpflanzung. Nach Römer 6,5 sind wir in der Taufe zusammengewachsen mit der Gleichheit Seines Todes (gr. ei gar symphytoi gegonamen to homoiomati tou thanatou autou). So wie das Samenkorn in den Boden gelegt wird und erstirbt, die neue Pflanze aber hervorwächst, so wird der Gläubige in der Taufe hineingepflanzt in CHRISTUS, so dass eine organische Verbindung etwa wie es in Joh. 15,1-8 zum Ausdruck kommt, zwischen ihm und CHRISTUS besteht und er nun zu wachsen anfängt. Alles erwartet er jetzt nur noch vom HERRN JESUS, aus dem er Saft und Kraft zieht. In Verbindung der Taufe mit dem Tode und der Auferstehung erinnere ich an Joh. 12,24.25: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht. Wer sein Leben liebt, wird es verlieren; und wer sein Leben in dieser Welt hasst, wird es zum ewigen Leben bewahren.”
Wir sind in der Taufe mit CHRISTUS zu gleichem Tode gepflanzt worden. So ist die Taufe also ein Bekenntnis zur Sterbenswilligkeit mit dem HERRN, damit sein Leben mit viel bleibender Frucht erwachsen kann.
1.3. Taufe als Reinigungsbad
JESUS CHRISTUS gebot nach Seiner Auferstehung Seinen Jüngern: „Gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie in den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe.” (Matthäus 28,19.20). In Markus 16,15.16 lesen wir: „Gehet hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung. Wer da glaubt und getauft wird, wird errettet werden, wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden.”
In diesen Worten des HERRN lag ein dreifacher Auftrag für seine Boten:
- Verkündigung des Evangeliums
- Taufe
- Belehrung
Das Evangelium gilt allen Völkern der Erde, der ganzen Schöpfung. Darin liegt die Anweisung zur Evangelisation der Welt, aber weder eine Anweisung zur Christianisierung noch eine Verheißung der Bekehrung ganzer Völker. Denn der HERR nimmt „aus den Völkern” ein Volk für Seinen Namen (Apg. 15,14), d. h. durch das Evangelium wird ihm Sein Volk gesammelt aus allen Nationen, Völkern und Sprachen. Der Sinn des Wortes „Völker” oder „Nationen” wird vielleicht noch deutlicher durch die Übersetzung „Heiden”. Gemeint sind jedenfalls alle Heiden (ohne irgendwelche nationale oder sprachliche Unterschiede) im Unterschiede von dem Volk Israel. Es wird also an dieser Stelle (Matth. 28,19) die frühere Anweisung (Matth. 10,5) aufgehoben. Alle nun, die sich durch die Botschaft der Apostel und ihrer Nachfolger zu Jüngern gewinnen lassen, sollen getauft werden. Danach sollen sie angewiesen werden, alles zu beobachten, was der HERR den Aposteln aufgetragen hat.
Das ist der Sinn des Missionsbefehls (Matth. 28,19), den Luther durchaus richtig übersetzt hat. Die in neueren Ausgaben der lutherischen Bibelübersetzung angebrachte „wörtlichere” Übersetzung ist nicht korrekt.
1.4. Exkurs: Wörtliche Übersetzung von Matthäus 28, 19.20:
Warum wird in vielen Bibelübersetzungen dieser Vers mit „Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker, indem ihr sie taufet auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und sie halten lehret usw.” Die Antwort auf diese Frage ist sicherlich einfach: Man möchte gerne einen Beweis für die Berechtigung der Kindertaufe finden. Das erste Verb, das Luther mit „lehren” übersetzt hat, bedeutet so viel wie „unterweisen”, „zur Jüngerschaft anleiten”, „zu einem Jünger werden oder machen”, natürlich im ntl. Sinne, d. h. durch die Verkündigung des Evangeliums, also durch Unterweisung und Belehrung. Dagegen ist das Verb „lehren” in Vers 20 ein anderes als das in Vers 19 und bedeutet so viel wie „anweisen”. Es handelt sich hier um den Gemeindeunterricht im Ggs. zum Jüngerunterricht in Vers 19. Dieses zweite „lehren” über christliches Leben und Wandeln setzt die Jüngerschaft, die durch das Lehren in Vers 19 zustande kommt, bereits voraus.
Dieser Unterschied, der im Griechischen sehr deutlich ist, kommt leider in Luthers Übersetzung in dem zweimaligen „Lehren” nicht zum Ausdruck. Lässt man auch an erster Stelle „lehren” stehen, so muss man es wenigstens auffassen als „werdet zu Jüngern” durch die Predigt des Evangeliums, vgl. Markus 16,15. Übersetzt man: „Machet zu Jüngern”, so muss man jeden Gedanken an eine mechanische oder nur äußere Handlung fern halten und ergänzen „durch das Evangelium”. Jünger sind Gläubige, wie aus Joh. 8,31; Apg. 6,2 (vgl. Mit 4,32) und aus 19,9 zu erkennen ist. Markus 16,15.16 belegt, dass das „Jüngermachen” ein „evangelisieren”, ein „unterweisen” ist, wie Luther dieses Zeitwort in Apg. 14,21 übersetzt hat.
Wer meint, dass die griechischen Partizipien der Zeitworte „taufen” und „lehren” (V. 20) durch „taufend” und „lehrend” oder „indem ihr sie taufet und lehret” wiedergegeben werden müssten, sei auf Matth. 8,2.27; Eph. 6,17.18 (griechisch) hingewiesen, woraus klar zu erkennen ist, dass das Partizipium Präsens, auf ein Hauptverbum folgend, eine derselben folgende, nicht ihr vorangehende oder gleichzeitige Handlung bedeutet. In einem Standardwerk der griechischen Grammatik wird folgendes beschrieben: „Das Partizipium Präsens steht, bei dem seltenen Gebrauch des Partizipiums Fut., hier und da nach dem Hauptverbum zur Bezeichnung einer mindestens in ihrer Vollendung dieser nachfolgenden Handlung; vgl. Apg. 18,23; 14,21 ff.; 21,2.3. An den ersteren (Stellen) ist das Partizipium dem Hauptverbum statt eines zweiten Hauptverbums gleichsam angeschoben, um eine nachfolgende Handlung als vermöge der Absicht und der Vorbereitungen schon zu geschehen beginnend zu bezeichnen.” (Blaß, Friedrich Prof. Dr.: Grammatik des neutestamentlichen Griechisch, 2. Aufl. 1902).
Bei der Übersetzung „sie taufend” oder „indem ihr sie tauft” bezieht ferner jeder Leser das „sie” auf die Völker, während es ein männliches Fürwort ist, „Völker” dagegen im Griechischen sächlichen Geschlechtes ist. Der Gebrauch dieses männlichen Fürwortes nach dem vorangegangenen sächlichen Hauptwort lässt erkennen, dass nicht die Völker oder Heiden als solche getauft und dadurch zu Jüngern gemacht werden sollen, sondern dass die Heiden unterwiesen (evangelisiert) und die „zu Jünger gewordenen”, d. h. die durch die Unterweisung zum Glauben gekommenen, getauft werden sollen. So praktizierten es auch die Apostel, vgl. Apg. 2,14-36: Predigt (das Lehren von Vers 19 in Matth. 28); dann Vers 37: Wirkung der Predigt bei einer Anzahl Zuhörer; dann Vers 38: Buß- und Taufbefehl; dann Vers 41: Taufe der Glaubenden und zuletzt in Vers 42 die Apostellehre.
Eine andere Frage ist die, ob man statt „Nationen” lieber „Heiden” übersetzen sollte, da das gr. „ethne” ohne Zweifel nicht die Nationen als eine Anzahl in sich abgeschlossener Volkskörper im Auge hat, sondern die Heiden im Unterschied zu den Juden, also die „Nicht-Israeliten” (hebr. „Gojim”). Mit dieser Anweisung des HERRN, das Evangelium zu allen Heiden zu bringen, war seine früher (Matth. 10,5) gegebene Anweisung wieder aufgehoben.
Heutzutage stellen sich viele unserer Zeitgenossen unter „taufen” ein Besprengen oder Begießen mit Wasser vor. Eine solche Vorstellung war für die Apostel ausgeschlossen. Sie haben das „taufen” nur als „untertauchen” verstanden und verstehen können.
Das Wort, das im NT für „taufen” gebraucht wird, bedeutet „untertauchen” und kommt 72mal im NT vor. Außerdem findet sich das Substantiv „die Taufe” 23mal und das Wort „der Täufer” 12mal. „Taufe” und „taufen” kommen also insgesamt 95mal im NT vor, der Stamm 108mal (72mal kommt baptizein, 20mal baptisma, 3mal baptismos, 12mal baptistes und 1mal baptein vor).
Die griechische Sprache hat ähnlich wie die deutsche, acht verschiedene Ausdrücke, die uns besagen, wie jemand mit Wasser in Berührung kommen kann, und das Wort „taufen” hat die kräftigste Bedeutung mit „untertauchen”. Wir haben im deutschen Sprachgebrauch die Worte bespritzen, besprengen, benetzen, begießen, übergießen, überschütten, eintauchen und untertauchen. Dem Untertauchen entspricht allein das Taufen. Für „besprengen” steht im NT ein anderes Wort (rhantizein und rhantizesthai). Das kommt 5mal vor, so in Markus 7,4; Hebr. 9,13.19.21; 10,22, aber nie für „taufen”. Außerdem kommt das Wort der „Besprengung” (rhantismos) in den beiden Stellen Hebr. 12,24 und 1. Petrus 1,2 vor. Wenn man die Täufer wegen der Untertauchung der Gläubigen „Baptisten” nennt, so ist es Tatsache, dass entsprechend alle, die Säuglinge besprengen, „Rhantisten” sind.
2. Die Form der urchristlichen Taufe nach den Grundsprachen der Bibel
Die hebräische Sprache des AT und die ihr verwandte aramäische, die der HERR JESUS und Seine ersten Jünger als ihre Volkssprache redeten, haben für „Taufe” und „taufen” dieselben Worte. Beide Sprachzweige verbinden mit ihren Ausdrücken die Vorstellung von einem Tauchbad (Tebilah) und einem Eintauchen (tabal). Wo immer im AT das Verb „tabal” = „tauchen” vorkommt, wird in der griechischen Übersetzung das Verb „baptein” gebraucht, das in der deutschen Übersetzung des NT mit „taufen” wiedergegeben ist.
Dazu kommen noch an zwei Stellen besonders charakteristische Wendungen, die die Bedeutung des hebräischen Originals durch die griechische Übersetzung gleichsam verstärken wollen.
1. Sehr lehrreich ist das Vorkommen des Wortes bei der Verwendung des Opferblutes durch den diensttuenden Priester. Der Hinsprengung des Blutes vor GOTT geht das E i n t a u c h e n in das in ein Gefäß gesammelte Blut voraus: „.....und der Priester tauche (hebr. „tabal”) seinen Finger in das Blut und sprenge (hebr. „hisa”; griech.: „pros-ranei”) von dem Blute siebenmal vor Jahwe gegen den Vorhang des Heiligtums hin.” (3. Mose 4,6.16; 9,9; 14,16).
Der lebendige Vogel wird beim Reinigungsopfer in das Blut des geschlachteten Vogels getaucht (3. Mose 14,51). Die Israeliten sollen in der Nacht vor ihrem Auszug aus Ägypten die Türpfosten ihrer Häuser mit Blut streichen; auch hier ist das Eintauchen des Ysops in das im Becken gesammelte Blut mit den bekannten hebräischen und griechischen Zeitwörtern anbefohlen (2. Mose 12,22).
Von geradezu zwingender Beweiskraft für die Tatsache, dass in der Bibel die mit dem Waschen, Baden, Sprengen zusammenhängenden Begriffe streng durch den sprachlichen Ausdruck auseinander gehalten sind, zeigt 4. Mose 19. Das Zeremonialgesetz erfordert ein Waschen der Kleider (hebr. „kabass”; gr. „plünei”), Baden des Körpers (hebr. „rachaz”, gr. „lüsetai” (von „lüein”), Eintauchen in Blut oder Wasser (hebr. „tabal, gr. „bapsei”) und Hinsprengen des Blutes oder des Wassers (hebr. „hisa”, gr. „ranei”). Alle diese Einzelheiten, die zum Ganzen des Zeremoniells gehören, werden, wie bereits erwähnt, sprachlich unterschieden, so dass man sich wundern muss, wie man nur auf den Gedanken kommen konnte das Verb „taufen” mit „besprengen” zu verwechseln. Gerade die Unterscheidung bei den Opferhandlungen zwischen Eintauchen und Hinsprengen; Waschen und Baden ist deshalb von großer Wichtigkeit und Bedeutung, weil sie tatsächlich ein Typus auf die christliche Taufe enthalten und die Grundlage bilden für die spätere Ausgestaltung der Taufpraxis im Judentum.
2. Sehen wir uns nach den Stellen in der Bibel um, die uns vom Eintauchen von Gegenständen und von Baden der Personen berichten. Das Land Assers wird so reich gesegnet sein, dass er seinen Fuß in Öl tauchen wird (5. Mose 33,24). Jonathan tauchte die Spitze seines Stabes in die Honigwabe (1. Samuel 14,28). Ruth erhielt von Boas die Erlaubnis, zur Mittagszeit ihren Bissen in Essig zu tauchen (Ruth 2,14). Der listige Hasael tauchte eine Bettdecke ins Wasser (2. Kön. 8,14.15). In der Geschichte Naemanns, des syrischen Feldmarschalls, haben wir eine interessante Schilderung, wie man ein Reinigungsbad nahm. Der Prophet Elisa weist den auf einen glänzenden Empfang rechnenden hohen Kriegsherrn mit den Worten, die er ihm sagen lässt, an den Jordan: „Gehe hin und bade (hebr. „rachz”, griech. „lusai”) dich siebenmal im Jordan.” Als der Kranke sich bewegen ließ, dem Worte des Propheten zu folgen, lesen wir: „Da zog er hinab und tauchte (hebr. „wajithbol, griech. „ebaptisato”) siebenmal im Jordan unter. Demnach nahm er das Reinigungsbad durch Untertauchen.” Luther übersetzte: „täuffet sich”.
Wie stark die Versenkung durch das Wort „tabal” und „baptein” empfunden wurde, zeigen uns zwei Stellen aus verschiedenen Lebensgebieten. Hiob empfindet sein Elend als eine Versenkung in eine Grube, deren Schlamm ihn so vollständig überdeckt habe, dass er einen Ekel empfindet (Hiob 9,31): „....so würdest du mich doch in die Grube tauchen, dass ich meine Kleider nicht mehr anziehen dürfte!” Dagegen werden die kriegerischen Chaldäer mit einer Kopfbedeckung geschildert, die ihr Haupt vollständig umgibt. Die das Haupt einhüllende Kopfbedeckung heißt im Hebräischen „Eintaucher”, und dementsprechend das griechische Wort (hebr. „tebulim”, griech. „parabapta - Hesekiel 23,15).
3. Diejenigen Stellen, in denen die griechische Übersetzung eine Abweichung von dem hebräischen Grundtext bietet, haben das Bestreben, den Begriff zu verdeutlichen und zu vertiefen.
Die Brüder Josephs tauchen seine Kleider in das Blut des geschlachteten Zickleins. Die griechische Übersetzung hat hier für das hebr. „tabal” „besudeln” gesetzt, um dadurch das abscheuliche der Tat auszudrücken. Das ist aber auch die einzige Stelle, wo das Original scheinbar eine Abschwächung zu erleiden hat. Dagegen scheinen folgende Stellen durch die Wiedergabe des Griechischen eine Vertiefung oder Erklärung anzustreben. So wird die Verordnung, alle unrein gewordenen Gefäße „ins Wasser” zu stecken, im Griechischen wiedergegeben durch „ins Wasser eintauchen” (3. Mose 11,32 - hebr. „bamajim juba” (wörtlich: „in das Wasser gebracht werden”), griech. „eis hydor baphesetai”). Die erschütternden Gesichte von dem zukünftigen Zusammenbruch Babels verwirren den Seher und verstören ihn. So der hebräische Text. Der griechische lässt sein Herz irren und ihn wie in Gesetzlosigkeit eintauchen (Jesaja 21,4: griech. „he anomia me baptizei”: „die Gesetzlosigkeit taucht mich ein”). Bemerkenswert ist die griech. Übersetzung einer Stelle in Daniel. Der von GOTT heimgesuchte König lebt unter den Tieren, sein Leib wird vom Tau des Himmels benetzt. Die griech. Übersetzung hat „in den Himmelstau eingetaucht” (Daniel 5,31: das hier gebrauchte aramäische Wort „iztebajia” ist ein „hithpael” von „zabah” und bedeutet eigentlich „färben”).
Fassen wir, ehe wir weiter gehen, das Gesagte zusammen, so erhalten wir das ganz klare Bild von dem in den Grundsprachen des AT und NT gebrauchten Ausdruck für „taufen”. Das Resultat ist: 1) Es bedeutet durchgängig einen Akt des Untertauchens. 2) Es wird streng von anderen mit „Waschen” und „Besprengen” verbundenen Begriffe unterschieden. 3) Es dient dazu, um die Steigerung der Vorstellung von dem Akt des Untertauchens zu vertiefen.
Wie wir nun aus dem Reinigungsbad Naemans und aus der Verordnung, die Gefäße ins Wasser zu stecken, wie aus dem Eintauchen des Fingers in das Opferblut ganz eindrückliche Beispiele für das Eintauchen und Untertauchen haben, so werden wir erst recht aus der Taufpraxis des späteren Judentums unser bis jetzt aus der Schrift gewonnenes Resultat bestätigt finden.
3. Die Taufpraxis bei den Juden und ihre Bedeutung
In einer großen Anzahl von Bibelstellen des NT finden wir Beziehungen auf eine Taufpraxis bei den Juden, die uns die christliche Taufe, was ihre äußere Form anbelangt, als eine Neuerung zu erklären, unmöglich macht. Wenn wir dies tun, bleibt es einfach unverständlich, wie das ganze jüdische Volk und Jerusalem zu Johannes hinausgingen, um von ihm getauft zu werden (z. B. Matth. 3,3-6); wie die Pharisäer und Sadduzäer, beide ohne Widerspruch sich ihm nahen und zur Taufe drängen (Matth. 3,7). Diese Träger der „väterlichen Überlieferung” und die erstarrten Buchstabenmenschen, würden nie in solcher Einmütigkeit sich der Taufe Johannes’ unterzogen haben, wenn sie nicht in der Handlung etwas ihnen längst Bekanntes und Vertrautes gesehen hätten.
Im Jahre 1947 entdeckte man Überreste einer ehemaligen Siedlung, die ungefähr von 130 v. Chr. Bis zur Zerstörung durch die Römer um 70 n. Chr. Bestand. Es handelt sich um eine Ruinenstätte am NW-Ufer des Toten Meeres, Qumran. Die Ausgrabungen in den nachfolgenden Jahren brachten sehr alte Manuskripte von Büchern des AT (im Durchschnitt etwa 1000 Jahre älter als der bis zur Mitte des 20. Jhds. bekannte Text der hebräischen Bibel!) Und zahlreiche andere (apokryphe, ...)Schriften zutage. Dank dieser Ausgrabungen wissen wir zum Beispiel, dass die Qumran-Essener Reinigungswaschungen (Lustrationen) durchführten und dafür die Worte „besprengen” und „baden” gebrauchten. Diese Reinigungswaschungen vollzogen sie, weil sie meinten, dass zwischen innerer Reinigung (Buße) und äußerer Reinigung (Waschung) eine enge Verbindung bestünde. Im AT verstand man unter „besprengen” die rituelle Reinigung von Sünden (4. Mose 19,18f.; Hes. 36,25 u.a.). In Qumran bezeichnete man mit „baden” ein Untertauchen (zur Reinigung), wobei aber Buße (ein Besprengen des Herzens) für die Wirksamkeit des Bades Voraussetzung war (Gemeinderegel 1QS 3,4ff; 4,20-22).
Unter den Völkern des alten Orients waren Waschungen zur rituellen Reinigung allgemein gebräuchlich, doch kann keine von ihnen als Vorläufer der Johannes-Taufe angesehen werden. In Altbabylonien glaubte man, dass durch geweihte (d. h. bezauberte) Wasser des Euphrat Krankheit, Unreinheit und Sünde hinweggespült werden könne. Auch die Waschungen bei den Pythagoräern und in den hellenistischen Mysterienkulten (z. B. im Demeter-Kore-Tempel von Eleusis unweit von Korinth) sind als religionsgeschichtliche Beispiele zu erwähnen.
Soweit sich feststellen lässt, ist das griechische Wort „baptisma” vor dem NT nirgends in der jüdischen und heidnischen Literatur belegbar. Im NT wird es für die Taufe des Johannes und für die christliche Taufe mit der Bedeutung von „Taufe, Untertauchen” verwendet. Aber nicht nur die im ganzen NT übliche Neubildung des Wortes „baptisma” (gegenüber dem sonst geläufigen „baptismos”) bekräftigt die Andersartigkeit der Johannes-Taufe und der christlichen Taufe im Gegensatz zu allen jüdischen und heidnischen Reinigungsriten, sondern auch die Verwendung des Verbes („baptizo”) (gegenüber „bapto”). „Baptizo” bedeutet soviel wie „untertauchen”. Die jüdischen Taufgemeinschaften scheinen dieses Wort nicht gebraucht zu haben. Das gilt sogar für Qumran, obwohl sich die Anhänger dieser Gemeinde zur Reinigung tatsächlich untertauchen ließen.
Mit einer für nichtjüdische Hörer und Leser bestimmten Erklärung, berichtet der Evangelist Markus vom taufen sogar der Gefäße, die die Juden „zu halten angenommen haben” (Mk. 7,2.3.5). Ein Pharisäer verwundert sich darüber, dass der HERR vor dem Essen kein Tauchbad genommen hat (Lk. 11,38: wtl.: „ohne dass Er sich vorher untertauchte”, grch. „epaptiste”). Der Hebräer-Brief redet von „mancherlei Taufen”, die zum Komplex der äußerlichen Heiligung gehören und Petrus weist auf die christliche Taufe hin als einen Akt, der mit dem Abtun des Schmutzes am Körper nichts zu tun habe (1. Petr. 3,21). Alle diese Stellen setzen eine reiche und rege Taufpraxis im Judentum voraus. Was tatsächlich der Fall ist, wie sich jeder davon überzeugen kann, der die noch erhaltenen Schriften der rabbinischen Juden einsieht. Die jüdischen Gelehrten der talmudischen Zeit unterschieden das Badehaus und das gewöhnliche Baden von dem für rituelle Zweck bestimmten Badeort und die gesetzlich vorgeschriebene Waschungen (vgl.: Kraus: Talmudische Archäologie 1, S. 217). In der ältesten Zeit konnte man überall in fließendem, „lebendigen” Wasser baden, und auch ein Reinigungsbad nehmen. In Flüssen, in Höhlen, welche klares und kaltes Wasser sammelten, in den Gruben pflegte man bereits zur Zeit JESU und der Apostel rituelle Bäder zu nehmen.
Für die Tauchbäder der Priester und des Hohenpriesters waren Badeeinrichtungen im Tempel vorgesehen. Auf dem Ölberg befand sich ein sehr beliebter Badeort für rituelle Waschungen, der mit der Siloahquelle verbunden war.
Die gesetzliche Vorschrift über das rituelle Bad verordnet, dass es mindestens vierzig Sea (= 486 Liter) Quell-, Fluss- oder Regenwasser enthalten müsse (im Talmud beschäftigt sich ein Traktat mit den rituellen Bädern und dem Baden, wo alles, was mit dem Reinigungsbad in Verbindung steht, genau und peinlich diskutiert und beschrieben wird).
Wo immer das rituelle Bad genommen wurde, es geschah durch Untertauchen! Das liegt klar vor, in den rabbinischen Vorschriften und Bestimmungen. Es sei aus der überreichen Fülle von Beweisen auf die Vorschrift für das Baden der Priester und des Hohenpriesters am Versöhnungstage hingewiesen: „Niemand darf sich im Tempelvorhof oder zur (priesterlichen) Amtierung einfinden, auch wenn er am Leibe rein ist, es sei denn, er habe ein Tauchbad genommen”. „Fünf Tauchbäder und zehn rituelle Reinigungen verrichtete der Hohepriester durch Untertauchen und Reinigen an diesem Tage. Man breitete zwischen ihn und dem Volke (als Vorhang) ein Byssustuch aus; er reinigte Hände und Füße, stieg hinab und tauchte unter” (Traktat Joma 3,3). „Zum Tauchen hinabsteigen” (Mikwaoth II) ist der stehende Ausdruck für ein rituelles Bad. Wie das ausgeführt wird, sehen wir aus einer Vorschrift für die Aufnahme eines aus dem Heidentum zum Judentum Bekehrten in die synagogale Gemeinschaft. „Hat er (der bekehrte Heide) auf sich (das Joch des Himmels) genommen, so führt man ihn hinab in das Tauchbad und nachdem er hineingestiegen, trägt man ihm einen Teil der einzelnen Gebote vor...” „Und wie zum Manne, so sagt man zur Frau...” Nachdem er das Tauchbad genommen und heraufgekommen ist, sagt man ihm gute Worte, Worte des Trostes.....” (Traktat Gerim I. in: Winter; Wünsche: Die jüdische Literatur Band 1, S. 615).
Dass besonders neugekauftes Geschirr durch Untertauchen für den Gebrauch geheiligt werden müsse, das ist im Talmud eine schon zur Zeit JESU und Seiner Apostel feststehende rabbinische Vorschrift und wird heute noch bei den frommen Juden befolgt.
Die Zeugnisse des Talmuds über das Vorhandensein einer reichen und regen Taupraxis bei den Juden z. Zt. JESU und der Apostel und, dass die Taufe in der Form des Untertauchens bestand, findet eine Bestätigung durch das Zeugnis heidnischer Schriftsteller und die Berichte der Kirchenväter.
Epittet, der im Jahre 94 n. Chr. in Rom lehrte, sagt, diejenigen seien wahre Juden, die die Lebensweise der „Getauften und Erwählten” auf sich genommen haben (Schürer: Geschäfte des jüdischen Volkes in 2. Chr. 4, 3. Aufl., S. 187, Anm. 87). Damit meint er die zum Judentum konvertierten Heiden würden nur dann wirkliche Juden sein, wenn sie so lebten wie die Juden, die er als „Getauften”, wegen der vielen Tauchbäder, denen sie sich unterzogen, kennzeichnet. Justin, der Märtyrer, wendet die Bibelstelle aus Jeremia 2,13 auf die vielen rituellen Bäder der Juden an; sie nehmen ihre Tauchbäder darin, aber ohne Gewinn für die Seele, wenn auch „ihr Leib und ihr Fleisch dadurch rein werden” (Dialog 14). Von den Juden in Afrika sagt Tertullian, dass sie täglich baden, weil sie täglich verunreinigt werden (Über die Taufe c. 15).
Die aus dem Judentum hervorgegangenen Sekten, wie die Morgentäufer u. a. Haben ebenfalls das Untertauchen bei ihren vielen rituellen Waschungen ausgeübt.
Welche Bedeutung hat nun die Taufe im Judentum? Zunächst die Erfüllung einer gesetzlichen Vorschrift, dann die Reinigung des Körpers von äußerer Verschmutzung, „um mit einem reinen Leib vor dem Schöpfer zu erscheinen” (Talmudischer Ausspruch). Deshalb finden wir in den Zeugnissen der Apostel einen Hinweis auf die ganz äußerliche Art der jüdischen Tauchbäder und die Betonung der christlichen Taufe, die zwar in der Form sich ganz an die im Judentum geübten Taufweise anlehnt, aber weit und himmelhoch über sie hinausragt. Schon Johannes beginnt seine Tauftätigkeit mit der Predigt der Buße und weist deshalb, wie schon oben angeführt, diejenigen als „Otterngezücht” von seiner Taufe zurück, die in ihr ein neues Mittel vermuten der Sinnesänderung aus dem Wege zu gehen. Paulus sieht in der Taufe das vom Gläubigen errichtete Denkmal (Gal. 2,27), für die ihm zuteilgewordene Freiheit der Gotteskindschaft. Sie ist ihm gerade in der, von den Juden seiner Zeit ausgeübten, und von GOTT gewollten Form des Untertauchens eine wunderbare Symbolik für das Werk des HEILIGEN GEISTES an dem zu CHRISTUS bekehrten Sünder (Röm. 6,3). „Ein schönes Bekenntnis vor vielen Zeugen” (1. Tim. 6,12: Bei der Aufnahme von Proselyten in die jüdische Gemeinschaft mussten auch Zeugen anwesend sein) ist die Taufe, deren man sich nicht zu schämen hat. Für Petrus ist die Taufe das Siegel seines Bündnisses mit GOTT. Das sind Gedanken, die die Juden bei ihren Taufen nicht kannten und doch kennen sollten, wenn sie nur tiefer in ihre Geschichte hineingeschaut und aufmerksamer auf die heilige Sprache der still sich vollziehenden Werke GOTTES in der Erwählung und Erlösung Israels geachtet hätten.
Vor der Gesetzgebung am Sinai erhielt Moses den göttlichen Auftrag, dem Volk zu sagen, dass es sich heilige und seine Kleider wasche (2. Mose 19,10.14). Jakob hatte es in einer Weihestunde seines Leben getan (1. Mose 35,1-5). Darin lag für Johannes das Vorbildliche seiner Taufe: Sie war das Sinnbild innerer Vorbereitung für den Eintritt in das Verhältnis zu GOTT durch den neuen Bund und den Empfang dessen, indem GOTT Seinem Volk entgegen kommt. In der einmaligen christlichen Taufe haben, wie in dem einmaligen Opfer CHRISTI, die vielen Opfer, die mancherlei Taufen des vorchristlichen Judentums ihre abschließende Erfüllung gefunden. So lehrt es der Hebräerbrief. Die Waschungen, das Blutbesprengen in den Vorschriften des Gesetzes weisen auf nichts anderes, als die schließliche Entsündigung und Vereinigung des Volkes mit GOTT. Die Taufe, auch den Juden wohl bekannt, aber auf den Namen CHRISTI bezogen, besiegelt die Wahrheit jeder gewaltigen Vorbilder des AT und schützt sie vor der Entstellung in der jüdischen Taufpraxis. Doch diese Gedanken weiter zu verfolgen, würde das die Arbeit zu diesem Thema sprengen. In aller Kürze möchte ich auf das Sprachliche zu sprechen kommen. Denn sämtliche, im NT vorkommende Wörter, die die „Taufe” und das „Taufen” ausdrücken, haben in den hebr. Wörtern „tebilah” oder „tabal” ihre Grundlage und können nur „ein Tauchbad nehmen” oder „untertauchen” bedeuten. Man könnte darüber aus der rabbinischen Literatur in viel größerem Maße, wie es oben aus der Bibel geschah, Beispiele genug anführen und ein dickes Buch damit füllen. Das ist aber durchaus nicht nötig. Es mag hier genügen, das Ergebnis eines Gelehrten zur Bestätigung meiner Behauptung anzuführen: „Das einfache griechische Verbum „baptein” bedeutet: tauchen.... Die von der verstärkten Form hergeleiteten spätgriechischen Substantiva baptisis, baptismos, baptisma bedeuten die transitive Handlung des Ein- und Untertauchens, welche irgend ein Mensch als baptistes (= Täufer) an einem anderen, Mann oder Frau oder auch an Sachen vollzieht” (Brandt, W.: Die jüdischen Baptismen, Gießen 1910, S. 1).
Die Wörterbücher zum Talmud und den Midraschim geben einstimmig „tabal” mit „untertauchen” wieder.
Bezeichnend ist die Wiedergabe des Wortes in Burgdorf, J.: Rabbinisches Lexikon. Als Nicht-Jude sieht sich Burgdorf genötigt, das Verbum „tabal” mit der Bemerkung zu verdeutlichen: „Es bedeutet den ganzen Leib unter Wasser tauchen.”
Erst um das Jahr 120 oder 140 n. Chr. findet sich die Erlaubnis zum Begießen, aber nur für den Fall, dass es unmöglich ist in einem Fluss oder in einem Teich die Taufe zu vollziehen (Didache 7,3), also bei einer sog. „Nottaufe”.
Fazit der sprachlichen Untersuchung:
- Im AT und in der spätjüdischen Literatur bedeutet das Wort „Tabal” ausschließlich „untertauchen”.
- das religiöse Bad wurde durch untertauchen praktiziert.
- Die Form des Untertauchens wurde von den Christen als einen adäquaten Ausdruck des Heilswerks empfunden.
4. Ist unter „taufen” ausschließlich „untertauchen” zu verstehen?
Das griechische Wort baptizein (baptizein) bedeutet „untertauchen”. So haben die Griechen es immer verstanden, und so erklären es alle guten Wörterbücher.
- So heißt es in dem biblisch-theologischen Wörterbuch von D. H. Cremer: „baptizein eintauchen, untertauchen. Der eigentümliche, neutestamentliche und christliche Gebrauch zur Bezeichnung einer Eintauchung, Untertauchung zu religiösem Zweck = taufen”.
- Im Lexikon Graeco-Latinum von Grimm wird baptizein wiedergegeben durch „immergo (eintauchen), submergo (untertauchen), submerggendo abluo (durch Untertauchen abwaschen)”.
- Das Wörterbuch zum NT von Bauer/Aland übersetzt baptismo mit eintauchen, untertauchen. Med. sich eintauchen; bapto wird wiedergegeben mit eintauchen bzw. in Farbe tauchen.
- - Im Theologischen Begrifflexikon zum NT (Brockhaus-Verlag) wird bapto mit ein- und untertauchen, in Farbstoff tauchen..., vernichten (z. B. einen Menschen ertränken oder ein Schiff versenken) übersetzt. Das Begriffslexikon unterscheidet folgende Begriffe: „....louo (den ganzen Körper waschen), nipto (spülen = Glieder des Körpers), rhaino/rhantizo (besprengen)”.
- - James Strong gibt die Begriffe in seiner „Abingsons Strongs’s Exhaustive Concordance Of The Bible” folgendermaßen wieder: „etw. vollständig untertauchen, versinken (von gesunkenen Schiffen); ....etw. überfluten (übertr.: mit Elend). vgl. LXX: Jes. 21,4 ...untertauchen 1) Med. und Pass.: etw. eintauchen oder untertauchen (zur Reinigung).....”
Taufen bedeutet ursprünglich nur untertauchen. Wer in einem Herkunftswörterbuch nachsieht, kann sich davon überzeugen, dass „taufen” das alte Bewirkungswort zu „tief” ist und bedeutet: in die Tiefe, unter die Oberfläche des Wassers bringen. Vielleicht ist dieses Wort ursprünglich von den Goten zu den übrigen Germanen gekommen. Bei den mittelalterlichen deutschen Schriftstellern ist der Gebrauch des Verbs „taufen” für „untertauchen” oder „baden” ein sehr häufiger. (Man vgl. die Wörterbücher von Fr. L. K. Weigand; Fr. Kluge; Dr. Sander: von Motiz Heine). Weil die alten Missionare, die zu den Germanen kamen durch Untertauchen tauften, wählten sie zur Bezeichnung dieser Handlung die allgemein verständliche und damals gebräuchliche Bezeichnung, nämlich „taufen” und „Taufe”, Worte, die damals denselben Klang hatten, wie das heutige „Untertauchen”.
Die englische Kirchensprache dagegen gibt diese Handlung nicht durch „dip”, „dye” oder „immerse” wieder, sondern durch „baptize”, also durch ein lateinisches Lehnwort.
Der ursprüngliche Sinn des Wortes „Taufe” ist verlorengegangen, als sich dieses mit einem neuen Begriffsinhalt füllte. So kann es geschehen, dass ein und dasselbe Wort auf den Hörer einen verschiedenen Eindruck macht, je nach der Vorstellung, die er mit dem Wort zu verbinden gewohnt ist. Wer niemals eine Taufe in Form des Untertauchens gesehen hat, wohl aber manche Kinderbesprengung, denkt auf Grund dieser Anschauung bei dem Wort „Taufe” nie an ein „Untertauchen”. Und doch ist „Taufe” nur ein anderes Wort für „Untertauchen”, das nun im Lauf der Zeit fast ausschließlich auf jene kirchliche Handlung angewandt worden ist, die streng genommen keine „Taufe”, sondern eine Besprengung ist.
Zum Taufen braucht man Wasser, das eine gewisse Tiefe hat (vgl. Joh. 3,23). Der Täufer steigt mit dem Täufling ins Wasser und wieder aus dem Wasser (vgl. Matth. 3,16; Apg. 8,38). Nur in der Form des Untertauchens ist die Taufe ein Bild des Begräbnisses (Röm. 6,4.8.13; Kol. 2,12; 2. Kor. 5,15).
Das griechische Verb baptein entspricht dem hebräischen tabal (z. B. 4. Mose 19,18; 2. Kön. 5,14) und bedeutet „eintauchen”. So bittet der reiche Mann im Hades den Abraham, den Lazarus zu senden, dass er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauchen soll (Lk. 16,24). JESUS tauchte den Bissen ein, den Er dem Judas gab (Joh. 13,26). Johannes sieht den HERRN kommen in einem Gewand, das in Blut getaucht war (Off. 19,13).
Dieses Verb bedeutet im NT an einigen Stellen (Mk. 7,4; Lk. 11,38) durch Eintauchen oder Untertauchen abwaschen. Im übertragenen Sinn wird es von der Leidentaufe gebraucht (Mk. 10,38f.; Lk. 12,50; vgl. Psalm 42,8; 18,16; 69,2!).
Das entsprechende Substantiv zu „baptizein” ist „baptisma”, das Tauchbad, altdeutsch die „Taufe”, lateinisch „immersio”, „submersio”. Auch dieses Wort wird im übertragenen Sinn als Leidenstaufe gebraucht.
Als Taufe des Johannes steht dieses Wort in Matth. 3,7; 21,25; Markus 1,4; 11,30; Lukas 3,3; 7,29; 20,4; Apg. 1,22; 10,37; 13,24; 18,25; 19,3.4.
Als christliche Taufe steht „baptisma” in Röm. 6,4; Eph. 4,5; Kol. 2,12; 1. Petr. 3,21.
Ein anderes Substantiv ist „baptismos” und wird gebraucht, wenn von Waschungen im allgemeinen Sinn die Rede ist (Mk. 7,4.8; Hebr. 6,2; 9,10). Es kommt im NT nur im Plural vor: Waschungen oder Bäder, als rituelle Reinigungsbäder.
Als Beweis, dass im NT das Wort baptizein nicht immer die Bedeutung von Untertauchen haben muss, sondern auch „waschen” bedeuten kann, werden einige Stellen herangezogen, wie z. B. Mk. 7,4 und Luk. 11,38. Einige behaupten, Mk. 7, 4 berichtet, dass die Pharisäer nicht essen, wenn sie vom Markt kommen, ohne vorher sich zu waschen. Hier ist im Griechischen das Wort baptizein gebraucht und das kann doch unmöglich bedeuten, dass sie sich untertauchten. - Aber warum denn nicht? Wer die peinlich genaue Reinigungsvorschriften der Ältesten kennt, kann gar nicht daran zweifeln; sie waren u. U. dazu verpflichtet. Darum übersetzt Böhmer diese Stelle: „Auch gehen sie nicht vom Markte an den Tisch, ohne ein Bad.” Man kann höchstens argumentieren, dass hier ein anderes Objekt zu ergänzen ist, etwas „die Hände”, dann ist mit dieser Stelle gemeint: „ohne sich vorher die Hände zu waschen”, wobei doch eine Eintauchung der Hände stattfinden kann.
Bei seiner Schilderung der Eroberung Jerusalems im 1. Jahrhundert n. Chr. Benutzte der Historiker Josephus das Wort für Taufe bildlich: „....ein Schwert in den Hals tauchen”. Wenn das Schwert drinsteckte, dann war das Schwert eingetaucht. Und auch Plutarch hatte im ersten oder zweiten Jahrhundert diesen Ausdruck so vewendet: Eine Person oder eine Figur taucht im Wasser unter. Im Schwedischen/ Norwegischen/Dänischen wird für taufen das Wort „Dab” gebraucht; es bedeutet ganz klar „eintauchen”.
4.1. Baptisterien und Taufsteine
Ein weiterer Beweis dafür, dass sämtliche Kirchen jahrhundertelang die Taufe durch Untertauchen vollzogen, sind die sog. Baptisterien oder Taufkapellen an den ältesten katholischen Kirchen. Sie enthalten große Taufbassins (mit hinabführenden Stufen), oft auch einen Raum zur Erteilung des Taufunterrichtes. Berühmt ist das Baptisterium des Laterans in Rom. Das große Taufbecken von weißem Marmor in dem Baptisterium S. Giovanni in Fonte zu Ravenna stammt aus dem 5. Jahrhundert. Ähnliche Gebäude findet man auch in Pisa, Florenz, Rovara, Pistoja und in vielen anderen Städten. Schon Cyrillus von Jerusalem (gest. 386 n. Chr.) Erwähnte Baptisteien in seinen uns erhaltenen Taufreden. Teilweise waren die Gebäude so groß, dass Synoden darin abgehalten werden konnten.
Nach Einführung der „Säuglingstaufe” traten an die Stelle der Baptisterien die Taufsteine bzw. kleine Taufschalen.
Prof. Dr. Hagenbach schreibt in seiner „Kirchengeschichte der ersten sechs Jahrhunderte” (4. Aufl., S. 291): „Dass die Taufe anfänglich im Freien vollzogen wurde, in Flüssen und Teichen, und zwar durch Untertauchen, ist aus der Geschichte des NT bekannt. Später errichtete man große Taufbecken und Taufkapellen (Baptisterien). Indem der zu Taufende mehrere Stufen in den Wasserbehälter hinunterstieg und dann mit dem ganzen Leibe unter das Wasser getaucht wurde, trat das Bild des „Begrabenwerdens in den Tod CHRISTI” und des „Wiederaufstehens aus dem Grabe” mit aller Macht vor die Seele, was bei der späteren Besprengung nur allzu sehr zurücktrat. Die Besprengung wurde anfänglich nur bei Kranken angewendet, die sich auf dem Totenbett noch taufen ließen und bei denen die Taufe durch Untertauchen nicht mehr ausführbar war.”
Einige bringen die große Zahl der Täuflinge als „Beweis” gegen die Form des Untertauchens vor. Angeblich sei in Jerusalem nirgends die Möglichkeit gegeben zum Untertauchen so vieler Personen. Dr. Alberts beweist jedoch, dass die Wasserversorgung der Stadt Jerusalem nie so reichlich war wie damals, und dass die zahlreichen ummauerten Badebassins der Stadt Gelegenheit genug boten zur Taufe. Er erinnert an die Teiche Siloah, Bethesda, Gihon und an die großartigen Wasserleitungen des Herodes.
Auch im Altertum wurden wiederholt viele Menschen an einem Tag getauft, z. B. in Antiochien, „in einer Bigilie 3000 Personen beiderlei Geschlechtes” (vgl. Augusti: Handbuch der christliche Archäologie, Bd. 2, Se. 387). Der Erzbischof Remigius von Rheims hat allein an einem Tag ca. 3000 Personen durch Untertauchen getauft. Der Einwand, dass es unmöglich ist, an einem Tag 3000 Personen zu taufen, wird auch nur von denen erhoben, die nie eine Taufe in biblischer Form gesehen haben.
5. Kennt das Neue Testament die „Säuglingstaufe”?
Jede Überzeugung wird zum sinnlosen Dogma, sobald deren Untersuchung unterlassen oder gefürchtet wird. (Gerlach)
Der beste Lehrer ist immerdar, der sich ausschließlich und ohne jede Rücksicht durch die Bibel belehren lässt, nicht aber seine Meinung in die Bibel hineinträgt und diese gleichsam nötigt, das zu sagen, was sie nach seiner Meinung sagen sollte. (Hilarius von Poitiers, gest. 387)
Alle Spuren von Kindertaufe, die man im NT hat finden wollen, müssen erst hineingetragen werden. (Prof. Dr. Fr. Schleiermacher)
Die Taufe von Säuglingen war zur Zeit der Apostel völlig unbekannt. Diese Tatsache wird heute auch von Autoritäten der verschiedenen Kirchen anerkannt und in den besten Lehrbüchern offen ausgesprochen.
Schon in der ersten Auflage von Herzogs Realenzyklopädie (dem berühmten Nachschlagewerk für protestantische Theologen) konnte man folgendes lesen: „Dass im NT sich keine Spur von Kindertaufe findet, darf wohl für die wissenschaftliche Exegese als festgestellt gelten; alle Versuche, dieselbe aus den Einsetzungsworten oder aus Stellen, wie 1. Kor. 1,16 zu deduzieren, sind darum als willkürliche Künstelein auszugeben, ja durch 1. Kor. 7,14 ist jeder derartige Folgerung geradezu ausgeschlossen, sonst würde der Apostel die Heiligung der Kinder aus der an ihnen vollzogenen Taufe und nicht mit der Gemeinschaft ihrer gläubigen Eltern begründet haben; nur unter der Voraussetzung, dass die Kindertaufe noch nicht bestand, hat die apostolische Beweisführung einen bindenden Schluss.”
In der 3. Auflage des genannten Werkes (Bd. 19, S. 403) erklärt Prof. Dr. Feine: „Die Übung der Kindertaufe ist in der apostolischen und nachapostolischen Zeit nicht nachweisbar. Wir hören zwar mehrfach von der Taufe ganzer Hausgemeinden (Apg. 16,15.32f.; 18,8; 1. Kor. 1,16). Aber die letzte Stelle zusammengehalten mit 1. Kor. 7,14 spricht nicht zu Gunsten der Annahme, dass damals auch die Kindertaufe üblich war, denn dann hätte Paulus nicht schreiben können: „....sonst wären eure Kinder ja unrein!”.
Und Prof. Dr. Drews bemerkt (ebd. S. 446): „Dafür, dass in der apostolischen Zeit auch Kinder getauft worden seien, fehlt jedes sichere Zeugnis. Wenn man für die Kindertaufe einen Schriftbeweis zu erbringen versucht hat, so ist das immer verlorene Mühe gewesen.”
Aber trotz aller Zeugnisse maßgebender Schriftforscher und Kirchenhistoriker wird immer wieder von vielen Verteidigern der Staats- und teilweise der Freikirchen die Säuglingstaufe als biblisch verteidigt. Sehen wir uns einmal diese „Beweise” näher an. Früher bezog man in recht naiver Weise einfach Stellen, wie die bekannte: „Lasset die Kinder zu mir kommen” auf die „Säuglingstaufe”. So wird dieses Wort GOTTES heute immer noch bei den Säuglingstaufen verwertet. Diesen Bibelvers kann man auf vielen Taufschüsseln lesen. Nun hat JESUS bekanntlich jene Kinder, die zu Ihm gebracht wurden, nicht getauft und Er hat auch Seinen Jüngern nichts derartiges aufgetragen. Der HERR JESUS segnete die Kinder.
5.1. Die sogenannte „Haustaufe”
Ein weiterer Beweis wird in den sogenannten Haustaufen gesucht. Fünfmal wird nämlich berichtet, dass ganze Häuser getauft wurden. Die Verteidiger der Säuglingsbesprengung lehnen es auch hier wiederum ab, in der Schrift zu untersuchen, was denn mit „Haus” wirklich gemeint ist. Stattdessen legen sie willkürlich in das Wort „Haus” hinein, was ihren eigenen (staatskirchlichen) Interessen entspricht.
Bevor wir nun anhand der Schrift untersuchen, was mit „Haus” gemeint ist, gebe ich eine kurze Übersicht der Schriftstellen, die klar beweisen, dass gemäß dem Zeugnis der Apostel und Propheten der biblischen Taufe immer die Annahme des Evangeliums durch den Täufling vorausgeht:
- Matthäus 28,19: Jüngerschaft - Taufe
- Markus 16,16: Glaube - Taufe
- Apostelgeschichte 2,38: Buße - Taufe
- Apostelgeschichte 2,41: Aufnahme des Wortes GOTTES - Taufe
- Apostelgeschichte 8,12: Glaube - Taufe
- Apostelgeschichte 8,13: Glaube - Taufe
- Apostelgeschichte 8,35-38: Verkündigung - Glaube - Taufe
- Apostelgeschichte 9,1-18: Glaube - Taufe
- Apostelgeschichte 10,34-47: Verkündigung - Empfang des HEILIGEN GEISTES - Taufe
- Apostelgeschichte 16,13-15: Verkündigung - Glaube- Taufe
- Apostelgeschichte 16,30-34: Verkündigung - Glaube- Taufe
- Apostelgeschichte 18,8: Hören des Wortes GOTTES - Glaube - Taufe
- Apostelgeschichte 19,1-5: Verkündigung - Glaube- Taufe
- Apostelgeschichte 22,14-16: Verkündigung - Glaube- Taufe
- Epheser 4,5: HERR - Glaube - Taufe
Wer nicht geistlicher sein will als die Apostel damals, der kann anhand dieser Schriftstellen aufs Deutlichste sehen, wie der HERR JESUS SEINEN Taufbefehl ausgeführt haben wollte. Denn sowohl in der Praxis als auch in der Lehre der Apostel ist die Taufe stets dem Glauben, d. h. der Annahme des Evangeliums, nachgeordnet.
Dagegen gibt es nicht eine einzige Stelle in der ganzen Bibel, die bezeugt, dass ein Mensch getauft wurde, bevor er das Wort GOTTES hörte und glaubte. Man muss also gegen das klare Zeugnis des Wortes handeln oder lehren, wenn man Säuglinge oder Ungläubige taufen will.
Wie das folgende Zitat aus einem Brief an zwei Pfarrer beweist, wusste z. B. auch Prof. Dr. Luther sehr wohl und ganz genau, dass die Schrift nicht ein einziges Zeugnis oder gar den Befehl für die von ihm gelehrte Säuglingsbesprengung enthält:
„... Dass die Kinder glauben, das können wir auch mit keinem Spruch beweisen, der so hell und klar heraussage mit solchen oder dergleichen Worten: Ihr sollt die Kinder taufen, denn sie glauben auch. Wer uns auf solche Buchstaben zu beweisen dringet, dem müssen wir weichen und gewonnen geben, wir finden sie nirgends beschrieben.” („Ein Brief an zwei Pfarrherrn von der Wiedertaufe, Anno 1528”).
Da Prof. Dr. Luther das Zeugnis der Schrift für seine von den Römischen übernommene Säuglingsbesprengung fehlte, behauptete er nun, der ursprünglich den „sola scriptura”-Grundsatz (= allein die Schrift) geltend machte, jedoch zuweilen jeden Schriftgrund verwarf und dabei gegen jeglichen Einsatz des Verstandes predigte: „Aber fromme vernünftige Christen begehren solches nicht, die zänkischen, halsstarrigen Rotten tuns,.... Doch dass Kinder taufen recht sei, und sie auch glauben, bereden wir uns aus vielen starken Ursachen.” (Ebd.)
Da Prof. Dr. Luther ja wusste, dass der Glaube stets der Taufe vorausgehen muss und die Rechtfertigung - gemäß seiner Sakramentslehre - „allein aus Glauben” sei, behauptete er einfach, dass seine lutherischen Säuglinge glauben würden, obwohl er - wie zitiert - genau wusste, dass dies in der ganzen Bibel nirgends geschrieben steht. Und weil Prof. Dr. Luther den Säuglingsglauben und die Kindertaufe bzw. Säuglingsbesprengung nirgends geschrieben fand, hat er sich solches - laut seiner eigenen Aussage - selbst eingeredet. Wer dagegen auf das Zeugnis der Schrift bestand, den zählte er zu den „zänkischen, halsstarrigen Rotten”, die er schließlich mit Hilfe des römischen Mandates gegen die Wiedertäufer (am Reichstag zu Speyer 1529 beschlossen) ab dem Jahre 1530 durch die Fürsten, die seiner Lehre folgten, grausam verfolgen und hinrichten ließ.
Und weil der von Prof. Dr. Luther willkürlich behauptete Säuglingsglaube absurd ist, versteifen sich seine heutigen Nachfolger auf das Argument der „Haustaufe”, um ihre ursprünglich römisch-sakramentale Säuglingsbesprengung als biblische Taufe geltend zu machen, wodurch sie zwangsläufig zu einer römischen Rechtfertigung zurückgekehrt sind, die mit dem persönlichen Glauben überhaupt nichts zu tun hat.
Betrachten wir also die „Haustaufe” in der Schrift.
5.2. Was „Haus” bezüglich Menschen meint
Die folgenden Stellen berichten ausdrücklich über die Taufe eines „Hauses”:
Lydia (Apg. 16,15): „ Als sie aber getauft worden war und ihr Haus, bat sie und sagte: Wenn ihr urteilet, dass ich dem Herrn treu {O. gläubig} sei, so kehret in mein Haus ein und bleibet. Und sie nötigte uns."
Kerkermeister von Philippi (Apg. 16,31-34): „Sie aber sprachen: Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden, du und dein Haus. Und sie redeten das Wort des Herrn zu ihm samt allen, die in seinem Hause waren. Und er nahm sie in jener Stunde der Nacht zu sich und wusch ihnen die Striemen ab; und er wurde getauft, er und alle die Seinigen alsbald.Und er führte sie hinauf in sein Haus, setzte ihnen einen Tisch vor und frohlockte, an Gott gläubig geworden, {Eig. Gott geglaubt habend} mit seinem ganzen Hause."
Stephanas (1. Kor. 1,16): Ich habe aber auch das Haus des Stephanas getauft; sonst weiß ich nicht, ob ich jemand anders getauft habe.
Das Wort GOTTES muss stets durch sich selbst ausgelegt werden, nicht durch die staatskirchliche Tradition (vgl. 2. Petr. 1,20; 2. Tim. 3,16.17). Immerhin gibt es Hunderte von Stellen im Wort GOTTES, die alle von einem „Haus” in Bezug auf Menschen sprechen. Also gilt es, die Stellen, in welchen von der Taufe eines „Hauses” die Rede ist, in Beziehung zu den Stellen zu setzen, die anderweitig von Menschen als von einem „Haus” sprechen.
Die bekannteste Anwendung des Begriffes „Haus” ist wohl die Bezeichnung eines Geschlechtes, so z. B. Das „Haus Israel”, „...Jakob”, „..... Esau”, „...... Joseph”, „..... David” ....Aaron”, „...... Moses”, „...... CHRISTI” usw. In allen diesen Stellen geht es immer darum, den geistlichen Einflussbereich zu kennzeichnen, zu dem jemand gehört.
Oftmals wird der Kreis aber auch enger gezogen, indem der Ausdruck „Haus” auf lebende Personen angewendet wird, um deren unmittelbaren (patriarchalischen) Einflussbereich zu bezeichnen, so. z. B. Das „Haus des Pharao”, „..... des Königs”, „.... Ahabs”, „.... Hamans”, „.... Sauls”, „..... Hebers” usw., wobei an vielen Stellen explizit die Knechte bzw. Sklaven als mit zum „Haus” gehörig gesehen werden (z. B. 2. Sam. 9,2). In diesem Sinn geht es also um einen Hausstand, wobei solche Hausstände sehr personalintensiv waren. Aus den Hunderten von Stellen, in welchen „Haus” eine Sippe oder einen Hausstand meint, ist mir keine einzige bekannt, in welcher ausdrücklich Säuglinge oder Unmündige in dem Begriff „Haus” eingeschlossen genannt werden, sondern immer nur erwachsene Menschen (Frau, Söhne, Töchter, Knechte, Mägde usw.); denn Unmündige zählten in Israel grundsätzlich nicht (vgl. 4. Mose 1-2; 32,11). Dementsprechend heißt es z. B.:
„Und JHWH sprach zu Noah: Gehe in die Arche, du und dein ganzes Haus; denn dich habe ich gerecht vor mir erfunden in diesem Geschlecht.” (1. Mose 7,1). Dieser Befehl betraf nur Erwachsene (4 Ehepaare), wobei die Arche im NT ausdrücklich als Bild für die Taufe angeführt wird (1. Petr. 3,21).
„Und Abraham sprach zu seinem Knechte, dem Altesten seines Hauses, der alles verwaltete, was er hatte: Lege doch deine Hand unter meine Hüfte, {O. Lende}” (1. Mose 24,2). Abraham hatte zu diesem Zeitpunkt keine unmündigen Kinder mehr (1. Mose 25,20).
„ Da sprach Jakob zu seinem Hause und zu allen, die bei ihm waren: Tut die fremden Götter hinweg, die in eurer Mitte sind, und reiniget euch und wechselt eure Kleider;....” (1. Mose 35,2).
„ Und der Pharao sprach zu Joseph: Nachdem GOTT dir dies alles kundgetan hat, ist keiner so verständig und weise wie du. Du sollst über mein Haus sein, und deinem Befehle soll mein ganzes Volk sich fügen; nur um den Thron will ich größer sein als du. Und der Pharao sprach zu Joseph: Siehe, ich habe dich über das ganze Land Ägypten gesetzt.” (1. Mose 41,39-41; vgl. 45,8; 39,4f). Als Joseph zunächst über das Haus Potiphars bestellt und später über das Haus des Pharao gesetzt wurde, da wurde er nicht als Hauslehrer, Kindererzieher oder Säuglingswärter angestellt, sondern als Verwalter bzw. als Herrscher.
„Und als die Tage seines Beweinens vorüber waren, da redete Joseph zum Hause des Pharao und sprach: Wenn ich doch Gnade gefunden habe in euren Augen,.....” (1. Mose 50,4). Joseph erbittet nichts von den Kindern des Pharao, sondern er spricht hier ausschließlich zu erwachsenen Menschen (vgl. 1. Mose 50,7.8).
Dass aber der Ausdruck „Haus” die Kinder nicht mit einschließt, geht auch aus mehreren Stellen deutlich hervor, in welchen die Kinder ausdrücklich neben dem Haus genannt werden:
„Wird doch Abraham gewisslich zu einer großen und mächtigen Nation werden, und sollen doch in ihm gesegnet werden alle Nationen der Erde! Denn ich habe ihn erkannt, auf dass er seinen Kindern und seinem Hause nach ihm befehle, {And. üb. Ich kenne ihn, dass er seinen Kindern... befehlen wird} dass sie den Weg JHWH bewahren, Gerechtigkeit und Recht zu üben, {O. indem Sie Gerechtigkeit und Recht üben} damit JHWH auf Abraham kommen lasse, was er über ihn geredet hat. (1. Mose 18,18.19).
„Und Joseph zog hinauf, um seinen Vater zu begraben; und mit ihm zogen hinauf alle Knechte des Pharao, die Ältesten seines Hauses, und alle Ältesten des Landes Ägypten, und das ganze Haus Josephs und seine Brüder und das Haus seines Vaters; nur ihre Kinder und ihr Kleinvieh und ihre Rinder ließen sie im Land Gosen zurück.” (1. Mose 50,7.8; vgl. Jos. 2,12.13.18).
Dass aber im NT mit „Haus” nichts anderes gemeint ist als im AT, zeigt die parallele Verwendung dieses Wortes im NT (vgl. Matth. 20,1; 21,33):
Durch Glauben bereitete Noah, als er einen göttlichen Ausspruch über das, was noch nicht zu sehen war, empfangen hatte, von Furcht bewegt, eine Arche zur Rettung seines Hauses, durch welche {O. dieses; O. welchen Glauben} er die Welt verurteilte und Erbe der Gerechtigkeit wurde, die nach dem Glauben ist. (Hebr. 11,7).
„....und er (= der Pharao) setzte ihn (= Joseph) zum Verwalter über Ägypten und sein ganzes Haus.” (Apg. 7,10).
„ Es grüßen euch alle Heiligen, und besonders die aus des Kaisers Hause.” (Phil. 4,22)
Die Diener seien einer Frau Mann, die ihren Kindern und den eigenen Häusern wohl vorstehen (1. Tim. 3,12).
Im AT wurden die Verheißungen immer nur dem Hausvorstand gegeben (vgl. 1. Mose 12,2.3; 17,19; 26,3; 28,14; 2. Sam. 7,11.16), und der GEIST GOTTES kam im Volk - abgesehen von den Propheten - nur auf die Ältesten (4. Mose 11,24.25.29).
Analog dazu wenden sich die Apostel in ihren öffentlichen Predigten zwar stets an den Hausvorstand, nämlich an die Männer (z. B. Apg. 2,14.22; 3,12; 13,16; 17,22; 25,24), jedoch weist bereits der Apostel Petrus in seiner Predigt an Pfingsten darauf hin, dass die Verheißung des GEISTES nicht nur dem Hausvorstand gilt, sondern auch allen anderen Erwachsenen eines Hausstandes, die das Wort GOTTES hören und glauben (Apg. 2,17: Söhne, Töchter, Knechte, Mägde).
Dementsprechend berichtet das NT mehrfach, dass Menschen mit ihrem ganzen Haus glaubten, woraus wohl klar hervorgeht, dass Säuglinge nicht mit dem Begriff „Haus” gemeint sein können.
„Da erkannte der Vater, dass es in jener Stunde war, in welcher Jesus zu ihm sagte: Dein Sohn lebt. Und er glaubte, er und sein ganzes Haus.” (Joh. 4,53). Das „ganze Haus” glaubte hier offensichtlich aufgrund einer Erkenntnis des HERRN.
Krispus aber, der Vorsteher der Synagoge, glaubte an den Herrn mit seinem ganzen Hause; und viele der Korinther, welche hörten, glaubten und wurden getauft. (Apg. 18,8).
Untersuchen wir also nun, wie der Begriff „Haus” auf die zitierten Stellen, die von der Taufe eines „Hauses” berichten, angewendet werden muss.
5.3. Der Fall Kornelius
„Ein gewisser Mann aber in Cäsarea, mit Namen Kornelius, ein Hauptmann von der sogenannten italischen Schar, fromm und gottesfürchtig mit seinem ganzen Hause, der dem Volke viele Almosen gab und allezeit zu Gott betete...” (Apg. 10,1.2).
Kennt jemand einen „frommen und gottesfürchtigen” Säugling? Diesem Kornelius wurde von einem Engel gesagt: „..... lass Simon holen, der Petrus zubenannt ist; der wird Worte zu dir reden, durch welche du errettet werden wirst, du und dein ganzes Haus.” Apg. 11,13.14).
Hiermit ist klar ausgesagt, dass die Verheißung der Errettung des „Hauses” an den Glauben an die Worte geknüpft ist, die der Apostel Petrus reden sollte. Wer nun dementsprechend bei Kornelius mit dem „ganzen Haus” gemeint ist, und wer durch die Worte des Petrus tatsächlich errettet worden ist, das wird uns ausführlich im Kapitel 10 berichtet. Im Vers 24 heißt es dort, dass Kornelius - offensichtlich aufgrund der Verheißung („du und dein Haus”), die er durch den Engel empfangen hatte - seine Verwandten und nächsten Freunde zusammengerufen hatte, um Petrus zu erwarten. Im Vers 43 predigt der Apostel Petrus die Vergebung der Sünden durch den Namen des HERRN JESUS CHRISTUS (vgl. Luk. 24,46.47). Dann heißt es: „Während Petrus noch diese Worte redete, fiel der Heilige Geist auf alle, die das Wort hörten.” (V. 44). „Dann antwortete Petrus: Könnte wohl jemand {O. Es kann doch nicht jemand} das Wasser verwehren, dass diese nicht getauft würden, die den Heiligen Geist empfangen haben, gleichwie auch wir? Und er befahl, dass sie getauft würden in dem Namen des Herrn. Dann baten sie ihn, etliche Tage zu bleiben.” (V.47.48).
Gemäß dem Befehl des Apostel Petrus sollten also diejenigen getauft werden, die den HEILIGEN GEIST empfangen hatten. Das waren jedoch wiederum nur diejenigen, welche die Worte des Apostels hörten und glaubten.Von dem „ganzen Haus” des Kornelius, das errettet werden sollte, wurden also tatsächlich nur die getauft, die das Wort GOTTES gehört und geglaubt hatten (vgl. Apg. 2,41; 8,12; 18,8), so dass der HEILIGE GEIST auf sie gefallen war. Wer also aus diesem Bericht eine Säuglingsbesprengung ableiten will, der muss dem Text Gewalt antun. Gehen wir aber davon aus, dass es im gesamten Verwandten- und Freundeskreis des Kornelius auch Säuglinge gab, wie man ja bei anderen Stellen genauso davon ausgeht, so ist es hier klar belegt, dass von dem Apostel Petrus keine Säuglinge getauft worden sind, sondern nur solche, auf die der HEILIGE GEIST gefallen war, weil sie die Verkündigung des Apostels Petrus (Vergebung der Sünden durch den Glauben an den Namen des HERRN, V. 43). hörten und glaubten. Schließlich geht es ja bei der Verheißung der Errettung (Apg. 11,14) um die Errettung von Sünden (vgl. Matth. 1,21).
Im Einklang mit der Verwendung des Begriffes „Haus” im gesamten Wort GOTTES haben wir mit dem Fall Kornelius einen klaren Maßstab für die anderen Stellen im NT, die von der Taufe eines „Hauses” sprechen.
5.4. Das „Haus” der Lydia, des Stephanas’ und des Kerkermeisters
Im völligen Einklang mit dem Fall Kornelius werden diejenigen, die zum „Haus” der Lydia gehören, einige Verse weiter als „Brüder” bezeichnet. Denn so steht geschrieben: „Als sie aber aus dem Gefängnis herausgegangen waren, gingen sie zu der Lydia; und als sie die Brüder gesehen hatten, ermahnten {O. ermunterten, trösteten} sie sie und gingen weg.” (Apg. 16,40).
Und da Lydia aus Thyatira beruflich als Purpurhändlerin in Philippi unterwegs war und von ihrem „Haus” die Rede ist, muss gemäß biblischem Sprachgebrauch davon ausgegangen werden, dass sie alleinstehend war und deshalb wohl auch gar keine Kinder hatte.
Gleicherweise lesen wir von Stephanas, dessen „Haus” von dem Apostel Paulus getauft worden war (1. Kor.16): „Ich ermahne {O. bitte} euch aber, Brüder: Ihr kennet das Haus des Stephanas, dass es der Erstling von Achaja ist, und dass sie sich selbst den Heiligen zum Dienst verordnet haben....” (1. Kor. 16,15).
Säuglinge können sich wohl nicht selbst zum Dienst verordnen. Dass es hier nur um Erwachsene geht, die zunächst das Evangelium hörten und glaubten, wird auch dadurch bestätigt, dass Achaja (von wo Stephanas stammte( die Gegend ist, zu welcher auch die Stadt Korinth gehörte (vgl. 2. Kor. 1,1). Von den Korinthern aber heißt es ausdrücklich: „......und viele der Korinther, welche hörten, glaubten und wurden getauft.” (Apg. 18,8), was sich übrigens auch auf das Haus des Krispus bezieht. Das Haus des Stephanas - schreibt der Apostel Paulus den Korinthern - war der Erstling von Achaja. Warum soll es dort anders gewesen sein als in Korinth, zumal es doch beim Haus des Stephanas ausdrücklich um solche geht, die sich selbst den Heiligen zum Dienst verordnet hatten, was wohl Säuglinge und Unmündige klar ausschließt!
Gleicherweise lesen wir von dem Kerkermeister - der ebenso wie Kornelius die Verheißung der Errettung mit seinem „ganzen Haus” hatte (Apg. 11,14; 16,31) - bezüglich der Arbeit des Apostels Paulus zur göttlichen Erfüllung dieser Verheißung: „Und sie redeten das Wort des Herrn zu ihm samt allen, die in seinem Hause waren.” (Apg. 16,32).
Ohne Verkündigung kein Glaube (Röm. 10,17), und ohne Glaube keine Taufe (Eph. 4,5). Wenn es also im anschließenden Vers heißt; „.... und er wurde getauft, er und die Seinigen alsbald” („alsbald” bedeutet hier: kurz nach Mitternacht, V. 25), dann können mit den „Seinigen” keine anderen gemeint sein, als die im Hause des Kerkermeisters waren; jedoch ist zu diesen allen vor der Taufe das Wort des HERRN geredet worden. Dies wird wiederum dadurch bestätigt, dass der Kerkermeister nach der Taufe (wörtlich übersetzt:)„..... frohlockte mit seinem ganzen Hause gläubig geworden an GOTT” (Apg. 16,34). Alleine schon die Aussage, dass der Kerkermeister mit seinem ganzen Hause nach Mitternacht (!) frohlockte, nachdem das Wort des HERRN zu ihnen allen geredet worden ist, zeigt doch schon, dass hier nicht von Säuglingen die Rede sein kann.
Und ebenso wie wir bereits in Johannes 4,53 gelesen haben, dass ein königlicher Beamter (V. 46) mit seinem ganzen Haus glaubte (hier geht es ja noch gar nicht um die Taufe), lesen wir auch in Apg. 18,8, dass der Synagogenvorsteher Krispus an den HERRN glaubte mit seinem ganzen Haus, wobei jedoch nur Krispus von dem Apostel Paulus persönlich getauft worden ist (1. Kor. 1,14), da der Apostel keinen Wert darauf legte, persönlich zu taufen. Wurde also auch das Haus des Krispus von den Mitarbeitern des Apostels getauft (vgl. Apg. 18,8), so handelte es sich hier ausschließlich um Gläubige, keinesfalls aber um Säuglinge (vgl. Apg. 5,14).
Fazit:
- Bei Kornelius bestand das „Haus”, das mit ihm errettet worden ist, nur aus solchen, die der Predigt des Apostel Petrus glaubten, so dass während der Predigt der HEILIGE GEIST auf sie fiel.
- Bei Lydia bestand das „Haus” aus „Brüdern”,
- bei Stephanas aus solchen, die sich selbst den Heiligen zum Dienst verordneten;
- beim Kerkermeister aus solchen, zu welchen in tiefster Nacht das Wort des HERRN geredet wurde, welche ausschließlich gläubig geworden frohlockten,
- beim königlichen Beamten und schließlich
- beim Synagogenvorsteher Krispus aus solchen, die glaubten.
Es stimmt zwar, dass die kleinen Kinder von Proselyten beim Übertritt zum Judentum ebenfalls beschnitten und bei der Proselyten-Taufe ebenfalls getauft wurden, doch berechtigt dies nicht zur Annahme, dass die Urgemeinde diesen jüdischen Brauch in Form einer „Kindertaufe”, d. h. einer auch unmündigen Kindern und Säuglingen zugänglichen Taufe, übernommen hätte (vgl. Mt. 23,15). Denn fürs erste besteht, wie an früherer Stelle bereits dargelegt, ein grundsätzlicher Unterschied zwischen der Proselyten-Taufe und der christlichen Taufe, und fürs zweite ist das Christsein mit einem bewussten, die eigene Denkfähigkeit voraussetzenden Glauben verbunden, „der Gerechte aber wird aus Glauben leben” (Röm. 1,17).
Bloße religionsgeschichtliche Parallelen sind also unzureichend. Man kann eben die Erwachsenentaufe in den heutigen Volkskirchen und schon gar nicht die Kindertaufe mit neutestamentlichen Tauf-Stellen rechtfertigen. So wie wir diese Sitte heute vorfinden, lag sie gewiss nicht im Blickfeld der apostolischen Schriftsteller, und zwar nicht nur deshalb, weil sie in keiner ihrer Schriften erwähnt wird, sondern weil sie das, was bei der Taufe geschieht, mit dem gleichsetzen, was durch den Glauben geschieht. In der Urgemeinde sah man Bekehrung (Wiedergeburt/Neugeburt) und Taufe als zusammengehörig an (vgl. Apg. 2,141; 16,33 u.a.), sodass ggfs. die Wirkungen des einen dem anderen zugeschrieben wurden. Bußfertige Abkehr von der Bindung an die Welt und gläubiges sich-hinwenden zu GOTT durch den Glauben galten für die Zulassung zur Taufe als unerlässlich (vgl. Apg. 2,38; 3,19; 11,18; 17,30).
Weiterhin werden die Ausführungen des Apostels Paulus über die Kinder der Gläubigen im 1. Kor. 7 von vielen als ein Beweis für die „Säuglingstaufe” herangezogen. Aber diese Äußerungen des Apostels beweisen auf das deutlichste das Gegenteil. Sie sind ein direkter biblischer Beweis gegen das Vorhandensein der „Säuglingstaufe” in der apostolischen Zeit. Der Apostel hätte sonst die ungläubigen und ungetauften Männer gläubiger Frauen in ihrer Stellung zur Gemeinde gar nicht vergleichen können mit den Kindern, falls letztere wirklich getauft, also in der Gemeinde gewesen wären. Trotzdem wird von oberflächlichen Lesern die Bemerkung des Apostels über die Kinder: „nun aber sind sie heilig” auf die ungläubigen Männer angewandt die Bedeutung von „nicht unrein” (wie Apg. 10,14-28), so dass keine Trennung der gläubigen Gattin von dem ungläubigen Mann nötig ist.
Wenn man zwei Dinge oder Personen miteinander vergleicht, so müssen sie in irgendeinem Punkt gleich sein, sonst beweist man eben nichts durch den Vergleich. Die Ähnlichkeit der ungläubigen Männer mit den dort genannten Kindern besteht aber darin, dass beide nicht zur Gemeinde gehörten, nicht getauft waren. Diese einzig logisch mögliche Auffassung dieser Stellung dieser Stelle ist auch bei allen bedeutenden kirchlichen Schriftauslegern zu finden.
Bekannt ist auch der Versuch, die Säuglingstaufe durch den Hinweis auf die Beschneidung der jüdischen Kinder zu rechfertigen. Wenn dies biblisch berechtigt wäre, so müsste die logische Schlussfolgerung folgende sein:
Alle Kinder jüdischer Eltern gehörten zum Volk GOTTES und hatten auf Grund ihrer leiblichen Abstammung ein Anrecht auf das Bundeszeichen der Beschneidung. Da nun aber im neuen Bund ein Glied des Volkes GOTTES nicht durch fleischliche Abstammung von christlichen Eltern wird, sondern durch den Glauben und die Wiedergeburt (Joh. 1,12: Röm. 1,17; Jak. 1,18), so gehört auch nur Gläubigen das Bundeszeichen, die Taufe. Die beliebte Gleichstellung von Kindertaufe und Beschneidung beweist, dass man das Wesen der Gemeinde des HERRN, der neutestamentlichen Ecclesia, nicht verstanden hat, zu der im neuen Bund nur Gläubige gehören. Wenn in den paulinischen Gemeinden die „Säuglingstaufe” praktiziert worden wäre, so hätte der Apostel im Kampf um die Beschneidung seinen judaistischen Gegnern eine Waffe in die hand gegeben, die sie gegen ihn, der den Glauben allein als den Weg in die Gemeinschaft mit GOTT verteidigte, hätten anwenden können. Hätte der Apostel wirklich mit gutem Gewissen so energisch gegen die Beschneidung Zeugnis ablegen können, wenn er an die Stelle der Beschneidung eine Handlung gesetzt hätte, die ebenfalls an Unmündigen vollzogen wird und bei der Glaube im ntl. Sinn nicht vorhanden sein kann? Durch die Ausübung eine „Säuglingstaufe” würde Paulus seinem eigenen Glaubensbegriff widersprochen haben. Andererseits hätte der Apostel seinen Gegnern, die die Beschneidung in die christliche Gemeinde einzuführen versuchten, einfach auf die „Säuglingstaufe” hinweisen können, als das an die Stelle der Beschneidung gesetzte ntl. Bundessiegel, wodurch das des alten Bundes ersetzt und überflüssig gemacht sei. Der Apostel Paulus würde, falls die „Säuglingstaufe” bereits zu seiner Zeit praktiziert worden wäre, gewiss ebenso energisch gegen diese Handlung protestiert haben, wie er gegen die Beschneidung protestierte. Beides, „Säuglingstaufe” und Beschneidung, ist mit der Lehre des Apostels Paulus in keiner Weise in Einklang zu bringen.
Alle gründlichen Exegeten sind sich darüber einig, dass im NT keine Spur von einer Säuglingstaufe zu finden ist. Die Dogmatiker lehren einstimmig, dass die Annahme des Säuglingsglaubens oder einer Wirkung der Taufhandlung, abgesehen vom Glauben, dem biblischen Glaubensbegriff widerspricht. Und die historische Theologie ist sich längst darüber klar, dass sich bis in die letzte Jahrzehnte des zweiten Jahrhunderts keine Spur eines Zeugnisses für die „Säuglingstaufe” findet. Angesichts dieser Tatsachen bitten wir alle Pfarrer, Pastoren, Prediger, Evangelisten usw. doch nicht länger im Gegensatz zu allen theologischen Lehrern und Historikern die „Säuglingstaufe” in die Schrift hineinzulesen und mit „falschen Glossen” wie Luther sagt, „die Schrift zu martern” und „die klaren Sprüche stumpf und matt zu machen” und „das eigene Dünkel zuvor in die Schrift hineinzutragen, um darnach dieselbe nach dem eigenen Sinn zu lenken.”
5.5. Die Entstehung der „Säuglingstaufe”
Um die Entstehung und allmähliche Einbürgerung der „Säuglingstaufe” zu begreifen, gilt es, die beiden mächtigen Faktoren zu beachten, die in ihrer Zusammenwirkung eine Macht waren, die jeden Widerspruch und Widersand unterdrücken mussten. Das ist zunächst der Aberglaube, der sich schon im laufe des zweiten Jahrhunderts an die Mysterien, die geheimnisvollen heiligen Handlungen knüpfte, und die Errichtung der Staatskirche. Die abergläubischen Vorstellungen, die man an die Taufe knüpfte, mussten notwendiger Weise zur „Säuglingstaufe” führen. Und die Staatskirche des 4. Jahrhunderts, die ja die katholische, die allgemeine sein wollte, forderte ebenfalls die „Säuglingstaufe”, als die dem Wesen einer Staatskirche am meisten entsprechende Form. Der Aberglaube ist die erste und eigentliche Wurzel zahlreicher Irrtümer nachapostolischer Zeit. Die Staatskirche besteht bereits aus einem entarteten, vom Aberglauben durchsetzten Christentum. Als die Staatskirche aufkam, war die „Säuglingstaufe” schon da. Sie brauchte nur zur allgemeinen Durchführung gebracht werden. Die „Säuglingstaufe” ist ein Irrtum unter den vielen Irrtümern jener Zeit. Und nur im Zusammenhang mit den anderen Abweichungen von den biblischen Grundlagen kann sie überhaupt verstanden werden.
Will man erkennen, wie groß der Abfall im nachapostolischen Zeitalter ist, so muss man einmal die Schriften dieser Zeit zur Hand nehmen. Man wird bald sehen, dass dieser Abfall sich Schritt für Schritt in fast allen Lehrpunkten vollzieht. Mit Erschrecken wird man erkennen, dass fast keine der biblischen Wahrheiten unverfälscht und unverkürzt oder ohne heidnische und jüdische Zusätze bleibt. Wenn man diese traurige Entwicklung verfolgt, so wundert man sich durchaus nicht über das Aufkommen der „Säuglingstaufe” (die erst in späteren Jahrhunderten zu einer Besprengung wurde). Man muss sich im Gegenteil wundern, dass diese Sitte nicht schon früher aufgekommen ist, und dass sich noch so lange Zeit die Glaubenstaufe auch in kirchlichen Familien behauptete und sich nur langsam durch die „Säuglinstaufe” verdrängen ließ. Die abergläubischen Vorstellungen, die man schon bald nach der apostolischen Zeit an die Taufe knüpfte, ist eine völlig ausreichende Erklärung für die „Säuglingstaufe”. Es ist daher nicht nötig, die Wurzeln der „Säuglingstaufe” im Judentum oder im Heidentum zu suchen. Aus dem Talmud geht allerdings hervor, dass die Juden alle Findelkinder und alle in Gefangenschaft geratenen Kinder heidnischer Eltern tauften.
Um sich eine Vorstellung von diesem Aberglauben zu machen, ist es nötig, einmal die wichtigsten Schriften auf ihre Lehre über die Taufe zu prüfen. Es ist interessant zu beobachten, wie diese Irrtümer immer größer werden. Und Irrtümer brauchen nicht viel Zeit, um sich durchzusetzen. Sie wuchern wie das Unkraut. Werfen wir einmal einen Blick auf die Literatur des nachapostolischen Zeitalters, die für die Tauffrage in Betracht kommt.
Im Jahre 117 n. Chr. starb der Bischof Igantius von Antiochien im Zirkus von Rom den Märtyrertod, indem er wilden Tieren vorgeworfen wurde. Er hat auf dem Weg nach Rom eine Reihe von Briefen geschrieben, die uns erhalten sind. Dieser „Schüler des Petrus”, wie er genannt wird, der so energisch für die monarchische Verfassung der Gemeinden und die Rechte des Bischofs eintritt und eine merkwürdige Wertschätzung des Martyriums verkündigt, zeigt in allen seinen Schriften, dass die Vorstellungen der heidnischen Mysterien (Geheimnisse) ihn stark beeinflusst haben. Er kennt noch keine „Säuglingstaufe”, aber er lehrt eine mystischmagische Wirkung des Taufwassers, wie er auch in seinen Briefen an die Epheser das Abendmahlsbrot eine Medizin der Unsterblichkeit nennt.
In dem Brief des römischen Presbyters Clemens, der um das Jahr 96 n. Chr. im Namen der Gemeinde in Rom an die in Korinth geschrieben ist, ist die Taufe überhaupt nicht erwähnt. Schon zeigt sich aber eine Verflachung in der Auffassung der Heilsbedeutung des Todes CHRISTI und des Glaubens.
Dagegen beschäftigt sich Hermas, der in Rom um das Jahr 140 eine prophetische Schrift verfasste, auch mit der Taufe. Wie er das Christentum ganz gesetzlich auffasst, so auch die Taufe. „Wir steigen ins Wasser hinab und empfangen Vergebung unserer Sünden.” Die Taufe teilt auf geheimnisvolle Art das Leben mit. Da nur Getaufte zum Volk GOTTES gehören, lässt Clemens sogar in der Unterwelt die alttestamentlichen Gläubigen nachträglich von den Aposteln taufen.
Der Brief des Barnabas (= nach 70 und vor dem Jahre 137 entstanden) mit seiner eigentümlichen Erklärung des AT, zeigt noch deutlicher diesen Glauben an die Wirkung des Taufwassers. Durch die Taufe erlangen wir Vergebung der Sünden und die Wiedergeburt. Fortan gilt es, das neue Gesetz CHRISTI zu erfüllen. Der Brief stammt mit Sicherheit nicht von dem Begleiter des Paulus. Dort heißt es u. a. Über die Taufe: „Merket wie er (der HERR) das Kreuz und das Wasser beisammengesetzt hat. Denn das will er sagen (im Psalm 1,3-6): Selig sind, die auf das Wort vom Kreuz vertraut haben und in das Wasser hineingestiegen sind.” „Wir steigen ins Wasser voller Sünden und Unflat, und kommen fruchtbar heraus und haben in unseren Herzen Gottesfurcht und Hoffnung auf JESUS im Geist.”
Die Didache (Zwölfapostellehre), ebenfalls eine alte Schrift aus jener Zeit (sie war lange verloren, wurde aber 1883 wiedergefunden. Sie scheint in der ersten Hälfte des zweiten Jahrhunderts in Syrien oder Ägypten entstanden zu sein), enthält u. a. genaue Vorschriften über die Taufe. Auch hier finden wir nichts von einer „Säuglingstaufe”, während auf Ausnahmefälle Rücksicht genommen wird. Auch hier erscheint die Taufe als Heilmittel. Es heißt dort: „Betreffs der Taufe aber, so taufet also: nachdem ihr das alles zuvor gelehrt habt, taufet auf (oder in) den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes in fließendem Wasser. Wenn du aber kein fließendes Wasser hast, so taufe in anderem Wasser. Wenn du es aber in kaltem nicht kannst so in warmem. Wenn du aber beides nicht hast, so gieße dreimal Wasser aus auf das Haupt auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Vor der Taufe soll der Täufer fasten und der Täufling und, wenn möglich, einige andere. Dem Täufling befiehl aber vorher einen oder zwei Tage zu fasten.” Hier ist das älteste Zeugnis für die Erlaubnis einer Taufe durch Begießen, falls eine Taufe durch Untertauchen in fließendem Wasser oder stehendem Wasser nicht möglich ist.
Der Philosoph und Märtyrer Justinus (gest. 165 in Rom), der in Ephesus und Rom wirkte, hat Schriften hinterlassen, die von großer Relevanz für die Kenntnis der christlichen Gebräuche in der nachapostolischen Zeit sind. Er hat bereits den paulinischen Glaubensbegriff nicht mehr verstanden, und der Gedanke an eine Erlösung tritt deutlich zurück. Der Unterschied zwischen dem alten und neuen Bund ist ihm nicht klar. Das Christentum ist für ihn im Wesentlichen das „neue Gesetz”.
In seiner Apologie beschreibt Juestinus genau den Vorgang der Taufe. Von einer Säuglingstaufe weiß er noch nichts. Aber seine Ansicht von der Wirkung des Taufwassers zeigt, wie die Bahn, die er mit seiner Tauflehre verfolgt, notwendig zur „Säuglingstaufe” führen wird: „Alle, die sich überzeugen lassen und glauben, dass das, was von uns gelehrt und gesagt wird, wahr sei, und die versprechen, so leben zu wollen, die werden gelehrt zu beten und unter Fasten vor Gott Vergebung der früheren Sünden zu erflehen, wobei wir mit ihnen mitbeten und mitfasten. Dann werden sie von uns dorthin geführt, wo Wasser ist, und nach der Art der Wiedergeburt, durch die auch wir selbe wiedergeboren wurden, wiedergeboren. Denn sie empfangen im Namen Gottes, des Vaters aller und des Herrn, und unseres Heilandes Jesu Christi und des Heiligen Geistes das Wasserbad.” (Apol. I,61,2f.) Auch Justinus sieht in der Taufe den Anfang des neuen Lebens, die Wiedergeburt, die der Mensch, der sich in wirklicher Buße GOTT in der Taufe weiht, erfährt.
Eine durchaus gesetzliche Auffassung des christlichen Lebens zeigt auch der sog. zweite Clemensbrief. Dieser „Brief” war ursprünglich ein Vortrag, der zwischen 135 und 140 in Korinth entstanden ist. Natürlich ist auch hier die Taufe das Mittel der Sündenvergebung. Die Getauften sollen ihre Taufe unbefleckt erhalten und die Gebote Gottes erfüllen, um durch dieses Tun den ewigen Lohn zu verdienen. Hier weht schon der Geist echt römischer Werkgerechtigkeit. Die Verflüchtigung der biblischen Wahrheiten an allen wichtigen Punkten, die bereits in den ältesten Schriften stark hervortritt, dann aber um so deutlicher wird, je weiter wir uns von der apostolischen Zeit entfernen, zeigt sich in allen Schriften der nachapostolischen Zeit. Hier ist kein Festhalten der gesunden Lehre, geschweige denn ein Wachsen in der Erkenntnis festzustellen.
Man kann in der Tat in diesen Schriften bereits die Ansätze zu den meisten späteren Lehren und Grundsätzen finden, ohne welche die katholische Kirche undenkbar wäre. Was bei den sogenannten „apostolischen Vätern” in zarten Ansätzen bereits zu finden ist, tritt bei den nachfolgenden maßgebenden Lehrern der Kirche schon deutlicher hervor. Und am Anfang des dritten Jahrhunderts ist die katholische Kirche in ihren Grundzügen bereits fertig - als eine religiöser Organisation, geleitet von monarchischen Bischöfen, als Verwalterin der rechten Lehre und der heilspendenden Sakramente.
Schon Irenäus, der „hervorragendste Kirchenlehrer des zweiten Jahrhunderts”, seit 180 Bischof von Lyon, vertritt jene unbiblische Lehre von den monarchischen Rechten der Bischöfe und einen veräußerlichten Glaubensbegriff schon deutlicher und planmäßiger. Kein Wunder, dass auch er die Taufe als Mittel der Wiedergeburt und der Sündenvergebung preist. Bei seiner Auffassung von der Wirkung des Taufwassers würde es uns nicht wundern, wenn Irenäus bereits die Säuglingstaufe verteidigt hätte. Man zitiert ihn auch in Lehrbüchern als den ersten Schriftsteller, bei dem die Säuglingstaufe erwähnt wird. Doch kann diese Stelle, in der die Taufe überhaupt nicht genannt wird, auch ganz anders aufgefasst werden. Die betreffende Stelle ist nur in lateinischer Übersetzung erhalten, deren Zuverlässigkeit nicht erwiesen ist. Wir kennen den genauen griechischen Wortlaut nicht. Außerdem ist es äußerst fraglich, ob Irenäus, der nicht von der Taufe redet, sondern von der Tatsache, dass Jesus als Mensch alle Lebensalter durchlaufen und somit geheiligt habe, da er alle retten will, die durch Ihn an Gott wiedergeboren sind „Kinder und kleine Kinder, Knaben und Jünglinge und Alten”, wirklich an die Taufe gedacht hat.
In Tertullian (150 - 223) tritt uns ein scharfer Gegner der aufkommenden „Säuglingstaufe” entgegen. Tertullian schreibt in einer Schrift über die Taufe: „Zwar spricht der Herr: „Wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen” (Matth. 19,14). Nu wohlan, so mögen sie denn kommen, wenn sie erwachsen sind (dum adoleseunt); sie mögen kommen, wenn sie lernen; wenn sie, wohin sie kommen, belehrt werden (dum quo veniant, docentur). Sie mögen Christen werden, wenn sie Christum erkennen können. Warum eilt das schuldlose Alter zur Sündenvergebung (quid festinat aetas innocens ad remissionem peccatorum)? Beweist man doch in irdischen Dingen mehr Vorsicht. Sollte man demjenigen, welchem man ein irdisches Gut nicht anvertraut (cui substantia terrena, d. i. irdisches Vermögen, irdische Dinge, non creditur), ein himmlisches anvertrauen? Sie mögen erst verstehen um das Heil zu bitten, damit es ihnen auf ihr Bitten gewährt werden könne..... Wenn man das Gewicht der Taufe (pondus baptismi) kennt, so wird man eher die zu zeitige Erlangung, als den Aufschub derselben fürchten (magis timebunt consecutionem, quam dilationem). Nur der vollständige Glaube (fides integra, d. h. wobei die Erkenntnis nicht, wie bei kleinen Kindern, ausgeschlossen ist) kann wegen des Heils unbesorgt sein.”
Das ist umso merkwürdiger, weil auch er die Vorstellungen seiner Vorgänger und Zeitgenossen über die magische Wirkung der Taufe teilt. Deshalb muss es gewichtige Gründe gegeben haben, wenn er energisch einer „Säuglingstaufe” entgegentritt. Er würde dies ohne Zweifel nicht gewagt haben, wenn die „Säuglingstaufe” bereits seit Generationen in den Gemeinden Nordafrikas praktiziert worden wäre. Sein Protest ist der deutlichste Beweis, dass die „Säuglingstaufe” nicht für einen apostolischen Brauch gehalten wurde.
Das sog. „Apostolische Glaubensbekenntnis” wird nur der Legende nach als „apostolisch” bezeichnet; in Wirklichkeit ist es ein Produkt späterer Jahrhunderte. Es hat z. B. in den Ostkirchen keine Autorität. Dem Text nach ist es eine erweiterte Version des alten römischen Taufbekenntnisses, welches im 4. Jhd. im Griechischen durch Makellos von Ankyra und im Lateinischen durch Rufinus belegt ist und das römische Taufbekenntnis zumindest bis ins 6. Jhd. blieb. Es verbreitete sich auch über den ganzen Westen und erhielt Zusätze und Änderungen in den Provinzen (z. B. das Wort „katholisch” kam im 4. Jhd. hinzu). Das Apostolische Glaubensbekenntnis erwähnte erstmals Pirminus (bis 753); es dürfte wahrscheinlich eine im sechsten bis achten Jhd. in SW-Frankreich verbreitete Version des altrömischen Taufbekenntnisses gewesen sein. Aufgrund der Politik der liturgischen Vereinheitlichung Karls des Großen (742 - 814) wurde es das amtliche Taufbekenntnis seines Reiches und um das 9. Jhd. als offizielles Taufbekenntnis in Rom übernommen.
Im Urchristentum war die Taufe unmittelbare (!) Folge des Gläubigwerdens (etwa aufgrund der Predigt, - die biblische Wortverkündigung enthielt ja auch die Belehrung über die Taufe). Von einem gesonderten Taufunterricht erfahren wir erst um das Jahr 150, doch eine eigene Organisation dafür ist noch nicht ersichtlich. Dagegen wird um das Jahr 200 das Katechumenat (Taufunterricht) als zeremoniell ausgeformte, die Taufpraxis normende Einrichtung satzungsgemäß greifbar (Hippolyt). Als durch das Staatskirchentum im 4. Jhd. die Massen in die damalige Kirche einströmten, sank das Katechumenat (im engeren Sinn die dreijährige Einschulung) zur leeren Form und rein nominellen Größe („Konfessionsangabe”) ab. Dies alles hatte unser HERR JESUS gar nicht geboten, denn gemäß Matth. 28,20 kommt klar zum Ausdruck, dass das „und lehret sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe" erst nach der Evangelisation und der Taufe erfolgen soll.
Männer wie Augustinus, Clemens von Alexandrien, Origenes, Cyrill von Jerusalem, Methodius, Basilius, die beiden Gregore, Athanasius und Chrystostomus betrachteten die Taufe als geheimnisvoll wirkende Kraft, durch die dem Empfänger die Heilsgüter mitgeteilt wurden. Dies zeigt, dass die „Säuglingstaufe” als eine Folge des Aberglaubens ausgeübt wurde, ehe sie innerhalb der Staatskirche zu einer Kirchenfrage wurde. Bei Augustinus ist noch darauf hinzuweisen, wie beide Faktoren zusammenwirken; seine Sakramentsauffassung und sein Kirchenbegriff, um seine Auffassung von der „Säuglingstaufe” heranzubilden. Er, der den Arm des Staates gegen die „Ketzer” zu Hilfe rief und den Zwang und die Beeinflussung predigte, sieht die Kirche wesentlich als eine sakramentale Heilsanstalt an.
Eine staatliche Einheitskirche, die Heils- und Erziehungsanstalt für das ganze Volk sein will, kommt ohne den Zwang nicht aus. Sie kann nicht auf die freiwillige Entscheidung des Einzelnen warten. Sie gewinnt ihre Mitglieder durch fleischliche Fortpflanzung und möglichst schnelle Eingliederung des Neugeborenen in ihren Verband. Diese Eingliederung darf nicht abhängig sein von dem persönlichen Wunsch des Einzelnen. Dadurch würde der Bestand der Kirche gefährdet werden. Würden denn nicht unzählige auf die Mitgliedschaft verzichten, wenn die Entscheidungsmöglichkeit des Einzelnen abgewartet würde? Darum muss die Eingliederung des Einzelnen zu einer Zeit vorgenommen werden, wenn dieser noch keine selbständige Persönlichkeit ist und damit eine freie Willensentscheidung ausgeschlossen ist.
Die Staatskirche hat die „Säuglingstaufe” erfunden, damit sie sich als eine Volks- und Landeskirche behaupten kann. Eine Staatskirche ohne „Säuglingstaufe” ist ebenso ein Widerspruch in sich selbst, wie eine biblische Gemeinde, welche die „Säuglingstaufe” praktiziert. Sollen alle Bewohner einer Region „Christen” sein, müssen diese Menschen die „Taufe” empfangen. Darum kann solch eine Kirche ihre Mitglieder nicht durch Selbstentscheidung freier Persönlichkeiten rekrutieren, sondern nur durch fleischliche Fortpflanzung. Dies zeigt deutlich, dass solch eine Kirche nicht auf die „Säuglingstaufe” verzichten kann. Nun kann man auch leicht erkennen, warum diverse Theologen sehr energisch die „Säuglingstaufe” verteidigen, obwohl ihr jeder biblische Beleg fehlt.
Die Taufe von Säuglingen und unmündigen Kindern ist einerseits als Akt der Zauberei und andererseits als Akt der Werksgerechtigkeit zu erklären, weil fälschlicherweise gelehrt wird, dass der Säugling oder das unmündige Kind dadurch „in Sicherheit gerückt” wird. Auf diese Weise wird die Taufe ein Akt „billiger Gnade”, denn „Sicherheit” und „Glaubensgewissheit” sind zweierlei, letzteres ist die Folge eines mündigen (!) Glaubens. Wie fern die biblische Taufe von magischen Gedanken ist, beweist auch das Wort in Mk. 16,16: „Wer da glaubt (!) und getauft wird, wird errettet werden; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden”. Somit ist „die Beschneidung des CHRISTUS” (Kol. 2,11), im Ggs. zur jüdischen Beschneidung am Fleisch, nur in Verbindung mit dem bewussten Glauben des Täuflings möglich (vgl. Röm. 9,8; 4,13.14.22-25).
Da Glaube und Taufe untrennbar sind, der Säugling oder das Kleinkind seinen Glauben aber noch nicht selbst bekennen kann, zeigt sich biblische Untreue (im Sinne fleischlicher (!) Abstriche oder Hinzufügungen) auch hierin: Gewisse Kirchen führten die „Konfirmation” ein (die röm. Kath. Kirche nennt sie „Firmung”). Die Konfirmation im westlichen Traditionskirchentum ist eine Frucht des Mittelalters und wird bis heute noch als Bestätigung des Taufbundes verstanden. Doch ist uns die Konfirmation von den ersten Christen her natürlich nicht bekannt. Ohne eigenes, persönliches Verlangen nach der Taufe, ohne Bestreben, auch in diesem Glaubensschritt dem Willen des HERRN (hier: Taufbefehl) gehorsam zu sein, und ohne die Bereitschaft, als Konsequenz der Taufe ein neues Leben in CHRISTUS zu bejahen, erscheint sie sinnwidrig. Der Vater will, dass wir stets in der Bereitschaft leben, Seinen Willen zu tun, Ihm zu dienen. Denn nur indem wir JESUS nachfolgen und uns täglich neu unter die Herrschaft GOTTES stellen, bleiben wir in der empfangenden Gnade, und bleibt diese in uns lebendig und mächtig. Da wir nun GOTT dienen sollen, besteht ferner eine enge Beziehung von Taufe und Dienst. Wer die Taufe ernst nimmt, für den hat sie praktische Folgen (vgl. Eph. 2,10; Ti. 3,8; Jak. 2,14-17; Hebr. 10,35.36), der weiß sich zum wahren Dienst GOTTES (Gottesdienst, vgl. Röm. 12,1) verpflichtet.
Die Unsitte, dass Säuglinge und Kleinkinder zur Taufe wie zu einer Schluckimpfung gebracht werden, ist für die Verweltlichung jener Kirchen, die sie praktizieren, maßgeblich verantwortlich. Gleichzeitig ist sie ein wirksames Mittel zur Aufrechterhaltung von „Scheingebilden” wahren Christseins. So manche Stellungnahme zugunsten der Säuglingstaufe lässt sich unschwer auf die Behauptung zurückführen: „Es war schon immer so!” Dies aber ist ein aus einem Vorurteil (aus Unwissenheit oder gewollter Uneinsichtigkeit) geborener Irrtum.
Die biblische Taufe ist abgeschafft. An ihre Stelle ist eine Zeremonie getreten, die an Nichtchristen vollzogen wird, an Unmündigen, die im Sinne des NT noch nicht glauben können (Römer 10,17). Nachdem diese Handlung staatlich sanktioniert, die biblische Taufe dagegen mit der Todesstrafe belegt war, konnte man es wagen auch die Form zu ändern, indem man anstatt des Untertauchens die Besprengung wählte. Durch das offizielle Christentum, das den Grundsatz vertritt: „wir sind alle Christen”, musste notwendigerweise die biblische Taufe (die eine persönliche Entscheidung voraussetzt) abgeschafft und statt ihrer eine „Taufe” im unbewussten Lebensalter gesetzt werden. Es war sehr günstig, dass darin der Aberglaube der religiösen Masse dem Bedürfnis des Staates entgegenkam.
Trotz des Synergieeffektes dieser beiden mächtigen Faktoren, des Aberglaubens und des staatskirchlichen Prinzips, setzt sich der Gebrauch der „Säuglingstaufe” doch nur sehr langsam durch, und erst im 6. Jahrhundert kann von einer allgemeinen Anerkennung und Durchführung dieser Irrlehre gesprochen werden. Und das bestätigt den nichtbiblischen Ursprung der „Säuglingstaufe”.
Seit der Einführung des Katechumenats wurde die ursprüngliche Taufhandlung mit zahlreichen sinnbildlichen Zeremonien ersetzt. Unter dem Katechumenat verstand man die Belehrung über die Grundwahrheiten des Christentums, die der Taufe voranging. Es handelte sich um die Vorbereitung und Zubereitung derer, die um die Aufnahme in die christliche Gemeinde baten. Die Dauer der Vorbereitung war verschieden, oft zwei bis drei Monate. In der apostolischen Zeit finden wir weder Katechumenen noch Katecheten. Auch die ältesten nachapostolischen Schriften enthalten noch keine Anweisungen über einen den Taufbewerbern zu erteilenden Unterricht.
Wer einmal eine sogenannte „Taufe” nach römischem oder griechischen Ritus beobachtet hat, wird mit Erstaunen die diversen Formen und Formeln registriert haben, die im Laufe des zweiten Jahrhunderts durch das Katechumenat eingeführt wurden. Nachdem die „Säuglingstaufe” eingeführt worden war und das Katechumenat an Unmündige nicht mehr durchgeführt werden konnte, erfand man die Taufpaten. Der Ursprung dieser kirchlichen Einrichtung (der Taufpaten) ist ursprünglich nicht in Verbindung mit der „Säuglingstaufe” entstanden, sondern wie Prof. D. Drews hervorhebt, aus der Sitte, „dass ein erwachsener Heide, der dem Bischof unbekannt war, bei seiner Meldung zur Taufe von einem „Christen” begleitet war, der für den Taufbewerber Bürgschaft leistete.” Taufe (Drews, D.: Prot. Real-Enz., BD. XIX, S. 447). Ein solcher Pate (= grch. „patär” = „Vater”) überwachte dann auch seinen Schützling während dessen Vorbereitungszeit vor der Die protestantischen Kirchen übernahmen mit der „Säuglingstaufe” auch das Pateninstitut aus der römischen Kirche.
Die Reihenfolge der einzelnen Handlungen wurde streng beobachtet. Zuerst am Anfang des Katechumenats die Bezeichnung (Signatur) mit dem Kreuz und Handauflegung; Genuss des geweihten Salzes; dann während der letzten 40 Tage: die Aneignung des Taufbekenntnisses und des „Vaterunsers”; dann der Exorzismus, d. h. die Austreibung des bösen Geistes, bestehend aus der Exsufflatio (Zeichen des Abscheus gegen den bösen Geist) und aus dem Afflatus (der Mitteilung des guten Geistes), aus dem Ephata (der symbolischen Öffnung von Ohren, Mund und Nase); dann folgte die Abrenuntiatio (die feierliche Absage an den Teufel), der die Salbung mit Öl folgte.
Dieses „Anhauchen”, die Salzdarreichung, Beschwörung des Satans, Berührung der Nase und der Ohren mit Speichel, Ablegung des Gelübdes (durch die Paten), Salbung mit Öl usw. Schreibt der Katechismus Romanus vor. Ganz ähnlich wird die Taufe in den griechisch-orthodoxen Kirchen vollzogen, nur dass hier an der Untertauchung des Täuflings festgehalten wird, während sich in der römischen Kirche die Übergießung allmählich durchgesetzt hat, seitdem das Konzil zu Ravenna 1311 neben der „Untertauchung”, die „Übergießung” (infusio), aber nicht die „Besprengung” (aspersio) erlaubte.
Aufgrund dieser Fakten kann man leicht erkennen, wie stark die „Säuglingstaufe” mit dem Aberglauben verbunden ist und dass diese nichts mit dem biblischen Glauben zu tun hat.
5.6. Zusammenfassung: Die Gefahren der „Kindertaufe”:
Die gesamte Bedeutung der Glaubensfrage wird durch die Besprengung von Säuglingen verwaschen, und damit geht zur gleichen Zeit die kraftvolle Bedeutung der neutestamentlichen Bekehrung und des Siegeslebens in der Kraft der Auferstehung verloren.
Die Gläubigen sind der Welt gegenüber schuldig, deutlich zu reden. Die Lehre der Glaubenstaufe ist in der Bibel derart klar, dass sie uns eine gewaltige Waffe in die Hand liefert, das ganze Evangelium, Sündenvergebung sowie Siegesleben, mit all seiner Macht zu verkündigen. Diese Wahrheit darf nicht verwaschen werden. Man hat leider oft die Feststellung gemacht, dass die Menschen, die am heftigsten betonen, dass die Lehre der Taufe unwichtig sei, oft gerade die sind, die am genauesten für die „Taufe” ihrer kleinen Kinder sorgen.
5.7. Fazit zur heute üblich gewordenen Taufpraxis
Die heute allgemein bekannte Taufpraxis entbehrt jeder biblischen Grundlage, das bezeugt auch die Kirchengeschichte. Sie stammt aus der Epoche der grausamen Zwangschristianisierung, als ganze Häuser und Völker gegen ihren Willen getauft wurden. Als Ersatz für den Glauben, der zur Taufe unbedingt notwendig ist, traten später die Paten, was ebenfalls völlig unbiblisch ist. Wie wir anhand der bereits dargelegten Schriftstellen klar ersehen können, steht der Mensch mit seinen Entscheidungen persönlich vor GOTT. Leider entspricht die Verkündigung in den christlichen Kirchen und Freikirchen größtenteils nicht dem apostolischen Muster, so dass auch die biblischen Resultate ausbleiben.
6. Verfälschungen der biblischen Taufe
Die früheste Verfälschung der biblischen Taufe scheint die dreigliedrige Taufpraxis zu sein, die aufgrund eines falschen Verständnisses von Mt. 28,19 entstanden ist. Dann folgt die „Säuglingstaufe”.
Die Taufe von Kindern wird nachweislich erst im frühen 3. Jhd. erwähnt (Tertullian, Hippolyt), während die Taufe von Säuglingen ab Mitte des 3. Jhds. bezeugt ist. Zu dieser Zeit waren bereits andere Verfälschungen zur neutestamentlichen Taufpraxis hinzugekommen, z. B. das dreimalige Untertauchen, das sich in gewissen Ostkirchen bis heute erhalten hat. Bis zum 6. Jh. wurde die „Säuglingstaufe” im Rahmen der Erwachsenentaufe durchgeführt, während in der Folgezeit in der römischen Staatskirche (der östlichen und westlichen Reichshälfte) nur noch die Säuglingstaufe üblich war.
Aufgrund von Streitigkeiten mit den Arianern wurde im 7. Jh. den Spaniern die bloß einmalige Untertauchung von Rom aus zugebilligt, welche Rom noch kurz zuvor mit Strafe belegt hatte. Im 9. Jh. wurde schließlich durch das Konzil in Worms die beiderseitige Praxis akzeptiert. Im Zuge der Trennung von Ost- und Westkirche im 11. Jhd. wurde in der Westkirche das einmalige Untertauchen immer mehr zur allgemeinen Gepflogenheit, aber nicht unbedingt aus Liebe zur Wahrheit (sondern vielmehr aus kirchenpolitischen Erwägungen heraus).
Was das Untertauchen im Ggs. zur bloßen Begießung betrifft, so war ersteres auch im Abendland, wie es scheint, bis zum 12. Jhd. allgemein verbreitet. Dort wurde die Taufe zwar noch bis ins 15. Jhd. im Großen und Ganzen als Tauchung vollzogen. Doch bereits am dem 13. Jhd. begann die heutige Form der Begießung mehr und mehr Fuß zu fassen, und am Ende des 16. Jhds. hatte sie sich praktisch überall durchgesetzt. Für die „Säuglingstaufe”, die damals ja schon längst gang und gäbe war, erwies sich diese Verstümmelung der ntl. Taufe besonders bequem und daher als brauchbar.
Nachdem der christliche Glaube im römischen Reich im vierten Jhd. zur Staatsreligion erhoben worden war, kamen im Abendland viele Taufbräuche auf. So wurde es im frühen Mittelalter üblich, den Vornamen bei der Taufe zu verleihen, und daran hat sich leider bis heute nichts geändert. Bis ins 12./13. Jhd. wurde vorzüglich zu Ostern und Pfingsten getauft, danach meist wenige Tage nach der Geburt. Den Kleinkindern reichte man bis ins 12. Jhd. (stellenweise wohl noch länger) auch das „Abendmahl” (Gedächtnismahl). Seit dem späten Mittelalter gehören Taufkerze und (meist weißes) Taufkleid zur Taufe. Etliche Taufbräuche erinnern sogar an heidnischen Dämonenabwehrzauber.
Bei der Taufe, die vom HERRN JESUS eingesetzt wurde, handelt es sich nicht um ein „Sakrament” (griech. „mysterion”). Dieses Wort kommt im NT nirgends im Zusammenhang mit der Taufe vor. Deshalb ist die Lehre, dass die Taufe ein Sakrament sei, unbiblisch. Der biblische Glaube ist weder eine Religion noch sieht er sakramentale Handlungen (Sakramente) vor, er ist vielmehr eine Offenbarung, die direkt durch den GEIST GOTTES gewirkt wird (vgl. Mt. 16,17; Lk. 10,21; Joh. 6,44; 1. Kor. 2,10).
7. Die Taufe auf den Namen des HERRN JESUS
Wenn man einen Christen fragt, auf welchen Namen der Gläubige getauft werden soll, bekommt man fast immer als Antwort: „Natürlich auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes”. Es gibt m. E. kaum einen Vers in der Heiligen Schrift, der so missverstanden und missbraucht wird, wie Matthäus 28,19.
7.1. Exkurs: Prinzipien der Schriftauslegung
In den heutigen Kirchen und Glaubensge- meinschaften gibt es die unterschiedlichsten Auslegungen der Heiligen Schrift. Es kann aber nur eine göttliche Wahrheit in Betracht kommen. Wie können wir die wahre, göttliche Lehre mit Gewissheit erkennen und so vor menschlichen Irrtümern bewahrt bleiben?
Grundregeln:
- Die Heilige Schrift ist alleine maßgeblich. Das bedeutet ohne menschliche Zusätze, wie z. B. die jüdischen „Aufsätze der Ältesten” (Matth. 15, 2); die "Apokryphen", die in manchen Bibeln zwischen dem Alten und Neuen Testament eingefügt sind; die unbiblischen "Kirchenväter-Lehren"; alle Papst-Dogmen usw.
Die Bibel bestätigt diese Regel an vielen Stellen:
„ Alle Worte Gottes sind durchläutert; er ist ein Schild denen, die auf ihn trauen. Tue nichts zu seinen Worten, dass er dich nicht strafe und werdest lügenhaft erfunden.” (Sprüche 30, 5.6)
„Aber so auch wir oder ein Engel vom Himmel euch würde Evangelium predigen anders, denn das wir euch gepredigt haben, der sei verflucht. Wie wir jetzt gesagt haben, so sagen wir auch abermals: So jemand euch Evangelium predigt anders, denn das ihr empfangen habt, der sei verflucht.” (Galater 1, 8.9)
„ ......nicht über das hinaus, was geschrieben ist,....” (1. Korinther 4, 6)
„Sehet zu, dass euch niemand beraube (einfange) durch die Philosophie und lose Verführung (leeren Trug) nach der Menschen- lehre und nach der Welt Satzungen, und nicht nach Christo.” (Kolosser 2, 8)
„Denn solche falsche Apostel und trügliche Arbeiter verstellen sich zu Christi Aposteln. Und das ist auch kein Wunder; denn er selbst, der Satan, verstellt sich zum Engel des Lichtes. Darum ist es nicht ein Großes, wenn sich auch seine Diener verstellen als Prediger der Gerechtigkeit; welcher Ende sein wird nach ihren Werken.” (2.Korinther 11, 13-15)
„ Ich bezeuge allen, die da hören die Worte der Weissagung in diesem Buch: So jemand dazusetzt, so wird Gott zusetzen auf ihn die Plagen, die in diesem Buch geschrieben stehen (vgl. Offb. 16). Und so jemand davon tut von den Worten des Buchs dieser Weissagung, so wird Gott abtun sein Teil vom Holz des Lebens und von der heiligen Stadt, davon in diesem Buch geschrieben ist” (Offenbarung 22, 18.19)
- Die g a n z e Heilige Schrift muss beachtet werden. Biblische Belegstellen sind z. B.:
„ So ihr bleiben werdet an meiner Rede, so seid ihr meine rechten Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.” (Johannes 8, 31.32)
„... lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe!” (Matth. 28, 20).
- Die Heilige Schrift ist ihr eigener Ausleger.
Die Heilige Schrift darf nicht nach Wunsch oder Menschenmeinung ausgelegt werden, sondern nur durch sich selbst! GOTT hat überall dort, wo ein Bibelwort nicht ohne weiteres verstanden wird, dafür gesorgt, dass dieses vorerst „dunkle Wort” mit Hilfe anderer Schriftstellen deutlich erklärt und hell erleuchtet wird. Nur dort, wo man so einen Bibeltext mit anderen Bibelstellen (Parallelstellen) auslegt, ist wahre Schriftauslegung vorhanden. Das bedeutet, dass immer der Textzusammenhang und darüber hinaus der Gesamtkonsens der Bibel zu beachten ist. Die Nichtbeachtung dieses Satzes hat zu zahlreichen unbiblischen Sonderlehren und verderblichen Sekten geführt. Querverweise sind von besonders hohem Stellenwert.
- Manche sich scheinbar widersprechende Aussagen der Bibel ergänzen sich durch ihre Komplementarität.
- Alle Wahrheit muss durch mindestens 2 oder 3 Schriftzeugnisse bestätigt werden.
GOTT hat dafür gesorgt, dass jede Lehre durch mindestens zwei oder drei Zeugnisse der Heiligen Schrift bestätigt und ergänzt wird.
Ähnlich wie in dem von Gott angeordneten Gerichtsverfahren Israels die Wahrheit nur durch „zweier oder dreier Zeugen Mund” festgestellt werden musste, niemals aber mit einem einzigen Zeugen über Leben oder Tod entschieden werden durfte (5. Mose 17, 6; Hebr. 10, 28), ebenso muss auch die göttliche Wahrheit, deren Annahme oder Verwerfung ebenfalls im Gericht Gottes über Leben oder Tod entscheidet, in gleicher Weise durch mindestens zwei oder drei Zeugnisse der Heiligen Schrift bestätigt werden.
Demnach ist jede Lehre, die sich nur auf einen einzigen Bibeltext gründet, der Gefahr des Irrtums unterworfen. So bezieht sich z. B. die katholische Kirche mit ihrer Behauptung, dass Petrus der „Fels der Kirche” sei, allein auf die Stelle in Matth. 16, 18. So geht schon aus dem Grundtext sowie aus dem Zusammenhang mit dem übrigen Kapitel deutlich hervor, dass mit dem "Fels der Gemeinde" nicht der Mensch Petrus, sondern nur dessen geistgewirktes „Felsenbekenntnis” gemeint sein kann: "Du bist CHRISTUS, des lebendigen GOTTES Sohn!" Übrigens wurde dies von den Kirchenvätern Ambrosius, Hilarius, Chrysostomus, Augustinus, Cyrill und den Vätern des Konzils zu Chalkedon 451 n.Chr., also bis ins 5. Jahrhundert, übereinstimmend gelehrt. Darüber hinaus beweisen aber schon viele andere Bibelstellen (Röm. 9, 33; 10, 9-11; 1. Kor. 3, 11; 10, 4; Eph. 2, 19.20), ja, lehrt sogar der Apostel Petrus selbst in 1. Petr. 2, 3-8, dass nicht er, sondern allein Jesus Christus der ewige Felsengrund und Eckstein der wahren Gemeinde ist. Dieses Beispiel lehrt und bestätigt somit, dass wir zur Erkenntnis der Wahrheit nicht nur eine einzige Bibelstelle, sondern mindestens zwei oder drei in GOTTES Wort für jede Lehre vorgesehene Schriftstellen heranziehen müssen. Zusammengefasst bedeutet dies, dass eine Lehre nicht aus einem Satz oder nur einem Vers abgeleitet werden sollte. Zentrale Aussagen werden in verschiedenen Zusammenhängen wiederholt oder mit anderen Worten formuliert.
Nun zurück zu Matthäus 28,19. Die Stelle lautet: „Gehet [nun] hin und machet alle Nationen zu Jüngern, und taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes,.....” Unbegreiflicherweise hat man in den späteren Jahrhunderten aus diesen Worten eine Taufformel konstruiert, die noch heute in fast allen Kirchen und Freikirchen vewendet wird. Jedoch ist in der urchristlichen Taufpraxis, der Taufe auf den Namen JESU, kein zur bloßen Formel erstarrter Wortlaut erkennbar (vgl. folgende Stellen miteinander: Apg. 2,38; 8,16; 10,48; 19,5; Röm. 6,3; Gal. 3,27). Auch in Matth. 28,19 liegt kein (!) formelhafter und verbindlicher Wortlaut vor (sozusagen eine dogmatisierte vorformulierte Wortschablone).
Niemand scheint sich jedoch die Frage zu stellen, wie denn der Name lautet, auf den getauft werden soll. Die Begriffe „Vater” und „Sohn” z. B. drücken eine Verwandtschafts- beziehung aus. Wenn jemand gefragt würde, wie sein Kind heißt, käme niemand auf die Idee, „Sohn” zu antworten. Das alles sind Bezeichnungen, die ihre Existenzberechtigung in der jeweils gültigen Beziehung haben. Doch jeder Mensch hat einen Namen. So ist es auch mit GOTT, der sich im Alten Testament mit dem Bundesnamen „JHWH” kundtat. Niemand weiß heute, wie dieses Tetragramm genau ausgesprochen wird. Die Juden sprachen diesen Namen damals aus Ehrfurcht nicht aus und notierten sich darüber die Selbstlaute der Bezeichnung „Adonai! (Herr). Diese Notiz sollte sie daran erinnern, dass beim Vorlesen „Adonai” sagten und nicht „JHWH”. Irrtümlicherweise hielt man diese Notiz bis ins 19. Jahrhundert für die korrekte Aussprache und so entstand der Kunstbegriff „Jehova”. Die Wissenschaftler neigen heute dazu, das Tetragramm als „Jahwe” wiederzugeben. Allerdings ist diese Wiedergabe unsicher.
Bei der Taufe geht es jedoch nicht um den Bundesnamen des Alten Bundes, sondern des Neuen Bundes, der jedoch in Matthäus 28,19 nicht ausgesprochen wurde. Wir wollen jetzt einige Schriftstellen betrachten, in denen ebenfalls von dem Namen die Rede ist, ohne dass er genannt wird. In Lukas 10,17 lesen wir, dass die siebzig vom HERRN ausgesandten Jünger zurückkehrten und voller Freude berichteten:
„ Herr, auch die Dämonen sind uns untertan in deinem Namen.” Ist uns dabei nicht klar, dass diese Männer die Kraft des Namens JESUS erlebt und gemeint haben? Natürlich! Bei den Worten des HERRN: „Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte.” (Matthäus 18,20) wird ebenfalls niemand bezweifeln, dass es sich dabei um den Namen JESUS handelt, auch wenn er nicht ausgesprochen wurde. In Lukas 24,47 steht, dass in Seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden gepredigt werden soll, und in Joh. 2,23, dass viele an Seinen Namen glaubten. Bei allen solchen Bibelstellen weiß jeder, welcher Name gemeint ist, nur bei Matthäus 28,19 nicht. Das ist doch sonderbar. Darüber sollte ernsthaft nachgedacht werden.
In den bis jetzt genannten Stellen ging es um den Namen des Sohnes, die nun folgenden beziehen sich auf den Namen des Vaters. Hier betreten wir göttlichen Offenbarungsboden.
Der HERR lehrte uns beten: „Betet ihr nun also: Unser Vater, der du bist in den Himmeln, geheiligt werde dein Name; dein Reich komme;” (Matthäus 6,9). So sprechen Millionen, ohne sich zu fragen, welches der Name des Vaters ist, der geheiligt werden soll. GOTT ist Vater, denn Er hat Söhne und Töchter, aber hier geht es um Seinen heiligen Namen. In Johannes 12,28 sprach der Sohn: „Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme aus dem Himmel: Ich habe ihn verherrlicht und werde ihn auch wiederum verherrlichen.” Welcher Name ist damit gemeint? Wie heißt GOTT, der Seinen Namen noch einmal verherrlichen möchte? Es gibt doch nur einen Namen, durch den wir und GOTT nahen können, das ist Sein eigener Name.
Im hohepriesterlichen Gebet sagte der Sohn mit Bezug auf den Vater: „Ich habe deinen Namen geoffenbart den Menschen, die du mir aus der Welt gegeben hast.....” (Joh. 17,6). Ist denn hier von einem alttestamentlichen Namen die Rede? Gewiss nicht. Wer aufmerksam gelesen hat, dem wird auffallen, dass der Name des Vaters denen geoffenbart wird, die Ihm als Söhne und Töchter angehören. Sie sind von GOTT erkannt worden, und sie wiederum erkennen GOTT. Nun wird die Sache auf einen Nenner gebracht: „Bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast....” (Johannes 17,11). Deutlicher kann es nicht gesagt werden: Der Name des Sohnes ist zugleich der Name des Vaters. In Vers 26 gab Er die Verheißung: „Und ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun.....”
Den Juden sagte er damals: „ Ich bin in dem Namen meines Vaters gekommen, und ihr nehmet mich nicht auf.....” (Johannes 5,43). Wie steht es mit den Christen? Wohl dem Menschen, der glauben kann, dass der Vater sich im Sohn geoffenbart und uns Seinen Namen kundgetan hat! Wie aber lautet nun Sein Name?
J E S U S - Immanuel: GOTT mit uns! Es gibt nur eine persönliche Gottesoffenbarung, die geschah in CHRISTUS, und nur einen Gottesnamen, um den es hier geht: HERR JESUS . In diesem Namen wird sich jedes Knie beugen, und diesen Namen wird jede Zunge bekennen. So ist GOTT uns begegnet, und nur so können wir Ihm begegnen.
Der Vollständigkeit halber führe ich in dem nachstehenden Schriftglossar einige Bibelstellen auf, die belegen, dass im AT bestimmte Attribute ausschl. für JAHWE und dieselben Attribute im NT ausschl. für JESUS benutzt wurden:
Bezeichnung |
Für JAHWE gebraucht |
Für JESUS gebraucht |
JHWH (Ich bin) |
2. Mose 3,14 |
Joh. 8,24.28 |
5. Mose 32,39 |
Joh. 8,58; 10,30-33 |
|
Jesaja 43,10 |
Joh. 18,4-6 |
|
GOTT |
1. Mose 1,1 |
Jes. 7,14; 9,6 |
5. Mose 6,4 |
Joh. 1,1.14 |
|
Psalm 45,6.7 |
Joh. 20,28 Titus 2,13 Hebräer 1,8 2. Petr. 1,1 |
|
Alpha und Omega (Erster und Letzter) |
Jesaja 41,4 |
Offb. 1,17.18 |
Jesaja 48,12 |
Offb. 2,8 |
|
Offb. 1,8 |
Offb. 22,12-16 |
|
HERR |
Jes. 45,23 |
Matth. 12,8 Apg. 7,59.60 Römer 10,12 1. Kor. 2,8 1. Kor. 12,3 Phil. 2,10.11 |
Retter |
Jes. 43,3 |
Matth. 1,21 |
Jes. 43,11 |
Luk. 2,11 |
|
Jes. 63,8 |
Joh. 1,29 |
|
Luk. 1,47 |
Joh. 4,42 |
|
1. Tim. 4,10 |
Titus 2,13 |
|
Hebr. 5,9 |
||
König |
Ps. 95,3 |
Offb. 17,14 |
Jes. 43,15 |
Offb. 19,16 |
|
1. Tim. 6,14-16 |
||
Richter |
1. Mose 18,25 |
Joh. 5,22 |
Ps. 50,4.6 |
2. Kor. 5,10 |
|
Ps. 96,13 |
2. Tim. 4,1 |
|
Röm. 14,10 |
||
Licht |
2. Sam. 22,29 |
Joh. 1,4.9 |
Ps. 27,1 |
Joh. 3,19 |
|
Jes. 42,6; 60,19.20 |
Joh. 8,12 |
|
Joh. 9,5 |
||
Fels |
5. Mose 32,3.4 |
Röm. 9,33 |
2. Sam. 22,32 |
1. Kor. 10,3.4 |
|
Ps. 89,27; 95,1 |
1. Petr. 2,4-8 |
|
Erlöser |
Ps. 130,7.8 |
Apg. 20,28 |
Jes. 48,17 |
Eph. 1,7 |
|
Jes. 54,4 |
Hebr. 9,12 |
|
Jes. 63,9 |
||
Unser Heil |
Jes. 45,24 Jer. 23,; 33,15.16 |
Röm. 3,21.22 |
Gemahl |
Jes. 54,5 |
Matth. 25,1 |
Hosea 2,16 |
Markus 2,18.19 |
|
(Bräutigam) |
2. Kor. 11,2 Eph. 5,25-32 Offb. 21,2.9 |
|
Hirte |
1. Mose 49,24 |
Joh. 10,11.16 |
Ps. 23,1 |
Hebr. 13,20 |
|
Ps. 80,2 1 |
Petr. 2,25 |
|
Hes. 34 1 |
Petr. 5,4 |
|
Schöpfer |
1. Mose 1,1 |
Joh. 1,2.3.10 |
Hiob 3,4 |
Kol. 1,15-18 |
|
Ps. 95,5.6 |
Hebr. 1,1-3.10 |
|
Ps. 102,25.26 |
Eph. 5,23 |
|
Jes. 40,28 |
1. Kor. 15,20 |
|
Spender des Lebens |
1. Mose 2,7 |
Joh. 5,21.39.40 |
5. Mose 32,39 |
Joh. 10,28 |
|
1. Sam. 2,6 |
Joh. 11,25 |
|
Ps. 36,10 |
||
Vergeber der Sünden |
2. Mose 34,6.7 |
Mark. 2,1-12 |
Neh. 9,17 |
Apg. 26,18 |
|
Dan. 9,9 |
Kol. 2,13 |
|
Jona 4,2 |
Kol. 3,13 |
|
Herr, unser Heiler |
2. Mose 15,26 |
Apg. 9,34 |
Allgegenwärtig |
Ps. 139,7-12 |
Matth. 18,20 |
Spr. 15,3 |
Math. 18,20 |
|
Matth. 28,20 |
||
Eph. 3,17; 4,10 |
||
Allwissend |
1. Kön. 8,39 |
Matth. 11,27 |
Jer. 17,9.10.16 |
Luk. 5,4-6 |
|
Joh. 2,25; 16,30 |
||
Joh. 21,17 |
||
Apg. 1,24 |
||
Allmächtig |
Jes. 40,10-31 |
Matth. 28,18 |
Jes. 45,5-13.18 |
Mark. 1,29-34 |
|
Joh. 10,18 |
||
Judas 24 |
||
Präexistent |
1. Mose 1,1 |
Joh. 1,15.30 |
Joh. 3,13.31.32 |
||
Joh. 6,62; 16,28; 17,5 |
||
Ewig |
Ps. 102,26.27 |
Jes. 9,6 |
Hab. 3,6 |
Micha 5,2 |
|
Joh. 8,58 |
||
Unveränderlich |
Jes. 46,9.16 |
Hebr. 13,8 |
Mal. 3,6 |
Jak. 1,17 |
|
Gegenstand der Anbetung |
Matth. 4,10 |
Matth. 14,33 |
Joh. 4,24 |
Matth. 28,9 |
|
Offb. 5,14 |
Joh. 9,38 |
|
Offb. 7,11 |
Phil. 2,10.11 |
|
Offb. 11,16Offb. 11,16 |
Hebr. 1,6 |
|
Mit göttlicher Autorität sprechend (mehrere hundert mal benutzt) |
„Jahwe sprach....” |
„Amen, amen, Ich sage...” Matth. 23,34-37 Joh. 7,46 |
(Quelle: McDowell Josh; Larson Bart: JESUS - eine biblische Verteidigung Seiner Gottheit, Weichs (Memra-Verlag)1985, S. 63 - 66)
Und wie sieht es mit dem HEILIGEN GEIST aus? Die Bibel erklärt in Joh. 14,26 explizit, dass der HEILIGE GEIST in dem Namen JESUS auf die Erde kommt: „Der Sachwalter aber, der Heilige Geist, welchen der Vater senden wird in meinem Namen, jener wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.”
Durch das eben Dargelegte löst sich das Rätsel von Matthäus 28,19 und mündet in dem Namen des HERRN JESUS CHRISTUS.
Zieht man in Betracht, dass die trinitarische Taufpraxis gemäß Matth. 28,19 anerkannter- maßen in Rom frühestens etliche Jahre vor 150 n. Chr. (für diese Zeit durch den bereits philosophisch etwas verbildeten Apologeten Justin belegt), in Kleinasien frühestens vor 130 n Chr. üblich war (um 130 n. Chr. wurde Justin, der dies bezeugt, in Ephesus getauft), und dass sie höchstwahrscheinlich auf Matth. 28,19 zurückzuführen ist, könnte man geneigt sein, überall, wo im NT von einer Taufe auf den Namen JESU oder des HERRN die Rede ist, nur eine Abkürzung jener dreigliedrigen Formulierung zu sehen; und zwar eine Abkürzung in dem Sinn, dass die tatsächlich verwendete Taufformulierung nicht in ihrem vollen Wortlaut angeführt, sondern bloß durch ein Stichwort angedeutet wird. Was aber diese Vermutung als falsch entlarvt, ist der Sprachgebrauch den NT. In den entsprechenden alten griechischen NT-Texten begegnen wir folgenden Ausdrucksweisen (griechische Varianten sind mit einem Schrägstrich getrennt):
Apostelgeschichte 2,38:
„Auf den Namen JESU CHRISTI / in dem Namen JESU CHRISTI / in dem Namen des HERRN JESUS CHRISTUS / auf den Namen des HERRN JESUS CHRISTUS”;
Apostelgeschichte 8,16:
„auf den Namen des HERRN JESUS / auf den Namen des HERRN JESUS CHRISTUS / auf den Namen JESU CHRISTI”;
Apostelgeschichte 10,48:
„in den Namen JESU / in dem Namen JESU CHRISTI / in dem Namen des HERRN / in dem Namen des HERRN JESUS / in dem Namen des HERRN JESUS CHRISTUS”;
Apostelgeschichte 19,5
„auf den Namen des HERRN JESUS / auf den Namen des HERRN JESUS CHRISTUS”;
Römer 6,3:
„auf CHRISTUS / auf CHRISTUS JESUS”;
Galater 3,27:
„auf CHRISTUS / auf CHRISTUS JESUS”.
7.2. Die Apostel-Lehre
Wir wollen jetzt betrachten, wie der Taufbefehl im Urchristentum tatsächlich ausgeführt wurde. Petrus gehörte zu denen, die der HERR in Matthäus 28 beauftragte. Er war es, dem JESUS die Schlüssel des Himmelreiches anvertraute, d. h. er hatte Zugang zu allem, was das Reich GOTTES betraf. Schon vor der Ausgießung des GEISTES trat er im Kreis der 120 auf und begann, die Ereignisse anhand der Schrift einzuordnen (Apg. 1,15). Sofort nachdem sie am Pfingsttag mit dem HEILIGEN GEIST erfüllt worden waren, predigte er dem zusammengeströmten Volk das Evangelium. Den Menschen gingen seine Worte wie ein Stich durch Herz, und sie fragten: „Was sollen wir tun, Brüder? Petrus aber [sprach] zu ihnen: Tut Buße, und ein jeder von euch werde getauft auf den Namen JESU CHRISTI zur Vergebung der Sünden....” (Apg 2,37.38). Hier wurde der Missionsbefehl zum ersten Mal ausgeführt, indem die Gläubiggewordenen gemäß Matthäus 28,19 auf den Namen getauft wurden, von dem dort die Rede ist. Das Argument, dass die Worte JESU wichtiger seien als die der Apostel, kann einen Menschen, der an die absolute Inspiration der Schrift glaubt, nicht beeindrucken. Was uns tief beeindruckt, ist die Tatsache, dass Befehl und Ausführung ganz genau übereinstimmen.
Wir haben bereits vorhin erwähnt, dass in Samarien viele gläubig wurden und sich taufen ließen. Die Kunde davon drang bis nach Jerusalem. Darüber wird uns wie folgt berichtet: „Als aber die Apostel, welche in Jerusalem waren, gehört hatten, dass Samaria das Wort Gottes angenommen habe, sandten sie Petrus und Johannes zu ihnen; welche, als sie hinabgekommen waren, für die beteten, damit sie den Heiligen Geist empfangen möchten; denn er war noch nicht auf einen von ihnen gefallen, sondern sie waren allein getauft auf den Namen des Herrn Jesus.” (Apg. 8, 14-16). Die Betonung liegt auf der Tatsache, dass sie allein auf den Namen des Herrn Jesus getauft waren.
Auch im Hause des Kornelius ordnete Petrus an, dass sie im Namen Jesu Christi getauft würden (Apg. 10, 48).
Weitere Beispiele in der Heiligen Schrift:
Apg. 18,8: „Krispus aber, der Synagogen- vorsteher, wurde samt seinem ganzen Hause an den Herrn gläubig; auch viele Korinther, die zuhörten, wurden gläubig und ließen sich taufen”. Wie wurden sie getauft? „Ist Christus zerteilt? Ist etwa Paulus für euch gekreuzigt worden, oder seid ihr auf des Paulus Namen getauft? Ich danke Gott, dass ich niemand von euch getauft habe, außer Krispus und Gajus; so kann doch niemand sagen, ihr seiet auf meinen Namen getauft!” (1. Kor. 1,13-15). Wer starb den Kreuzestod für die Korinther? JESUS CHRISTUS! In wessen Namen wurden sie untergetaucht? Im Namen JESU CHRISTI! Der Zusammenhang lässt keine Antwort zu, denn wenn sie nicht auf den Namen JESU CHRISTI getauft worden wären, wäre das Argument von Paulus bedeutungslos.
Apg. 19,5: „Als sie das hörten, ließen sie sich taufen auf den Namen des Herrn Jesus”
Römer 6,3: „Oder wisset ihr nicht, dass wir alle, die wir auf Jesus Christus getauft sind, auf seinen Tod getauft sind?”
Galater 3,27: „.....denn so viele von euch in Christus getauft sind, die haben Christus angezogen.”
Es ist äußerst vielsagend, dass nicht eine Stelle in der Apostelgeschichte oder in den Episteln gefunden werden kann, die klar aussagt oder von der abgeleitet werden kann, dass die dreigliedrige Taufformulierung jemals angewandt wurde. Die Bibelstellen jedoch, die wir gerade überprüft haben, versichern auf überwältigende Weise, dass die Apostel bei der Verkündigung und Praktizierung der Taufe immer den Namen des HERRN JESUS nannten.
Es gibt keinen Theologen, der das anders darstellen könnte, als es uns im Wort hinterlassen wurde, und selbst wenn es ein Engel vom Himmel wäre, so stünde er unter dem Fluch (Gal. 1, 8).
Es ist gewiss jedem aufgefallen, dass die Gläubiggewordenen in allen bisher erwähnten Fällen ausschließlich „auf den Namen Jesus Christus” getauft worden sind. Die Apostel haben den Herrn genau verstanden. Sie führten hundertprozentig aus, was der Meister befohlen hatte. Der Missionsbefehl lautet: „Gehet [nun] hin und machet alle Nationen zu Jüngern, und taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehret sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe.....” Sie waren vom HERRN selbst gelehrt worden, erkannten den Namen, in dem sich der eine GOTT als Vater, Sohn und Heiliger Geist offenbart hat, und tauften in ihn hinein. Somit taten sie, was Er befohlen hatte.
Nun wollen wir sehen, wie Paulus, den der HERR „ein auserwähltes Werkzeug” nannte, getauft hat. Als er nach Ephesus kam, fand er dort zwölf Männer, die nur von der Taufe des Johannes wussten. Nach einer kurzen Einführung in den Heilsplan GOTTES stand das biblische Resultat fest: „Als sie es aber gehört hatten, wurden sie auf den Namen des Herrn Jesus getauft; und als Paulus ihnen die Hände aufgelegt hatte, kam der Heilige Geist auf sie, und sie redeten in Sprachen und weissagten.” (Apg. 19, 5-6).
Jede Sache muss ja mindestens auf zwei oder drei Zeugen beruhen. Wir haben uns mit dem befasst, was in Jerusalem, in Samarien, im Hause des Kornelius und in Ephesus geschah. Bei Juden, Samaritern und Heiden, ob Petrus, Philippus oder Paulus predigte - überall fand die Taufe auf den Namen des HERRN JESUS CHRISTUS statt.
Wir müssen uns vor Augen führen, dass in der Bibel kein Widerspruch sein kann. Der Heilige Geist wird über eine Sache niemals zwei verschiedene Offenbarungen geben. Gott erwählte in jener ersten Epoche einen Petrus, einen Paulus und andere Männer und bevollmächtigte sie, die biblischen Lehren festzulegen. Sie taten dies in vollkommener Harmonie mit dem Gesamtzeugnis der Heiligen Schrift und untereinander. Wer will den Gottesmännern des Urchristentums, die noch mit Jesus wandelten, oder Paulus, der eine Begegnung mit dem Herrn nach Seiner Himmelfahrt hatte, unterstellen, dass sie den Missionsbefehl nicht richtig ausführten, und sie damit der Irrlehre bezichtigen?
Wir wollen Paulus noch einmal hören. Er schreibt an die Römer „oder wisset ihr nicht, dass wir, so viele auf Christum Jesum getauft worden, auf seinen Tod getauft worden sind?” (Röm. 6, 3). In diesem Vers schließt er sich mit ein, auf den Namen JESU CHRISTI getauft worden zu sein wie alle Gläubigen. Es gibt in der ganzen Heiligen Schrift keine einzige Stelle, wo ein Mensch auf die drei Bezeichnungen „Vater, Sohn und Heiliger Geist” getauft worden wäre. Alle vom Herrn berufenen, mit dem Geist erfüllten Reichsgottesarbeiter hatten die gleiche Erkenntnis, dieselbe Lehre, denselben Glauben, dieselbe Taufe. Alles stimmte in vollkommener Harmonie überein. Keiner von ihnen hat den Text aus Matth. 28 mechanisch nachgesprochen. Sie wussten, dass es dort in der Einzahl heißt: „..taufet sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes”, und das taten sie. Sie glaubten, dass GOTT sich als Vater, Sohn und Heiliger Geist offenbart hat; sie kannten Ihn und Seinen Namen. Es waren Männer, die in einer direkten Lebensge- meinschaft mit Gott standen. Sie befanden sich unter keinem theologischen Einfluss, ihnen strömte das Göttliche durch Offenbarung zu.
Wer nur den Buchstaben von Matth. 28 nimmt, ohne die dazugehörende Offenbarung zu haben, der wird Vers 19 wiederholen und gar nicht merken, dass der Herr im Taufbefehl eine Aufgabe gestellt hat. Matth 28 und Mark. 16 führen uns den großen Auftrag - den Missionsbefehl vor Augen. In der Apostel- geschichte finden wir die Ausführung, das für immer gültige Ergebnis.
Würde ein Lehrer eine Aufgabe stellen, und ein Schüler gäbe nicht die Antwort, das Ergebnis, sondern würde die Aufgabe wiederholen, dann wüssten alle, dass etwas nicht stimmt. Wenn es um die Taufe geht, wiederholen sogar Bibellehrer die Auftragsworte, anstatt das auszuführen, was der Herr geboten hat. Nur wenn wir den Missionsbefehl so ausführen wie die Apostel, haben wir auch die Bestätigung, von demselben Herrn gerufen und mit der Verkündigung des Evangeliums betraut worden zu sein. Die Apostel und Lehrer der ersten Zeit haben die Aufgabe aus Matth. 28 verstanden. GOTT sei Dank, dass uns das Ergebnis schriftlich hinterlassen wurde. Es bedarf aber derselben Erleuchtung durch den Heiligen Geist, damit auch wir sehen, was die Apostel sahen, um lehren zu können, was sie lehrten, und zu taufen, wie sie tauften.
Diese Darlegung, die in klarer Beweisführung der Heiligen Schrift gebracht wird, sollte jeder ernst nehmen. Oft sieht es aus, als wären zwei Dinge das gleiche. Sie liegen auch eng beieinander und sind trotzdem soweit voneinander entfernt wie der Himmel von der Erde. Im Sendschreiben an die Gemeinde zu Philadelphia lobt der Herr Sein Volk mit den Worten: „und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet.” (Off. 3, 8). Was aber ist mit all den Gläubigen, die den Namen JESUS besingen, im Gebet verwenden und über ihn predigen, sich aber weigern, diesen Namen durch die Taufe anzunehmen? Was ist mit all den Evangelisten, die im Namen JESUS Teufel austreiben, Wunder und Krankenheilungen vollführen, ihn aber verleug- nen, wenn es um das Bekenntnis zu Ihm in der Taufe geht? Mit den Lippen bezeugen sie lautstark, wie wunderbar der Name JESUS sei, in der Tat aber sind sie nicht bereit, die Schmach Seines Namens zu tragen. Der HERR spricht: „Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: Herr, Herr! Haben wir nicht durch deinen Namen geweissagt, und durch deinen Namen Dämonen ausgetrieben, und durch deinen Namen viele Wunderwerke getan? Und dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch niemals gekannt; weichet von mir, ihr Übeltäter!” (Matth. 7, 22-23). In dieser Bibelstelle ist von Menschen des vollen Evangeliums die Rede, die einerseits an den verheißenen Segnungen der Gemeinde Anteil haben, andererseits aber unbiblische Überlieferungen als sehr wertvoll betrachten und nicht bereit sind, eine völlige, schriftgemäße Kurskorrektur vorzunehmen. Wer ist bereit, sich dem klaren Zeugnis der Schrift zu beugen? Es gehört Mut dazu, die traditionelle Taufpraxis zu verwerfen und die biblische zu akzeptieren. Doch wer sich nicht mit CHRISTUS und Seinem Tod durch die Taufe identifiziert, wie wir in Röm. 6, 3 lesen, kann auch nicht mit Ihm auferstanden sein! Segnungen und Gaben allein sagen nichts aus. Zuerst müssen Lehre und Praxis stimmen. Am Ende wird sich der Glaubensgehorsam als allein gültig erweisen. Das ist der Glaube, durch den uns der Wille Gottes geoffenbart wird, der Glaube, der die im Wort geforderten Werke nach sich zieht. Selig sind alle zu preisen, die Gottes Wort hören und danach tun.
7.3. Die Bedeutung
Zu Beginn des Neuen Testaments trat Johannes der Täufer auf und predigte: „Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen.” (Matth. 3, 2). Der HERR nahm wiederholt Bezug auf ihn und seinen Dienst. Unter anderem sagte Er: „Und das ganze Volk, das zuhörte, und die Zöllner rechtfertigten GOTT, indem sie mit der Taufe Johannes' getauft worden waren; die Pharisäer aber und die Gesetzesgelehrten machten in Bezug auf sich selbst den Ratschluss GOTTES wirkungslos, indem sie nicht von ihm getauft worden waren.” (Luk. 7, 29-30). Selbst JESUS CHRISTUS begab sich in den Jordan und ließ sich von Johannes taufen, indem Er sprach: „denn also gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen.” (Matth. 3, 13-17).
Seit Gründung der neutestamentlichen Gemeinde gilt, was Petrus bei seiner ersten Predigt nach der Geistesausgießung sagte: „Tut Buße, und ein jeder von euch werde getauft auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden, und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.” (Apg. 2, 38).
Die Taufe ist nicht dem Ermessen des einzelnen Überlassen, sondern ein unumgänglicher Gehorsamsschritt für jeden Gläubigen. Wer das vollbrachte Erlösungswerk für sich im Glauben angenommen und die Rechtfertigung erlebt hat, tritt in die Nachfolge Jesu. Die Taufe an sich geschieht nicht zur Vergebung der Sünden; sie wird an denen vollzogen, die ihre Vergebung empfangen haben. Gemäß 1. Petr. 3, 21 ist sie „das Begehren eines guten Gewissens vor Gott” . Der Täufling bekennt sich zu CHRISTUS, mit dem er gekreuzigt wurde und gestorben ist. Beide, der Taufende und der Täufling ins Wasser. Vor der Taufhandlung spricht der Taufende: „Bruder” oder „Schwester”, aufgrund deines Glaubens taufe ich dich gemäß dem Worte Gottes auf den Namen des HERRN JESUS CHRISTUS.” Vergleichbar mit einem Begräbnis wird der Täufling rückwärts ganz untergetaucht und wieder herausgehoben. Das Hervorheben des Täuflings aus dem „Wassergrab” versinnbildlicht, dass der Betreffende mit CHRISTUS zu einem neuen Leben auferstanden ist. Deshalb darf das Begießen oder Besprengen gar nicht als Taufe bezeichnet werden.
Der Apostel schreibt: „mit ihm begraben in der Taufe, in welcher ihr auch mitauferweckt worden seid durch den Glauben an die wirksame Kraft Gottes, der ihn aus den Toten auferweckt hat.” (Kol. 2, 12). Von einer „Taufwiedergeburt” lehrt die Heilige Schrift nichts. Sie lehrt vielmehr, dass Menschen, die durch das Wort und den Geist die Wiedergeburt erlebt haben, sich taufen lassen. Auch bedeutet die Wassertaufe nicht automatisch den Empfang des Heiligen Geistes. Die Gabe des HEILIGEN GEISTES ist die göttliche Antwort, die dem Gläubigen bestätigt, von GOTT angenommen worden zu sein. Sie ist ein tatsächliches Erlebnis.
Im Brief an die Römer steht: „So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe auf den Tod, auf dass, gleichwie CHRISTUS aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, also auch wir in Neuheit des Lebens wandeln. Denn wenn wir mit ihm einsgemacht worden sind in der Gleichheit seines Todes, so werden wir es auch in der seiner Auferstehung sein...” Röm. 6, 4-5).
An die Galater schreibt der Apostel: „....denn ihr alle seid Söhne GOTTES durch den Glauben an CHRISTUM JESUM. Denn so viele euer auf CHRISTUM getauft worden sind, ihr habt CHRISTUM angezogen.” (Gal. 3, 26-27). Es steigt doch nicht ein trockener Sünder in das Wasser hinein und ein nasser kommt wieder heraus. Vielmehr handelt es sich um von GOTT begnadigte und mit Ihm versöhnte Menschen, die Heilsgewissheit erlangt haben.
Der Apostel Petrus zeigt die Notwendigkeit der Taufe an dem Beispiel der Arche Noahs: „....welche einst ungehorsam waren, als die Langmut GOTTES harrte in den Tagen Noahs, während die Arche zugerichtet wurde, in welche wenige, dass ist acht Seelen, durch Wasser gerettet wurden, welches Gegenbild auch euch jetzt errettet, das ist die Taufe (nicht ein Ablegen der Unreinigkeit des Fleisches, sondern das Begehren eines guten Gewissens vor GOTT), durch die Auferstehung JESU CHRISTI...” (1. Petr. 3, 20-21). Die Sintflut riss alle mit, die sich nicht in der Arche befanden. Nur einige hörten auf die Predigt, glaubten die Botschaft des Propheten Noah und gingen hinein. Warum verwendet Petrus das Beispiel mit der Arche für die Taufe der Gläubiggewordenen? Wer wirklich glaubt, der tut, was der HERR geboten hat und lässt sich in CHRISTUS hineintaufen. ER ist unsere Arche, in Ihm sind wir vor dem kommenden Zorngericht geschützt. Die Rettung kommt durch den Glauben an JESUS CHRISTUS. Wer gläubig geworden ist, lässt sich im Gehorsam zum Wort auf den Namen des HERRN JESUS CHRISTUS taufen. Wer der göttlichen Anordnung nicht Folge leistet, offenbart damit seinen Unglauben, bleibt ungehorsam und wird vom Verderben erfasst, vergleichbar mit der Sintflut in den Tagen Noahs.
Vor dem Hereinbrechen der Sintflut fragten die Menschen bestimmt: „Warum müssen wir denn in die Arche hineingehen? Wir glauben doch an GOTT. Das genügt. Alles läuft seinen gewohnten Gang.” Sie erkannten nicht, dass Noah im Auftrag des Herrn sprach. Der „Countdown” aber lief, urplötzlich war der Tag da, die angekündigte Katastrophe brach herein. Trotz der vielen Warnungen durch die Predigt des Propheten kam das Ende unverhofft. Die Tür wurde verschlossen, und die Draußengebliebenen kamen um. Augenblicklich mag es den Anschein haben, als bliebe alles beim Alten (2. Petr. 3, 4), doch am Tage Jesu Christi, der nahe bevorsteht, wird der Unterschied offenbar werden. Urplötzlich wird die Stunde Gottes schlagen, die Gnadenzeit vorbei sein und die Tür verschlossen werden.
Dann ist es für immer zu spät, und Versäumtes kann nicht mehr gutgemacht werden. Deshalb ruft uns der Herr zu: „Deshalb, wie der Heilige Geist spricht: "Heute, wenn ihr seine Stimme höret, verhärtet eure Herzen nicht, wie in der Erbitterung, an dem Tage der Versuchung in der Wüste...” (Hebr. 3, 7). Noch gilt das Wort: „Wer da glaubt und getauft wird, wird errettet werden....” (Markus 16,16). Wer ist bereit, es ernst zu nehmen und zu befolgen? Der echte Glaube ist lebendig und erweist sich im Gehorsam zum Worte GOTTES. Der Glaube ohne die dazugehörenden Werke, wie sie im Worte gefordert werden, ist tot in sich selbst und somit wertlos. Es ist in der Tat nur ein religiöses Glaubensbekenntnis, das noch keinen Menschen selig gemacht hat. Christliche Lehren nützen keinem etwas, wenn sie nicht schriftgemäß sind. Unsere Verbindung mit Gott ist durch das Wort, das uns vom Geist lebendig gemacht wird. Nur, was von Ihm kommt, führt auch wieder zu Ihm.
7.4. Die einhellige Aussage wissenschaftlicher Standardwerke
Für Christen ist die Bibel alleinige Autorität in allen Lehrfragen. Wie wir bereits gesehen haben, ist das Zeugnis der Heiligen Schrift überwältigend. Für den besonders skeptischen Leser möchte ich noch die Aussagen diverser wissenschaftlicher Werke anführen:
„Die ursprüngliche Wortformulierung war auf den Namen Jesus. Erst später entwickelte es sich, auf die Dreieinigkeit zu taufen” (Scribners Bibellexikon, Band 1, Seite 241).
„Die erste Gemeinde taufte........immer auf den Namen des Herrn Jesus. Danach wurde auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft” (Canney Enzyklopädie, Seite 53).
„Es muss zugegeben werden, dass die Formel des dreifältigen Namens, die hier vorgeschrieben wird, nicht den Anschein hat, von der Urgemeinde angewandt worden zu sein. Soweit unsere Informationen reichen, tauften sie „in” oder „auf” den Namen Jesus Christus, ohne irgendeine Bezugnahme auf den Vater oder den Geist” (Bibellexikon von James Hastings, Anmerkung zu Matthäus 28,19).
„In allen älteren Bezugsquellen wird ausgesagt, dass die Taufe im Namen Jesus stattfand” (Enzyklopädie Britanica, Herausgabe von 1956, Band 3, Seite 82).
„Die christliche Taufe wurde durch die Anwendung der Worte „Auf den Namen Jesus” vollzogen. Die Anwendung der Dreieinigkeits-Formel in irgendeiner Weise wird in der Geschichte der ersten Gemeinde nicht angedeutet” (Hastings Enzyklopädie der Religion, Band 2, Seite 377 - 378).
Und so könnte ich fortfahren, wissenschaftliche Lexika zu zitieren....
Auch das „Time Magazin” (Ausgabe 05. Dezember 1955) veröffentlichte einen authentischen Bericht über eine Taufe, die ca. 100 n. Chr. in Rom stattfand: „Der Diakon hob seine rechte Hand und Publius Decius schritt durch die Tür zum Taufbecken, bis zur Hüfte im Taufbecken stand Marcus Vasca, der Holzfäller. Er lächelte, als Publius neben ihm an seiner Seite ins Becken schritt. CREDIS? Fragte er. CREDO, erwiderte Publius. 'Ich glaube, dass meine Rettung von Jesus dem Christus kommt, der unter Pontius Pilatus gekreuzigt wurde. Mit ihm bin ich gestorben, dass ich mit ihm das ewige Leben habe.' Dann fühlte er, wie starke Arme ihn stützten, während er sich nach hinten in das Becken fallen ließ, und die Stimme von Marcus an sein Ohr drang - 'ich taufe dich in dem Namen des Herrn Jesus' - während das kalte Wasser sich über ihn schloss."
Soweit sich nachweisen lässt, sehen in Matth. 28,19 erst Justin (bis ca. 165 n. Chr.) und Irenäus (bis ca. 202 n. Chr.) eine verbindliche Taufformel. Auch die Didache („Zwölfapostel-Lehre”), ein Literaturdenkmal aus dem Jahre 1056 n. Chr (es wurde 1873 in der Bibliothek des Jerusalemer Klosters zu Konstantinopel von Bryennios gefunden), interpretiert das dreigliedrige Taufwort als verbindliche Taufformel (Kapitel 7), obwohl andererseits im Abschnitt über das Gedächtnismahl (Kapitel 9) von jenen die Rede ist, welche getauft sind „auf den Namen des HERRN”. Kapitel 9 gebietet unter Berufung auf Matthäus 7,6a, dass nur diejenigen, die „auf den Namen des HERRN” getauft wurden, zum Gedächtnismahl zuzulassen seien. Das deutet darauf hin, dass die Wendung „auf den Namen des HERRN” damals nicht mehr beim Taufen verwendet wurde, sondern nur als ein terminus technicus (Fachausdruck) auf die „christliche Taufe” hinweist, was insbesondere für die spätere Zeit gilt. So behauptet z. B. Innozenz I. (402 - 417), dass die Apostel die „Taufe im Namen JESU” im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes vollzogen hätten. Ähnlich spekulativ lehrten auch Ambrosius (bis 397), Augustinus (bis 430) und schon früher Cyprian (bis 258) u. a. Nach dem Auffinden der Didache kamen zwar noch wichtige Fragmente des griechischen Textes sowie Fragmente in koptischer, syrischer, arabischer und georgischer Sprache zum Vorschein, aber sie kann nicht mit Sicherheit auf eines der Jahre zwischen 100 und 170 (bzw. 200) datiert werden. Außerdem hatte die Didache trotz ihrer relativ starken Verbreitung in der Kirche doch zu wenig Autorität, um die übliche Taufpraxis der Urgemeinde in Frage zu stellen.
Es steht also außer Zweifel, dass nach der Auferstehung JESU nicht eine Taufe „auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes” üblich war, sondern die Taufe auf den Namen JESU. Letztere ist durch die Briefe des Paulus für das 6. Jahrzehnt (Urgemeinde!) als vorherrschend bezeugt und wurde auch später noch lange praktiziert. Für das 2. Jh. lassen sich Belege dafür aus verschiedenen Kirchenprovinzen zusammen- stellen. Auch für die folgenden Jahrhunderte trifft dies zu, obgleich um die Mitte des 3. Jhds. das dreigliedrige Taufwort von den maßgebendsten Kirchenlehrern als das allein gültige betrachtet wurde. Seine praktische Anwendung bei der Taufe erfolgte außerdem mit vielen anderen seltsamen „Ergänzungen”, zum Bsp.: Beschwörungen, Bekreuzigungen, Wasserweihe, Ölsalbungen, dreimaliges Untertauchen, völlige Nacktheit beim Taufakt, Säuglingsbesprengung, Taufpate,....! Alles bloß menschliche (fleischliche!) Hinzufügungen zur ursprünglichen Taufpraxis! Der einfache, schmucklose Gebrauch des JESUS-Namens wurde durch bloße Tradition (Mitläufertum) immer mehr verdeckt. Dass es sich so verhält, ergibt sich auch aus vereinzelten Spuren in Schriftwerken älteren Datums (Hermas u. a.; vgl. auch die spätere Taufkontroverse des dritten Jahrhunderts).
7.5. Prüfet die Geister
Ehe wir mit diesem Thema zum Abschluss kommen, muss noch etwas ganz Entscheidendes gesagt werden. Abgesehen von den traditionellen Kirchen, in denen heute weitgehend keine biblische Bekehrung und Wiedergeburt gepredigt werden, herrscht selbst in Kreisen des vollen Evangeliums Unklarheit über die wichtigsten Grundlehren der Heiligen Schrift. Weder Bibellehrern noch Theologen scheint aufzufallen, dass es in der Bibel keine einzige Stelle gibt, die bezeugen würde, dass je eine Person in der Formel "Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes" getauft wurde. Sie ist aus der katholischen Kirche in die protestantischen Kirchen und bis in die christlichen Gemeinschaften der Neuzeit übernommen worden. Die meisten Menschen wissen nicht, dass die Anwendung dieser Formel im Spiritismus und Okkultismus üblich ist. Besprechungen, Tischrücken, Kartenlegen, Zukunftsdeuterei, Wahrsagerei, Pendeln, Handlinienlesen usw. geschehen in dieser sogenannten „hohen Formel”. Medien im gesamten „christlichen Abendland” bedienen sich ihrer, wenn sie mit den Geistern der Verstorbenen sprechen. Selbst beim Eintritt in Logen wird sie als Eid nachgesprochen. Die Beteiligten, denen Zweifel bei derlei Dingen kommen, fühlen sich erleichtert, wenn sie die Formel „Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes” hören, denn sie ist ihnen aus der Kirche gut bekannt. Ob in der Schwarzen oder Weißen Magie oder bei der Verwendung des sogenannten „6. und 7. Buches Mose”, überall ist diese Formel mit im Spiel. Spricht man Beteiligte auf diese Machenschaften an, so antworten sie ahnungslos: „Das ist doch im Namen Gottes geschehen!” Eben nicht! Nur was im Namen „JESUS” getan wird, ist im Namen GOTTES geschehen. Alles andere ist vom Teufel, dem Beherrscher dieser Welt. GOTT der HERR hat doch mit Tischrücken, Besprechung von Menschen und Tieren, Totenbefragung und dergleichen nichts zu tun, ja Er hat es in Seinem Wort ausdrücklich verboten! Solche Dinge sind satanisch, auch wenn sie unter dem frömmsten Deckmantel geschehen. Was haben okkulte Machenschaften und spiritistische Praktiken mit einer wahrhaftigen göttlichen Handlung gemeinsam? Seit wann sagen Knechte Gottes und Diener Satans das gleiche? Seit wann hat Satan sein Reich im Reiche Gottes? Jeder muss sich die Frage stellen, ob es nicht das gleiche ist, wenn zwei dasselbe tun. Manche sind erstaunt, ja sogar entsetzt, wenn sie hören was in dieser „Formel” alles getrieben wird, betrachten aber ihre Verwendung bei der Taufe als die größte Selbstverständlichkeit. Dass im Neuen Testament alles nur im Namen JESUS geschieht und die Kraft GOTTES durch ihn allein offenbar wird, gibt den wenigsten zu denken. Es steht doch geschrieben: „Und alles, was immer ihr tut, im Wort oder im Werk, alles tut im Namen des Herrn Jesus, danksagend Gott, dem Vater, durch ihn.” (Kol. 3, 17). Wer die Bibel kennt, der weiß, dass kein Prophet oder Apostel jemals die Formulierung „Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes” gebraucht hat. Was in Matth. 28, 19 geschrieben steht, ist die absolute Wahrheit, ebenso das, was in Apg. 2, 38 etc. nachzulesen ist. Doch Satan hat sich von Anfang an des Wortes Gottes bedient und es verdreht wiedergegeben. Es ist ihm gelungen, die Menschen auch mit der Taufe auf frömmste Art und Weise zu täuschen. Als er damals zum HERRN kam und sagte: "Es steht geschrieben...", so stand das, was er zitierte, tatsächlich geschrieben. Er hatte es lediglich aus dem Zusammenhang gerissen und falsch angewandt. Dasselbe ist mit dem Taufbefehl geschehen. Satan hat die Menschen verblendet, dass sie die Herrlichkeit GOTTES im Angesicht CHRISTI nicht erkennen (2. Kor. 4, 4-6). Der Name, um den es geht, bleibt ihnen verborgen.
Ist nicht die gesamte christliche Welt im Aberglauben und Unglauben verstrickt? Wo ist noch der wahre, schriftgemäße Glaube zu finden? GOTT lässt gemäß Offenbarung 18, 4 den Ruf ergehen, aus dem religiösen Babylon herauszukommen. Wem der HERR die Augen öffnet, der wird den Irrtum erkennen und dem Worte GOTTES bereitwillig Folge leisten. GOTT scheidet immer noch das Licht von der Finsternis. Wer hat den Mut, sich von Ihm belehren zu lassen und sich nicht mit Fleisch und Blut zu besprechen? Jeder steht ganz persönlich vor dem HERRN und muss seine Entscheidung treffen.
Zum Schluss noch ein Wort der eindringlichen Mahnung an alle, die in der Herrlichkeit sein möchten: GOTT hat die Zeit der Unwissenheit übersehen und trotz allem mannigfaltig gesegnet. Jetzt aber gebietet Er jedem, sich Ihm und Seinem geoffenbarten Wort zu stellen. Wir müssen uns aller unbiblischen Lehren entledigen und zu der ursprünglichen Wortverkündigung zurückfinden, die von Jerusalem ausging. In Apg. 3 wird uns die Zeit der Erquickung verheißen und ebenso, dass vor der Wiederkunft des HERRN alles in den rechten Stand gebracht werden muss. In Vers 20 und 21 steht: „.....und er den euch zuvorverordneten Jesus Christus sende, welchen freilich der Himmel aufnehmen muss bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von welchen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von jeher geredet hat....”.
Ganz deutlich wird uns hier gesagt, dass CHRISTUS in der Herrlichkeit bleibt, bis die Zeit der Erquickung und der Wiedererstattung gekommen ist. Wer GOTTES Wort glaubt, muss es ernst nehmen. Wir leben jetzt ganz nahe vor dem Kommen des HERRN und deshalb in der Zeit, in der alles wieder in den rechten Stand gebracht wird. Es ist eine Zeit der geistlichen Erquickung vor dem Angesicht GOTTES.
Jedem von uns ist bekannt, dass die verschiedenen Gemeinden und die zu ihnen Gehörenden mit der Wiederkunft JESU CHRISTI rechnen. Warum aber erkennen sie die Zeit der gnädigen Heimsuchung nicht, in der wir jetzt leben? Dem HERRN geht es um Seine Gemeinde, die in Seinem Wort gegründet ist. Dazu gehört auch, dass die biblische Taufe entsprechend der Lehre und Praxis der Apostel vollzogen wird. Paulus schreibt: „....aufgebaut auf die Grundlage der Apostel und Propheten, indem Jesus Christus selbst Eckstein ist.....” (Eph. 2, 20). Noch heute baut der HERR Seine Gemeinde in der gleichen Weise wie damals am Anfang und wird sie in ihren ursprünglichen Stand zurückbringen. Erst danach kann Er kommen und sie in die Herrlichkeit hinüber- nehmen.
Niemand sollte leichtfertig über die Darlegung der biblischen Taufe hinweggehen. Wem GOTT gnädig ist, der wird die Notwendigkeit erkennen, sich auf den Namen des Herrn JESUS CHRISTUS taufen zu lassen, um so aus dem Bann herausgenommen zu werden, unter dem alle stehen, die mit einer Formel getauft wurden. Wer aus GOTT ist, der wird auch in diesem Punkt GOTTES Wort hören. Wohl dem, der die göttliche Botschaft, um die es heute geht, erkennt und die für diese Zeit gegebenen Verheißungen glaubt und an ihrer Erfüllung Anteil hat.
7.6. Darf ich mich ein zweites Mal taufen lassen?
Die Taufe des Johannes wurde nur an gläubige Erwachsene vollzogen und sie ist höher zu werten als die Säuglingsbesprengung, da sie bewusst vollzogen wurde. Auch die Menschen, die die Taufe von Johannes empfangen hatten, ließen sich ein zweites Mal taufen. Denn die erste Taufe war eine Taufe der Buße und die richtige Taufe lautet auf den Namen JESUS (Apg. 19,1-7). Damit der Zusammenhang besser erfasst werden kann, sollte man zusätzlich Apg. 18,24-28 lesen.
8. Die Taufe auf den Namen des HERRN JESUS – ganz praktisch
Ich stamme aus einem katholischen Elternhaus und deshalb kam ich in den „Genuss“ einer Säuglingsbesprengung (dieser Vorgang wird oft fälschlicherweise als „Taufe“ bezeichnet). Vier Jahre nach meiner Bekehrung merkte ich allmählich, dass die Säuglingsbesprengung nichts mit der biblischen Taufe zu tun hat. Ich prüfte die Taufe anhand des Wortes GOTTES und erkannte, dass die biblische Taufe „auf den Namen JESUS CHRISTUS“ lautet. Ich schob diese Erkenntnis allerdings immer wieder weg, weil ich eine Auseinandersetzung mit meinen Eltern scheute. Doch GOTT erinnerte mich immer wieder an Sein kostbares Wort.
Nach dem Gottesdienst hielten wir in der Gemeinde oft noch ein „Liebesmahl“. Die Geschwister, die mit mir an einem Tisch saßen, fingen plötzlich an, von ihrer Taufe zu sprechen. Ich konnte es nicht fassen. An allen anderen Tischen wurde über andere Dinge gesprochen. Ausgerechnet an dem Tisch, an dem ich saß, wurde intensiv über die biblische Taufe gesprochen. Hier meldete sich wieder mein schlechtes Gewissen.
Im Hauskreis war es ähnlich. Nach dem eigentlichen Hauskreis wurde öfters über die biblische Taufe gesprochen. Auch hier meldete sich wieder mein schlechtes Gewissen.
Irgendwann wurde mir bewusst, dass ich dem Wort GOTTES gehorsam sein musste. Denn die Bibel sagt: „Seid aber Täter des Wortes und nicht bloß Hörer, die sich selbst betrügen.“ (Jakobus 1,22). So reifte der Entschluss in mir, mich taufen zu lassen. Am Sonntag, dem 15. April 1984 wurde ich auf den Namen JESUS CHRISTUS in einem See, in der Nähe von Marktheidenfeld, getauft. Preis dem HERRN! Eine Arbeitskollegin von mir war dabei und hielt diesen schönen Tag auf Fotos fest.
Der See war ca. 40 km von meinem Wohnort entfernt und deshalb haben meine Eltern von meiner Taufe nichts mitbekommen. Ich informierte meine Eltern auch nicht über meine Taufe, weil ich einer Konfrontation aus dem Weg gehen wollte. Allerdings erinnerte mich der GEIST GOTTES immer wieder daran, dass die Taufe eine öffentliche Angelegenheit ist und ich deshalb meine Eltern darüber unterrichten sollte. Auch diese Ansprachen des HEILIGEN GEISTES verdrängte ich.
Eines Tages fuhr ich einen Bruder nach Hause. Während der Fahrt fragte mich der Bruder, was denn meine Eltern zu meiner Taufe gesagt hätten. Jetzt wollte ich es nicht zugeben, dass ich meinen Eltern meine Taufe verschwiegen hatte. Ich versuchte ganz cool zu bleiben und antwortete: „Nicht viel.“ Der Bruder schaute mich ganz verwundert an und sagte: „Das wundert mich aber. Deine Eltern sind doch katholisch. Und da haben sie nicht viel darüber gesagt?“ So langsam entglitten mir dann doch meine Gesichtszüge und von „cool“ konnte nicht mehr die Rede sein. „Na ja, ich habe noch nicht so direkt mit ihnen darüber gesprochen“. Dann erinnerte mich der Bruder daran, dass die Taufe eine öffentliche Angelegenheit sei und ich auch darüber mit meinen Eltern reden müsste. Irgendwie kamen mir diese Worte bekannt vo. Ich war erst einmal froh, dass wir das Ziel erreicht hatten und der Bruder aus dem Wagen stieg.
Der GEIST GOTTES erinnerte mich immer wieder daran, dass ich zu meiner Taufe stehe. Eines schönen Tages saßen meine Familie und ich nachmittags zu einem Kaffeekränzchen zusammen. Für mich war klar, dass das jetzt eine gute Gelegenheit war, über meine Taufe zu berichten. Ich legte die Fotos auf den Tisch und sagte meinen Eltern, dass sie sich die Bilder mal ansehen sollen. Meine Eltern fielen aus allen Wolken und machten mir Vorwürfe. Mit der schönen Stimmung eines Kaffeekränzchen war es plötzlich vorbei.
Aber für mich war das ein wichtiger Schritt, dass ich auch öffentlich zu meinem Glauben stehe. Diese Erfahrung wünsche ich jedem, der diese Zeilen liest:
„Denn wenn du mit deinem Mund JESUS als den HERRN bekennst und in deinem Herzen. glaubst, dass GOTT IHN aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet.“ (Römer 10,9).
9. Was hindert mich, (biblisch) getauft zu werden?
Die Aussage der Heiligen Schrift ist eindeutig. Warum gibt es dennoch in unseren Breiten nur relativ wenig Christen, die in biblischer Weise getauft sind? Die nachfolgende Ausarbeitung behandelt die häufigsten Hindernisse. Die größte Barriere ist:
9.1. Der Unglaube (Apg.8,36-38)
Der Äthiopier hatte sich in Jerusalem, der frömmsten Stadt der Welt, aufgehalten. Aber keiner konnte ihm dort den Weg zum Frieden seines Herzens zeigen. Gott musste erst den Evangelist
Philippus aus der gesegneten Erweckungsarbeit in Samaria rufen, damit dieser suchende Heide das Leben in Christus finden konnte. Als er gleich darauf den Wunsch äußerte, getauft zu werden, stellte Philippus nur eine Bedingung: „Wenn du von ganzem Herzen glaubst...“
Glaubst du von ganzem Herzen? Glauben heißt vertrauen. Hast du dein Leben Jesus Christus anvertraut? Bist du mit der Schuld und Verlorenheit deines Lebens zu Ihm gekommen? Ist er dein Herr und Erlöser? Lebst du in einer persönlichen Beziehung zu Ihm? Und bist du bereit, alles zu tun, was Er in Seinem Wort sagt? Dann glaubst du. Dem biblischen Glauben geht immer die Umkehr voran und folgt immer der Gehorsam nach. Der Glaube ist die einzige Voraussetzung zur Taufe. Er ist unverzichtbar. Aus GOTTES Sicht ist der Unglaube das größte Hindernis, getauft zu werden. Wo kein Glaube ist, da soll – nein, da darf – gar nicht getauft werden. Darum macht die sogenannte „Säuglingstaufe“ keinen Sinn. Jesus Christus lehrte: „Wer glaubt und getauft wird...” (Mk.16, 15-16). Der Glaube ist Bedingung. Ist unter den Lesern vielleicht jemand, der noch nicht wirklich glaubt? Dann hat CHRISTUS herrliche Versprechen für dich: „Wer glaubt und getauft wird, der wird errettet werden“. Oder: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe” (Joh.3,16). Aber die Bibel mahnt auch: „Wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden”. Welchen Weg willst du gehen?
Ein weiteres Hindernis im Blick auf die Taufe ist
9.2. Der Sakramentalismus
„Sakrament“ bedeutet Heilszeichen, heilbringendes Mittel, Gnadenmittel. Der Sakramentalismus tauchte bereits in der frühen Kirche auf. Als im Jahr 313 n.Chr. die römische Staatskirche entstanden war, ging es mit dem geistlichen Leben sehr schnell bergab. Echte, lebendige JESUS-Nachfolge wich einer faden, abgestandenen Dogmenfrömmigkeit. Noch im selben 4. Jahrhundert lehrte der bekannte “Kirchenvater” Augustin: „Kommt das Wort zum Element, so wird daraus ein Sakrament.” Das heißt: Brot und Wein plus Einsetzungsworte ergeben das Sakrament des Abendmahles; Wasser plus Taufbefehl ergeben das Sakrament der Taufe, usw. Das Sakrament wurde in der Folgezeit zum „Baal“ der Kirche.
Wir machen einen Sprung in das 20. Jahrhundert und betrachten die Taufpraxis in den beiden Staatskirchen. Die römisch-katholische Kirche lehrt heute über die Taufe folgendermaßen: „Die Taufe ist das Sakrament, das den Menschen von der Erbschuld und der persönlichen Schuld befreit, dass ihn Christus und seiner Kirche eingliedert. Es ist also die Pforte zu neuem, übernatürlichem Leben. Die Taufe ist heilsnot- wendig, die Taufe bewirkt die Nachlassung der Erbsünde, aller persönlichen Sünden sowie aller Sündenstrafe, ferner die Mitteilung der heiligmachenden Gnade, die Eingliederung in Christus, die Zugehörigkeit zur Kirche“ (Zitat aus Neuner-Roos „Der Glaube der Kirche in den Urkunden der Lehrverkündigung“, 11. Auflage, S. 362). Das ist Sakramentalismus pur!
Die Tauflehre der Evangelischen Kirche lautet ähnlich: „Die Kirche tauft im Gehorsam gegen den Befehl Christi. In der Heiligen Taufe nimmt der dreieinige Gott selbst den Menschen an sich, löst ihn vom Fluch der Sünde und des Todes, wendet ihm als seinem Kinde alle guten Gaben zu und gliedert ihn seiner Gemeinde ein. Dies will vom Getauften täglich neu in Dankbarkeit geglaubt und in tätiger Liebe bezeugt werden ... Es entspricht kirchlicher Ordnung, dass die Kinder bald nach ihrer Geburt getauft werden ... Durch die Taufe wird der Mensch Glied der Gemeinde Jesu Christi. Deshalb sollen die Kinder in der Kirche und am besten in einem Gottesdienst der Gemeinde getauft werden...” (Zitat aus der „Kirchlichen Lebensordnung“ Die Heilige Taufe, Fassung vom 11.11.83 der Evangelischen Landeskirche von Baden).
Auch das ist Sakramentalismus. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass der Sakramentalismus eines der größten Hindernisse für die echte biblische Taufe ist, und für viele überdies eine geistliche Blockade im Blick auf Bekehrung und Wiedergeburt. Warum sollte sich ein Mensch bekehren, dem von Kindesbeinen an gesagt wird, er sei durch die Säuglingsbesprengung bereits Christ? Ein gesegneter Evangelist sagte schon im letzten Jahrhundert:
„In Deutschland werden die Menschen von Geburt an in das Leichentuch der Säuglingstaufwiedergeburtslehre eingehüllt.“
Aber die Sakramentalisten irren. Auch Martin Luther lag falsch. Denn er löste sich nie ganz vom katholischen Sakramentalismus und fiel später sogar teilweise wieder in denselben zurück. Heute lehrt die römisch-katholische Kirche sieben, die neuapostolische Kirche drei, die evangelische Kirche zwei Sakramente.
Um bewusst zu machen, dass die Säuglingstaufwiedergeburtslehre nicht nur eine nebensächliche Äußerlichkeit ist, sondern dass hinter dieser Praxis „ein anderes Evangelium” steht (Gal. 1,6-10), will ich im folgenden kurz die lutherische Lehre von den „Sakramenten” bezüglich der Taufe aufzeigen.
Der Unterschied zwischen dem sakramentalen Taufverständnis und der biblischen Tauflehre
Jedes Sakramentsdenken geht in Bezug auf die Taufe und Herrenmahl davon aus, dass Sich GOTT bei Anwendung einer bestimmten „Formel” (bei der Taufe: „Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.....”, beim Herrenmahl bei den Einsetzungsworten: „Nehmet hin, esset; dieses ist mein Leib......”) mit stofflichen Elementen (hier Wasser bzw. Brot und Wein) vermische, wie Luther z. B. Bezüglich des Abendmahles lehrte:” Das weiß ich aber, dass das Wort das ist: „Nehmet, esset, das ist mein Leib, für euch gegeben; das tut zu meinem Gedächtnis”. Wenn wir die Worte sprechen über dem Brot und Wein, so ist wahrhaftig da sein Leib und Blut.....” („Ein Sermon von dem Sacrament des Leibs und Bluts Christi, wieder die Schwarmgeister, gepredigt im 26. Jahr durch D. Mart. Luther”).
In diesen Ausführungen ist deutlich der Hintergrund und die Herkunft er römisch-lutherischen „Sakramente” aus der heidnischen Zauberei zu erkennen (bestimmte Worte über Brot und Wein sprechen). Analog dazu beruht die angeblich geistliche Wirkung des „Tauf-Sakraments” nach der römischen Lehre allein auf dem gleichsam göttlich veredelten Wasser, da Letzterer ja die (römische) Sakramentslehre mit seiner von den „Sakramenten” abhängigen Glaube-allein-Theolo- gie verbunden hat.
Bei Luther liest sich die „Tauf-Sakramentslehre” z. B. wie folgt: „Was die Taufe sei: nämlich also, dass sie nicht ein bloß schlecht Wasser ist, sondern ein Wasser in GOTTES Wort und Gebot gefasst und dadurch geheiligt. Das nicht anders ist denn ein Gotteswasser; nicht dass das Wasser an ihm selbst edler sei denn ander Wasser, sondern dass Gottes Wort und Gebot dazu kommt..... Denn das ist der Kern in dem Wasser: Gottes Wort oder Gebot und Gottes Namen, welcher Schatz größer und edler ist denn Himmel und Erde. Also fasse nun den Unterschied, dass viel ein ander Ding ist die Taufe denn alle ander Wasser. Nicht des natürlichen Wesens halber, sondern dass hier etwas edleres dazu kommt. Denn Gott selbst sein Ehre hinansetzt, seine Kraft und Macht daranlegt. Darum ist es nicht allein ein natürliches Wasser, sondern ein göttliches, himmlisches, heiliges und seliges Wasser und wie mans mehr loben kann als um des Worts willen, welches ist ein himmlisches, heiligen Wort, das niemand genug preisen kann; dess es hat und vermag alles, was Gottes ist. Daher hat es auch sein Wesen, dass es ein Sacrament heißt wie auch S. Augustinus gelehrt hat. Accedat verbum ad elementum et fit sacramentum. Das ist, wenn das Wort zum Element oder natürlichen Wesen kommt, so wird ein Sacrament daraus, das ist ein heiliges göttliches Ding und Zeichen.”
„Aufs ander, weil wir nun wissen, was die Taufe ist, und wie sie zu halten sei, müssen wir auch lernen, warum und wozu sie eingesetzt sei , das ist was sie nütze, gebe und schaffe. Solches kann man auch nicht besser denn aus den Worten Christi, oben angezogen, fassen, nämlich: Wer das glaubt und getauft wird, der wird selig. Darum fasse es aufs aller einfältigste also, dass dieser Taufe Kraft, Werk, Nutz, Frucht und Ende ist, dass sie selig mache. Denn man tauft niemand darum, dass er ein Fürst werde, sondern wie die Worte lauten, dass er selig werde. Selig werden aber, weiß man wohl, dass nichts anders heißt, denn von Sünden, Tod, Teufel erlöst, in Christus Reich kommen und mit ihm ewig leben. Da siehst du abermals wie teuer und wert die Taufe zu halten sei, weil wir solchen unaussprechlichen Schatz darinnen erlangen, welches auch wohl anzeigt, dass nicht kann ein schlecht lauter Wasser sein. Denn lauter Wasser könnte solches nicht tun, aber das Wort tut’s, und dass (wie oben gesagt) Gottes Namen darinnen ist. Wo aber Gottes Name ist, da muss auch Leben und Seligkeit sein, dass es wohl ein göttlich, selig, fruchtbarlich und gnadenreich Wasser heißet. Denn durchs Wort kriegt sie die Kraft, dass sie ein Bad der Wiedergeburt ist, wie auch Paulus nennet an Titum 3. Dass aber unsere Klüglinge, die neuen Geister, vorgeben, der Glaube mache allein selig, die Werke aber und äußerlich Ding tun nichts dazu, antworten wir: Dass freilich nichts in uns tut denn der Glaube wie wir noch weiter hören werden. Das wollen aber die blinden Leiter nicht sehen, dass der Glaube etwas haben muss, das er glaube, das ist, daran er sich halte und darauf stehe und fuße. Also hängt nun der Glaube am Wasser und glaubt, dass die Taufe sei, darinnen eitel Seligkeit und Leben ist, nicht durchs Wasser (wie genug gesagt), sonder dadurch, dass mit Gottes Wort und Ordnung verleibet ist und sein Name darinnen klebet.” (Deutsch Catechismus”, Wittenberg 1538).
Die lutherische „Tauf”-Sakramentslehre besagt also, dass sich „das Wort” (bei Anwendung der Einsetzungsworte, die faktisch als eine Zauberformel benutzt werden), mit dem Wasser vermische, wodurch dann das Wasser übernatürliche Eigenschaften erhalte, so dass es eine Wiedergeburt bewirke und selig zu machen vermöge (= Erlösung von Sünden, Tod und Teufel), sofern der Täufling „das” (= an die lutherische Sakramentslehre) glaube.
Die römische Sakramentslehre unterscheidet sich im Wesentlichen dadurch, dass ein „Sakrament” ausschließlich durch den Priester dargereicht werden könne, wobei jedoch der Glaube an das „Sakrament” nicht nötig sei, da z. B. das Taufwasser an und für sich schon die erwünschte Wirkung bringe. Das war Luther zuviel. In Abgrenzung gegen die römische Tauflehre hat der Augustinermönch mit dem Wittenberger Professorenstuhl für Bibelerklärung deshalb früher schon gelehrt:
„Ja ketzerisch ist es, dass ..... Ohne Glauben die Gnade durch die Sakramente gegeben werde, auf dass es mit Wahrheit bestehe, was man sagt aus der Lehre S. Augustini: ‘Nicht das Sakrament, sondern der Glaub an das Sakrament macht fromm und selig.’ Und abermals derselbe S. Augustin spricht in der Schrift über das Evangelium Johanneis von der Tauf: ‘Es kommt das Wort zum Element und wird ein Sakrament’” („Grund und Ursach aller Artikel, so durch römische Bulle unrechtlich verdammt sind” 1520; Ausgewählte Werke Bd. 2, Kaiser Verlag München, S. 312; vgl. Schmalkaldische Artikel aus dem Jahre 1536).
In seiner Hauspostille erklärte Luther schließlich 1544 (zwei Jahre vor seinem Tod) bezüglich der Taufe hinsichtlich der von ihm behaupteten „sakramentalen” Wasser-Wort-Verbindung: „...ein köstliches Zuckerwasser, Aromatikum, Apotheke ist daraus geworden, da Gott sich selbst eingemengt hat - so muss dies das rechte Aquavit sein.” (nach Weber, S. 324).
Ob man nun die Gnade auf römische Weise durch das Sakrament allein, ohne Glauben, erhalte oder auf lutherische Weise nur in Verbindung mit dem Glauben an das Sakrament (einen anderen Glauben hat Luther nie gelehrt), so sei es doch ein „Taufsakrament” letztlich immer das wundersame Gott-Wasser-Gemisch, durch welches die Mitteilung der Gnade angeblich geschehe; denn - so lehren sowohl die römische wie auch die lutherische Staatskirche: Ohne „Sakramente” (im Sinne von Gnadenmittel) keine Errettung!
Die von der römischen und lutherischen Staatskirche behaupteten „Sakramente” sind jedoch von Menschen erfundene, aus der heidnischen Zauberei entlehnte Dinge, mittels deren das Volk von den Staatskirchen abhängig gemacht wird, ohne dass die Menschen irgendeinen Nutzen davon haben - im Gegenteil: Die Menschen werden zu einem falschen Glauben, zu einem „anderen Evangelium” (Gal. 1) verführt; denn das Wort GOTTES kennt keine „Sakramente” im Sinne eines Gnadenmittels! Wer auch nur auf irgendein solches „Sakrament” vertraut, der glaubt an menschliche Erfindungen, aber nicht an das geschriebene Wort GOTTES.
Welche weiteren Gründe gibt es, die mich hindern, biblisch getauft zu werden?
9.3. Der Traditionalismus
Leider wächst in Europa kaum ein Mensch ohne religiöse Tradition auf. Der eine kommt aus der katholischen Tradition, der andere aus der evangelischen, der nächste aus freikirchlicher, wieder ein anderer aus pietistischem Hintergrund. Es gibt eine Unzahl von religiösen Traditionen. Sicherlich haben alle etwas Gutes. Aber alle haben auch Schlechtes, nämlich da, wo sie von der Heiligen Schrift abweichen. Darum müssen wir alle Traditionen ausnahmslos am geschriebenen Wort GOTTES prüfen.
Was lehrt die Bibel über Glaube und Taufe?
Das Neue Testament zeigt wie, wir bereits gesehen haben, eine eindeutige Reihenfolge:
WORT - GLAUBE - TAUFE - WERK(E).
Matth. 28,18-19: „Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. Geht nun hin (Wort) und macht alle Nationen zu Jüngern (Glaube), indem ihr diese tauft (Taufe) ... und sie lehrt alles bewahren, was Ich euch geboten habe (Werk).“
Apg. 2,36-42: „Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, dass GOTT diesen JESUS ... zum HERRN und CHRISTUS gemacht hat (Wort) ... Die nun Sein Wort aufnahmen (Glaube), ließen sich taufen (Taufe), und es wurden an jenem Tag etwa dreitausend Seelen hinzu getan. Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und in den Gebeten“ (Werk) .
Apg. 8,5.12: „Philippus aber ging hinab in eine Stadt Samarias und predigte ihnen den CHRISTUS (Wort) ... Als sie aber dem Philippus glaubten, ... (Glaube), wurden sie getauft, sowohl Männer als Frauen (Taufe).“ - (Anmerkung: keine Kinder!)
Apg. 8,35-40: „ Philippus aber tat seinen Mund auf ... und verkündigte ihm das Evangelium von JESUS (Wort). Als sie aber auf dem Weg fortzogen, kamen sie an ein Wasser. Und der Kämmerer spricht: Siehe, da ist Wasser! Was hindert mich, getauft zu werden? ... Er sprach: Ich glaube, dass JESUS CHRISTUS der Sohn GOTTES ist (Glaube). Und er befahl den Wagen anzuhalten. Und sie stiegen beide in das Wasser hinab, ... und er taufte ihn (Taufe). ... er zog seinen Weg mit Freuden“ (Frucht / Werk).
Apg. 16,14-15: „Und eine Frau mit Namen Lydia, ... die GOTT anbetete, hörte zu, deren Herz tat der HERR auf, dass sie achtgab auf das, was von Paulus geredet wurde (Wort). Als sie aber getauft worden war (Taufe) und ihr Haus, bat sie und sagte: Wenn ihr urteilt, dass ich an den HERRN gläubig sei (Glaube), so kehrt in mein Haus ein und bleibt ... (Werk) .“
Apg. 16,30-34: „ Ihr Herren, was muss ich tun, dass ich errettet werde? Sie aber sprachen (Wort): Glaube an den HERRN JESUS (Glaube), und du wirst errettet werden, du und dein Haus ... Und er nahm sie in der jener Stunde der Nacht zu sich und wusch ihnen die Striemen ab (Werk); und er ließ sich taufen und alle die Seinen sogleich (Taufe) ... und frohlockte, an GOTT gläubig geworden, mit seinem ganzen Haus.“
Die oben angeführten Gedanken finden sich zum ersten Mal in Balthasar Hubmaiers Schrift „Von der christlichen Taufe der Gläubigen“, die 1525 erschien. Hubmaier musste seine Taufe wie viele andere mit dem Leben bezahlen. Christen, die damals die biblische Lehre von der Taufe erkannten und praktizierten wurden oft in demselben Gewässer ertränkt, in dem sie sich hatten taufen lassen, oder sie wurden – wie Hubmaier – auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Es gehört wohl zu den traurigsten Kapiteln der (Staats-)Kirchengeschichte, dass nach der Reformation Tausende von Gläubigen der sogenannten Täuferbewegung von anderen „Christen“ getötet wurden.
Wer erlaubt uns nun, die oben beschriebene Reihenfolge Wort - Glaube - Taufe - Werk(e) umzudrehen?
Charles Haddon Spurgeon spricht in seiner Schrift „Das Buch der Bilder und Gleichnisse“ sinngemäß von einem Dienstmädchen, das die Anweisung erhält: „Marie, fege das Empfangszimmer aus, wische es feucht aus und dann wische noch den Staub von Tischen, Stühlen und Büchern! Wie würde wohl der Hausherr reagieren, wenn die Magd die Reihenfolge einfach auf den Kopf stellen würde? Darum lass nie die biblische Ordnung außer Betracht! Wenn Gott bestimmt: 1 - 2 - 3 - dann sage Du nicht: 3 - 2 - 1! Die biblische Reihenfolge lautet: hören, glauben und getauft werden.“
Nun höre ich förmlich die Einwände:
„Aber Gott hat doch in Christus die Erlösung vollbracht und bucht sie quasi bei der Kindertaufe auf das Lebenskonto eines Kindes. Bei der Bekehrung hebt dann der Mensch den Scheck ab, und die Taufe bekommt ihre Gültigkeit.“ Zugegeben, das klingt menschlich sehr schön. Ich selbst habe diese Sicht leider auch viele Jahre vertreten. Aber wo findet sich diese Theorie in der Bibel? „Aber die Kindertaufe ist doch so eine schöne Gewohnheit ...“ Cyprian erkannte bereits im 3. Jahrhundert n. Chr.: „Gewohnheit ohne Wahrheit ist ein durch Alter gesicherter Irrtum.“ „Aber die Schrift berichtet doch von ,Haustaufen‘; könnten da nicht Kinder und Säuglinge dabei gewesen sein?“ Die Antwort gibt eine genaue Betrachtung des Zusammenhangs der fünf betreffenden Stellen:
a. Kornelius und sein Haus (Apg.10): Getauft wurde, wer den Heiligen Geist empfangen hatte (V. 47, 48). Der Heilige Geist aber war zuvor auf alle gekommen, die dem Wort zuhörten (V.44).Dies schließt kleine Kinder und Säuglinge aus.
b. Lydia und ihr Haus (Apg.16): Vers 40 zeigt, dass im Haus der Lydia „Brüder“ waren, also Menschen, die an CHRISTUS glaubten. Diese waren getauft worden.
c. Der Gefängniswärter und sein Haus (Apg.16): Paulus und Silas predigten das Wort allen, die im Haus waren (V.32). Der Wärter und seine Angehörigen wurden getauft (V.33). Dann heißt es, dass sich sein ganzes Haus mitfreute, dass er an GOTT gläubig geworden war. Zum einen hätten kleine Kinder und Säuglinge diese geistlichen Vorgänge nicht erfassen können - schon gar nicht mitten in der Nacht. Zum andern waren alle, die sich mitfreuten gläubig geworden. Ungläubige hätten sich wohl kaum über eine Bekehrung gefreut - vor allem nicht in einer Zeit, in der die Christusnachfolge den Kopf kosten konnte.
d. Krispus und sein Haus (Apg.18): Vers 8 zeigt eindeutig, dass alle Hausgenossen dieses Synagogenvorstehers alt genug waren, um glauben zu können, denn alle Getauften hatten (aktiv) zugehört.
e. Die Familie des Stephanas (1.Kor.1,16): Von demselben Personenkreis wird in 1.Kor.16,15 gesagt, dass sie sich in den Dienst der Heiligen gestellt haben. Kleine Kinder und Säuglinge können das nicht.
Fazit: Aus der Schrift ist deutlich zu ersehen, dass es sich bei diesen Haustaufen ausschließlich um Menschen handelte, die das Wort Gottes hören und glauben konnten, die sich über ihre Errettung freuten und sich sofort in den Dienst des HERRN stellten. Wenn Kinder dabei waren, so waren sie alt genug, um eine persönliche Entscheidung zu treffen. Es steht nirgendwo, dass sie zur Taufe gebracht wurden, sondern „sie ließen sich taufen“. Das ist ein großer Unterschied. Wir fragten: Was hindert mich, getauft zu werden?
9.4. Der Ungehorsam
Es ist sicher schlimm, wenn man von all diesen Dingen nichts wusste. Es ist sicher schlimm, wenn man in einer falschen Tradition gefangen war. Aber wenn man alles von der Bibel her weiß, und dem HERRN dennoch nicht gehorchen will - das ist wohl am schlimmsten. Viele Gläubige sagen im Blick auf die Taufe ganz lapidar: „Sie ist nicht heilsnotwendig!“ Diese Begründung bedeutet in der Konsequenz, dass sie für den Herrn nur das tun wollen, was heilsnotwendig ist, was sie selig macht. Viele Gläubige sagen im Blick auf die Taufe: „Sie ist doch unbedeutend!“ Wollen wir bitte bedenken, dass die Taufe ein Gebot des HERRN ist. Wo es sich um den Willen Gottes handelt, gibt es nichts Unbedeutendes. Und wenn wir wirklich meinen, es sei nur eine Kleinigkeit, dann sollten wir gerade im Kleinen treu sein. Denn wer im vermeintlich Kleinen nicht treu ist, wie will derjenige im Großen treu sein? Andere Christen argumentieren: „Meine Bekehrung liegt schon Jahre oder Jahrzehnte zurück. Warum sollte ich mich nun noch taufen lassen?“ Der Bekenntnischarakter würde bei einer solchen Taufe freilich weitgehend wegfallen. Aber warum sollten sie nicht den Gehorsam gegen Gottes Wort nachholen? Und warum sollten sie damit nicht die Grundlage legen, um diese Lehre der Schrift zukünftig glaubhaft bezeugen zu können? Schließlich sagen viele Gläubige im Blick auf die Taufe: „Ich weiß schon, dass das in der Bibel steht, aber Gott muss es mir persönlich zeigen!“ „Entschuldigung“, möchte ich zurück fragen, „wie soll GOTT dir das zeigen? Ist es dir nicht genug, dass die Aufforderung zur Taufe und die Beispiele der Taufe Dutzende Male im Neuen Testament stehen? Muss dir der Herr für seine anderen Gebote auch jeweils eine Extraoffenbarung geben? Kann es sein, dass du in diesem Stück einfach nicht gehorchen wollen?“ In 1.Sam.15,23 steht ein erschütternder Satz: „Denn wie Sünde der Wahrsagerei ist Widerspenstigkeit, und der Eigenwille wie Abgötterei und Götzendienst. Weil du das Wort Jahwes verworfen hast, so hat er dich verworfen, dass du nicht mehr König seiest.” Widerstreben ist deshalb wie Abgötterei, weil dabei der eigene Willen über den Willen des HERRN gestellt wird. Wenn dieser Sachverhalt auf Sie zutrifft, willst du dann nicht dem Herrn auch in diesem Stück von Herzen gehorsam sein? Gehorsam bedeutet Anerkennung der göttlichen Oberhoheit. Gehorsam bedeutet Aufopferung des eigenen Willens, und das ist das Höchste, was du Gott je opfern kannst. Zeit, Geld und Kraft kannst du auch bei einem teilweisen Gehorsam bringen. Aber nur ganzer Gehorsam bringt ganzen Segen. Die Haltung einer reifen Christin hat mich einmal sehr gefreut. Sie sagte mir im Blick auf die Taufe: „Ich kann dem Herrn im Alltag oft nur schwach zeigen, dass ich ihm gehorsam sein will (im Reden, in Gedanken, usw.). Aber in diesem Stück möchte ich dem HERRN JESUS gerne meinen ganzen Gehorsam zeigen.“ Dann ließ sie sich mit über 60 Jahren taufen. Willst du nicht ihrem Beispiel folgen? Der HERR JESUS lehrte Seine Jünger: „Wenn ihr mich liebet, so haltet meine Gebote;...” (Joh.14,15). Bitte folge CHRISTUS auch in diesem Stück nach, selbst wenn menschliche Traditionen und Meinungen dagegen stehen. Scheue den eventuellen Prestigeverlust nicht.
Der HERR sagt: „ Wie könnt Ihr glauben, wenn Ihr Ehre voneinander nehmt?“ Oder ist dir die Ehre und das Ansehen bei Menschen wichtiger als die Ehre bei GOTT?
Was hindert mich, (biblisch) getauft zu werden? Der Unglaube? Das Vertrauen auf ein vermeintliches Sakrament? Das Hängen an einer menschlichen Tradition? Oder der Ungehorsam im Herzen? Bitte lasse dich nicht hindern. Schaue auf das Gebot und Vorbild des HERRN JESUS CHRISTUS. Er ließ sich von Johannes im Jordan taufen. Betrachte das Leben der Apostel. Sie bezeugten einhellig die Taufe der Gläubigen auf den Namen des HERRN JESUS CHRISTUS durch Untertauchen. Lasse dich durch das Beispiel der ersten Christen ermutigen und trete auf die Seite derjenigen, die Gottes Wort höher achteten als menschliche Traditionen. Bezeuge durch Untertauchen, dass du mit JESUS CHRISTUS gestorben und auferstanden bist. Willst du dieses herrliche Bekenntnis nicht ablegen? Der treue HERR gebe dir Kraft und Mut dazu.
(Quelle: Plock, Wilfried: Was hindert mich, getauft zu werden, 3. Aufl., Mannheim o. Jg.)
Literatur:
DIE BIBEL (Elberfelder Übersetzung, nicht revidiert)
Connolly, J. A: Die Taufe, Wiesbaden 1983
McDowell, Josh; Larson, Bart: JESUS - eine biblische Verteidigung Seiner Gottheit, Weichs (Memra-Verlag) 1985
Frank, Ewald: Taufe-Abendmahl-Fußwaschung, 1. Aufl., Krefeld 1985
Wilder-Smith A. E.: Tauferkenntnis und Liebe zu JESUS CHRISTUS o. Jg.
Sondheimer, Friedrich: ...und liessen sich taufen, 5. Aufl., Kreuzlingen (Schweiz) 1985
Briem, Christian: Die christliche Taufe, Wuppertal (CSV) o. Jg.
Plock, Wilfried: Was hindert mich, getauft zu werden, 3. Aufl., Mannheim o. Jg.
Überarbeitung Layout, Rechtschreibung: K. Ted Reischle, 03.06.08 (Anmerkung: die Zuordnung der Bibelstellen (JAHWE/Jesus) in der Tabelle von Josh McDowell war aufgrund von Layoutmängeln meines Ausgangstextes nicht immer eindeutig möglich; der Sinn der Aufstellung liegt jedoch in der Auflistung der Bibelstellen, daher habe ich davon abgesehen, die Bibelstellen im einzelnen nachzuschlagen)
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